Dies ist einer der Unterschiede im Glauben von Juden und Christen. Laut der Offenbarung befindet sich der Tempel im Himmel. Doch Juden glauben nicht an die Schriften des NT's, sondern an den Talmud, dessen deutsche Ausgabe ein Dutzend Bände umfasst:seeadler hat geschrieben:@Halman,@Pluto und @Magdalena,
wenn ich eure Diskussion so darüber lese über den Tempel, dann habe ich berechtigte Zweifel, ob ihr eigentlich wirklich wisst, welche Bedeutung im Sinne des biblischen Heilsplans der Tempel in Israel überhaupt noch hat?!
Nämlich keinen mehr!

Juden lesen den Tanach (AT) nicht durch das christologische Prisma des NT's wie Christen, sondern durch die talmudische Tradition. Für sie gibt es kein Jerusalem im Himmel.
Ist Dir entgangen in welchem Unterforum wir uns hier befinden? "Im Blickpunkt" sind gesellschaftspolitische Entwicklungen, wie die religiös motivierte Bestrebung des Tempel-Institutes.seeadler hat geschrieben:Es tut mir innerlich weh, dies zu lesen. Ausgerechnet du, Halman, nachdem ich gesehen habe, wie belesen du eigentlich in der Bibel bist. Daher frage ich mich an dieser Stelle, bist du denn auch "gläubig" im Sinne des christlichen Glaubens? Oder interessiert dich die Religion im Grunde genommen so viel, wie eine Erklärung Harald Leschs in Punkto Quantenphysik?
Eben habe ich meine Beiträge noch mals kontrolliert. Nirgens habe ich geschrieben, dass ich die Ansichten der Rabbiner Gershon Salomon und Yisrael Ariel teilen würde. Vielmehr habe ich Verständnis für ihre Perpektive geäußert, aber auch Verständnis für Plutos Ansicht geäußert, die sich ja grundlegend von den hier angeführten Rabbinern unterscheidet. Ich hatte geschrieben: Ich denke auch, dass der Tempel nicht mehr zeitgemäß ist. Danach hatte ich insbesondere HIER Rabbi Yisrael Ariel zu Wort kommen lassen, um damit zu belegen, dass seine Bestrebung friedlicher Art ist.
Freilich mag man sie aus religiösen, soziologischen oder politischen Gründen kritisieren können, doch meine ich, dass man Ariel faierweise zugestehen sollte, seine religiöse Bestrebung auf friedliche Weise zu verfolgen. Somit ist er keine Bedrohung.
Natürlich anerkennen Juden Jesus nicht als Christus an, sonst wären sie ja messianische Juden oder Christen. Dies war doch von Anfang an der Konflikt.seeadler hat geschrieben:Um es hier abzukürzen, es ist ein Hohn und eine Missachtung der prophetischen Worte Gottes, wenn die Juden nach wie vor an ihrem Tempel, der im Jahre 70 nicht ohne Grund zerstört wurde, nachdem der wichtige Vorhang im Jahre 30 zerrissen wurde (von Gott).
Der irdische Tempel hat seit dem Tod und damit der Erfüllung der prophetischen Bedeutung des Tempels seitens Jesu Christi keine Bedeutung mehr; er ist heilsgeschichtlich nicht mehr relevant. Wer ihn trotzdem anstrebt zu bauen, der anerkennt nach wie vor das Opfer Jesu Christi und damit sein Erlösungswerk nicht an!
Übrigens geht aus den verlinkten Dokumenationen hervor, dass viele Juden die Bestrebung des Tempel-Institutes ablehnen. Da gibt es immense Unterschiede in den Ansichten zwischen progressiven - und orthodoxen Juden. Prof. Dr. Ruth Lapide hat z.B. kein Interesse an einen dritten Tempel. Ein solcher ist aus soziopolitischen Gründen auch nicht realisierbar.
Da gibt es unterschiedliche Ansichten. Gerade in Jerusalem prallen ja Juden, Christen und Muslime mit ihren unvereinbar differierenden Glaubensansichten aufeinander. Diese Dreiteilung wird im hier verlinkten Video, in dem Ofra Haza unvergleichlich schön Yerushalayim Shel Zahav (Jerusalem aus Gold) singt, auf der Bühne dargestellt. Das Lied drückt die jüdische Sehnsucht nach Jerusalem aus.seeadler hat geschrieben:Viel bedeutungsvoller finde ich die derzeitige Geschichte Europas in Beziehung zu Frankreich, der Türkei und dem Islam, so, wie ich es im Thread Dilettantischer oder inszenierter Putsch? zur Zeit zu erklären versuche, was offenbar niemanden zu interessieren scheint - obwohl wir da auf einen Höhepunkt zusteuern, der nun mit dem Tempel in Jerusalem nicht vereinbar ist. Israel hatte seine Geschichte. Im Sinne der Offenbarung ist heute die Welt und vornehmlich Europa im Blickpunkt der Heilsgeschichte - nicht mehr das geographische Israel.