M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Magdalena61
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#1 M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Jun 2016, 14:16

Wow!
Novak: Man braucht sich vor dem Zufall überhaupt nicht zu fürchten, der Zufall ist ja nicht etwas, was über Gott steht. Zufall ist etwas, was von uns so empfunden wird.
...
Nowak: Zufall bedeutet nicht, dass alles geht. Vielmehr ist Gott außerhalb der Zeit und bringt die Existenz von allem hervor, von dem, was wir als Zufall wahrnehmen, und von dem, was wir als zielgerichtet wahrnehmen. So stelle ich mir Schöpfung vor.
zeit.de
Genial.

Der ganze Artikel ist genial, ich habe ihn mit großem Interesse gelesen. Nicht alles verstanden, aber gelesen. Die Philosophie des Herrn Martin Nowak, Professor für Evolutionsbiologie in Harvard, passt so gut zu 4religion... wir sollten ihn zum Ehrenuser des Forums ernennen.
Novak: Es gibt keinen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und christlicher Weltanschauung.

ZEIT Wissen: Das sehen oder sahen viele Ihrer sehr bekannten Kollegen in der Biologie anders, von denen einige große Namen behaupten, Wissenschaft und Glauben seien komplett inkompatibel.

Nowak: Aber die Argumente, die dabei vorgebracht werden, sind nicht wissenschaftlich, sondern subjektive Weltanschauungen. Sie liefern keinen Beweis, ob es Gott gibt oder nicht. Die Existenz Gottes kann man nicht wissenschaftlich prüfen. Jetzt zu sagen, ich interpretiere die wissenschaftlichen Beobachtungen, als ob sie zeigen würden, dass es Gott nicht gibt, das ist nicht wissenschaftlich. Das ist selbst eine Art von Religion. Eine Religion des Atheismus. Diese Haltung ist unter Biologen aus irgendeinem Grund häufiger verbreitet als unter Mathematikern und Physikern.
zeit.de
Das ist gut, das ist SEHR gut... Volltreffer ... auch, was er über Mathematik schreibt.

Vielleicht verstehe ich mal wieder etwas falsch-- aber ich dachte schon länger... wenn das stimmt, was die Mathematiker sagen, dann reicht oder zeigt die säkulare Mathe in die Ewigkeit hinein.

Begründung:
In der Schule lernt man, dass es Striche gibt, die keinen Anfang haben und kein Ende. Als Schüler denkt man: "So ein Blödsinn, das ist mal wieder so ein irres Hobby, ein Lieblingsgedanke der Lehrer-- wozu BRAUCHT man denn so etwas???... und wir müssen das lernen und so tun, als glauben wir das, sonst gibt's 'ne schlechte Note".

Wenn man dann etwas älter wird und eventuell gläubig, dann sieht man die Gerade noch einmal etwas anders. Ebenso die Zahlenfolge, die irgendwo ins Unendliche abdriftet, aber real vorhanden sein muß, wenn man immer weiter zählt.
:)

So, ihr geschätzten Wissenschaftler atheistischen oder agnostizistischen Gemüts... wie lange dauert es noch, bis ...
:D --- es wird ja mal so langsam Zeit, nicht wahr? --
LG
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JackSparrow
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#2 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von JackSparrow » Fr 10. Jun 2016, 19:48

Magdalena61 hat geschrieben:Jetzt zu sagen, ich interpretiere die wissenschaftlichen Beobachtungen, als ob sie zeigen würden, dass es Gott nicht gibt, das ist nicht wissenschaftlich.
Wenn ich behaupten würde, in meinem Keller stünde ein unsichtbares grünes männliches Schaf, könnte das auch kein Wissenschaftler widerlegen.

Das ist selbst eine Art von Religion. Eine Religion des Atheismus. Diese Haltung ist unter Biologen aus irgendeinem Grund hufiger verbreitet als unter Mathematikern und Physikern.
Gläubige Menschen sind Lebewesen. Biologen beschäftigen sich mit Lebewesen. Wenn nun ein Gläubiger behauptet, er habe Kontakte zum Heiligen Geist oder gar eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, und ein Biologe diese Behauptung untersucht, dann muss der Biologe wohl oder übel zu dem Schluss kommen, dass der Gläubige gelogen hat.

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seeadler
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#3 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von seeadler » Sa 11. Jun 2016, 06:58

Interessant, liebe Magdalena, wie du über Herrn Professor Nowak denkst und schreibst. ;)

Ich fürchte jedoch, wenn ein User Namens Seeadler exakt die gleichen Thesen hier in diesem Forum von sich gibt, und versucht, diese auch noch im Detail erklären zu wollen, so würde jener "Herr Nowak" in diesem Forum hier mehr und mehr zerrissen werden und der Lächerlichkeit preisgegeben. Also hier Herrn Professor Nowak als Ehrenuser zu benennen, dann müsstest du ihm auch entsprechende verbale Bodyguards mitgeben..... ;), ansonsten wäre er hier ganz schnell wieder draußen.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Magdalena61
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#4 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von Magdalena61 » Sa 11. Jun 2016, 23:18

"Gelobt sei alles, das hart macht. Und hart macht alles, das nicht unmittelbar zum Tode führt"-- sagte immer meine ehemalige Kollegin in der Gärtnerei.

Die Gedanken Novaks sind verständlich formuliert, und ich sehe da auch kein Problem von wegen Kompatibilität mit der Bibel.

Viele Künstler stell(t)en Gottvater als einen alten Mann mit weißen Haaren und einem weißem Bart dar, als Person. Diese Bilder haben sich bei den Betrachtern eingebrannt. Wenn man das falsche Bild endlich rauswirft und zugibt: Wir KÖNNEN den Vater nicht beschreiben (wir können Ihn nicht typologisieren und in eine unserer vielen Statistiken packen), wir KÖNNEN Allgegenwart nicht in Worte fassen... wie KÖNNEN uns den Vater nicht bildlich vorstellen--- dann entsteht da zunächst eine Lücke, und möglicherweise fühlen wir auch Unsicherheit im Umgang mit dem Gott ohne visuelles Bild... aber mit dieser kann man leben.

"Gott offenbarte sich in Jesus Christus", sagt die Schrift. Das ist die Brücke; die vom Vater verordnete Hilfe. Wer durchaus ein "Bild" braucht, an das er seine Gedanken und Gebete richten kann, der liegt mit dem Menschensohn nicht ganz daneben.

Und den Vater lassen wir besser ohne bildliche Darstellung. Möglicherweise ist Er wirklich ganz anders als wir das gut finden würden und entspricht vom Äußeren her nicht unserem irdischen Geschmack.
Also hier Herrn Professor Nowak als Ehrenuser zu benennen, dann müsstest du ihm auch entsprechende verbale Bodyguards mitgeben.....
Wer nicht WILL, der wird auf kein Weltbild eingehen, das ihm unbequem, anstrengend oder gar "gefährlich" werden könnte.

Aber für andere, die nach ehrlichen und vernünftigen Antworten suchen und sich nicht zu einer Entscheidung: "Entweder (Forschung)- Oder (Gott)" zwingen lassen wollen, können alternative Denkmodelle hilfreich sein.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

ThomasM
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#5 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von ThomasM » Fr 1. Jul 2016, 15:09

JackSparrow hat geschrieben: Gläubige Menschen sind Lebewesen. Biologen beschäftigen sich mit Lebewesen. Wenn nun ein Gläubiger behauptet, er habe Kontakte zum Heiligen Geist oder gar eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, und ein Biologe diese Behauptung untersucht, dann muss der Biologe wohl oder übel zu dem Schluss kommen, dass der Gläubige gelogen hat.
Das ist falsch.

Biologen beschäftigen sich mit den biologischen Eigenschaften von Lebewesen. Die von dir zitierte Behauptung ist keine biologische Eigenschaft. Also hält der Biologe am besten den Mund.

Genau die konstante und bewusste Verwechslung der Kontexte und der Methoden ist auch die Ursache der Probleme, die die fehlgeleiteten Kollegen von Herrn Nowak haben. Wie gut, dass es Wissenschaftler gibt, die schlauer sind und besser argumentieren können.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#6 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von ThomasM » Fr 1. Jul 2016, 15:12

seeadler hat geschrieben: Ich fürchte jedoch, wenn ein User Namens Seeadler exakt die gleichen Thesen hier in diesem Forum von sich gibt, und versucht, diese auch noch im Detail erklären zu wollen, so würde jener "Herr Nowak" in diesem Forum hier mehr und mehr zerrissen werden und der Lächerlichkeit preisgegeben.
1. Besagter User Namens Seeadler behauptet zwar, die exakt gleichen Thesen zu formulieren, wie besagter Prof. Nowak.
Leider kann das niemand außer besagtem User Seeadler erkennen.

2. Besagter Prof. Nowak hat die Sachkenntnis und die Methodik, seine Thesen zu verargumentieren. Das hat besagter User Seeadler leider nicht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#7 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von JackSparrow » Fr 1. Jul 2016, 17:50

ThomasM hat geschrieben:Biologen beschäftigen sich mit den biologischen Eigenschaften von Lebewesen. Die von dir zitierte Behauptung ist keine biologische Eigenschaft.
Jesu Nähe zu spüren, Gottes Stimme zu hören oder das Gefühl zu haben, man werde vom Heiligen Geist geleitet, sind biologische Eigenschaften. Differentialdiagnostisch müsste in solchen Fällen eine schizoide Persönlichkeitsstörung in Betracht gezogen werden.

Genau die konstante und bewusste Verwechslung der Kontexte und der Methoden ist auch die Ursache der Probleme, die die fehlgeleiteten Kollegen von Herrn Nowak haben.
Die Methode besteht darin, im Rahmen einer Anamnese herauszufinden, inwiefern der Betroffene durch seine Wahrnehmungsstörungen im Alltag eingeschränkt ist und ob eventuell eine Behandlungsbedürftigkeit vorliegt.

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#8 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von Pluto » Fr 1. Jul 2016, 20:47

Magdalena61 hat geschrieben:"Gelobt sei alles, das hart macht. Und hart macht alles, das nicht unmittelbar zum Tode führt"-- sagte immer meine ehemalige Kollegin in der Gärtnerei.
Ist es denn in allen Lebenslagen richtig, hart zu sein?

Magdalena61 hat geschrieben:Die Gedanken Novaks sind verständlich formuliert, und ich sehe da auch kein Problem von wegen Kompatibilität mit der Bibel.
Das ist sehr wahr! :thumbup:
Martin Nowak verhält sich sehr zurückhaltend und greift keine Weltanschauung an.

Was mir fehlt ist eine Selbsteinschätzung: Was ist eigentlich sein eigener Glaube?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von seeadler » Sa 2. Jul 2016, 05:57

ThomasM hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben: Ich fürchte jedoch, wenn ein User Namens Seeadler exakt die gleichen Thesen hier in diesem Forum von sich gibt, und versucht, diese auch noch im Detail erklären zu wollen, so würde jener "Herr Nowak" in diesem Forum hier mehr und mehr zerrissen werden und der Lächerlichkeit preisgegeben.
1. Besagter User Namens Seeadler behauptet zwar, die exakt gleichen Thesen zu formulieren, wie besagter Prof. Nowak.
Leider kann das niemand außer besagtem User Seeadler erkennen.

2. Besagter Prof. Nowak hat die Sachkenntnis und die Methodik, seine Thesen zu verargumentieren. Das hat besagter User Seeadler leider nicht.

Weißt du, Thomas, wenn ich meinen Söhnen beispielsweise erst nach 21 Tagen für eine Aussage, die sie um diese Zeit getroffen haben, eine Ohrfeige gegeben hätte (was ich nie getan habe), dann hätten sie die Welt nicht wirklich verstanden.

Das ist Punkt 1

der zweite Punkt ist der, wenn sie damit etwas zum Ausdruck gebracht hätten, was ich nie verstehen konnte, weil ich mich ganz einfach nicht auf ihre Ebene herab gelassen hätte, weil ich ihre Denkweise doch manchmal recht schwierig empfand, und ich hätte sie deshalb bestraft, nur weil es mir selbst nicht möglich ist und war, dies nachvollziehen zu können.... auch das finde ich dann mehr als daneben! Denn in vielen Fällen habe ich ihre Aussage und die Intention ihrer Aussage erst verstanden, nachdem ich mich auf ihre zugrunde liegenden Überlegungen eingelassen habe..... was ich natürlich nicht gemusst hätte, denn eventuell habe ich mich trotzdem ihnen weit überlegen gefühlt - auch wenn es nicht wirklich so war!
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#10 Re: M. Novak: "So stelle ich mir Schöpfung vor"

Beitrag von Pluto » Sa 2. Jul 2016, 09:57

Ich habe da mal eine Frage: Woran glaubt Martin Nowak eigentlich?

Wenn ich diesen Satz lese:
Martin Nowak hat geschrieben:Die Evolution beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf diesem Planeten und vermutlich überall im Universum. Ohne Gott gäbe es kein Universum, keine Biologie, keine Evolution.
Dann sieht es so aus, als würde er an den Pantheismus Spinozas (deus sive natura) glauben.
Und von dort zum barmherzigen allgütigen Gott des Neuen Testaments ist noch ein unüberwindbar langer Weg.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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