Ich habe zusammenfassend auf den gesamten Beitrag geantwortet.Münek hat geschrieben:Warum weichst Du aus?
Dann schauen wir uns diese Frage konkret an. - Ja, dies lässt sich aus dem Text gut erschließen. - Das tue ich genauso.Münek hat geschrieben:dass die "Ebenbildlichkeit kein beliebiger Platzhalter ist" und sich aus dem Kontext des Genesistextes ziemlich genau erschließen lässt
"Ebenbildlichkeit" würde ich synonym setzen mit "als sein Abbild" (1,27). Da nur der Mensch als "Abbild" geschaffen ist, darf man mit dieser Ebenbildlichkeit exklusive Eigenschaften des Menschen im Vergleich zu anderer Schöpfung annehmen.
"Abbild" steht weiterhin nicht für "Kopie", sondern für Ableitung aus dem göttlichen Wesen in die Schöpfung - insofern darf man beim Menschen weiterhin göttliche Eigenschaften in abgeleiteter, tieferer Dimension annehmen. - Diese Eigenschaften wären bspw. Personalität ("Jahwe = ich-bin) und Ich-Bewusstsein (was in diesem Kontext automatisch Gott-Bewusstsein bedeutet bzw. das Potential/die Anlage dazu).
Das wären aus meiner Sicht die wichtigsten Grundlagen der "Ebenbildlichkeit" - alles andere ergibt sich daraus. - Was würdest Du biblisch anders sehen?
Doch. - Er weist seine Freunde in die Schranken, die sein Schicksal mit menschlichem Maß erklären wollen ("Du musst etwas ausgefressen haben, denn sonst würdest Du nicht bestraft werden"/etc.).Münek hat geschrieben:Genau das tut Hiob nicht!
Doch - muss man. - Das ist doch der Haupt-Sinn des ganzen Buchs "Hiob". - Schau dir mal die lange Schlussrede Gottes an: "Wer setzte ihre Messungen, dass Du es kenntest?" (38,5). - Oder:Münek hat geschrieben:Im Übrigen kann man Unbekanntes, Unfassbares nicht zum Maßstab machen.
40,2 Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten?
40,5 Einmal habe ich geredet, ich tu es nicht wieder
Diesen Vorwurf richtet Gott an Hiob, nachdem er seine gewaltige Schöpfungsmacht beschrieben hat. Hiob seinerseits verspricht, zukünftig zu schweigen - mit der Begründung, er sei "zu gering" (40,4). - Dies mutet an wie "das Geheime ... bei IHM" (Buber: Deut. 29,28), das keiner Selbst-Erklärung Gottes bedarf.
ETc/etc.
Zum Maßstab der eigenen Relaitivität.Münek hat geschrieben: Zum Maßstab wofür?
Deshalb werde ich doch nicht müde zu betonen, dass der Mensch nur System-Wissen haben kann, dem jeweils eigene System-Maßstäbe zugrunde liegen. - Bspw. der Kritische Rationalismus in der Naturwissenschaft - dort gehört er auch hin. - Aber wir haben kein absolutes Wissen, mit dem wir mit Gott "rechten" können. - Tun wir es, sind wir anthropozentristisch. - Wollen wir aber anthropozentristisch sein (Why not?), sollte es uns wenigstens bewusst sein. - Ich bin übrigens gelegentlich auch anthropozentristisch - aber ich WEISS es.
Dass meine Erkenntnis immer nur System-Erkenntnis sein kann. - Außer dem "Ego sum" weiss ich nichts sicher - ich weiss auch Gott nicht sicher, aber ich spüre soviel davon, dass ich an ihn glaube.Münek hat geschrieben:Was erhoffst Du, mit dieser hochspekulativen Gedankenspielerei an wirklicher Erkenntnis zu gewinnen?
Eben - bis auf das "Ego sum" ist letztlich alles Glaube bzw. System-Wissen oder bestenfalls eine persönliche Gewissheit ("Ich bin absolut sicher, kann es aber nicht beweisen"). - Das ist Hiob.Münek hat geschrieben:Das ist doch gar nicht möglich!