Der Jesus der Gnosis

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Novas
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#111 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » Do 2. Jun 2016, 14:17

Pluto hat geschrieben:Fakt ist, das angebliche Geheimwissen der Gnostiker wurde ihnen zum Verhängnis.

Noch mal: sie bezeichneten sich - im Gegensatz zu "Nicht-Wissenden" (Agnostiker) - als die Wissenden (gnostikoi auf Griechisch). Auch Du, als Naturwissenschaftler, kultivierst Wissen und strebst danach zu einer Gemeinschaft der Wissenden zu gehören. Für einen Laien mag das Wissen eines Quantenphysikers und die Raumfahrttechnologie der NASA wie Geheimwissen wirken, aber ist sie das? Im Mittelalter hätte man solch eine Technologie Magie genannt.

Anders ist es für den, der dieses Wissen erworben hat. Was Du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen , sagte Goethe ;) alles, was der Mensch noch nicht weiß, ist für ihn erst mal verborgen. Savonlinna ist eine Liebhaberin klassischer Musik, sie gehört also zu den gnostikoi in diesem Bereich; und das kann man auf jedes Wissensgebiet übertragen.

So gibt es eben auch Gnostiker, die nach spirituellem Wissen streben.

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Savonlinna
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#112 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 20:11

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du weißt genau, dass ich glasklar denke.
Innerhalb Deines Koordinaten-Systems ist das wohl richtig.
Deine Standard-Antwort, die zählt nicht.
Sie ist Deine Waffe, die Du nie begründest, sondern nur zückst.

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#113 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » Do 2. Jun 2016, 20:20

Savonlinna hat geschrieben:Deine Standard-Antwort, die zählt nicht. Sie ist Deine Waffe, die Du nie begründest, sondern nur zückst.
Ich "zücke" diese Antwort, wenn es mir um Entgegenkommen geht ("Ich will Dir nicht widersprechen - im Rahmen Deiner Denkweise hast Du sicherlich recht") - es soll also gerade das Gegenteil von "Waffe" sein.

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#114 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 20:44

Andreas hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Was ist der Mensch?
Das prägnanteste Merkmal scheint mir die Fähigkeit des Menschen zu sein, gedanklich zum eigenen Tod vorlaufen zu können/müssen. Das Memento mori: "Bedenke, dass du sterblich bist" ist die schwerste Last, die der Mensch - und nur er - zu tragen hat. Das wird in jeder Kultur thematisiert. Das ist eine Wurzel, wenn nicht DIE Wurzel aller Religionen. "Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück" ist eine ganz klare Ansage. Der Tod ist der Dämon, der sich "Legion" nennt, weil seine Opfer Legion sind, er ist derjenige, den niemand zu binden vermochte und der jedem Menschen Angst macht.
Ich meinte die Frage zwar etwas anders, aber darauf komme ich gleich.

Erst mal zu dem, was Du schreibst:
Zumindest der abendländische Mensch empfindet in der Regel so, meine ich.
Ob alle Kulturen so empfinden, weiß ich selber nicht, glaube es aber nicht ganz.

Denn man empfindet eher dann so, wenn man als Basis das "Sein" annimmt - andere Kulturen nehmen eher das "Werden" als Basis.
Die Verlustangst vor dem eigenen Sein ist größer, vermute ich, wenn man sich selber als etwas Seiendes wahrnimmt.
Wächst man auf mit dem Bewusstsein, dass man selber nur vorläufig in dieser Zusammensetzung sich befindet, dass man sich eh alle paar Jahre wandelt - dann klebt man nicht so an seinem momentanen Bewusstsein.

Aber das sind nur paar Gedankenfetzen.

Jetzt zu dem, was ich mit der Frage "Was ist der Mensch"? bei Gelegenheit mal thematisieren wollte.
Ich selber habe null Ahnung, was mit dem Menschen entstanden ist. Je älter ich werde, desto "nulliger" wird meine Ahnung:
man hat sich eine Menge vorgemacht im Leben.

Das schreibe ich darum, weil ich Material zu der Frage beisteuern wollte, was "anthropozentrisch" und was "theozentrisch" sei.
Wie kann ein Mensch - der null Ahnung von dem hat, was die Substanz des Menschen ausmacht - überhaupt diese Unterscheidung zwischen anthropozentrisch und theozentrisch treffen?

Er kann es nicht.
Warum wird diese Unterscheidung aber trotzdem getroffen?
Das wäre dann die Folgefrage.

Zudem, was ich schon früher geschrieben habe:
Wörter sind nur Wörter, und es besteht letztlich kein Grund, nicht alles, was der Mensch tut, als theozentrisch zu bezeichnen.
Und das wäre nachweisbar - ich muss ja nur die Begriffe ändern.
Also: was ich jetzt gerade schreibe, sei theozentrisch.

Denn - so fabuliere ich weiter -: Gott blicke mittels unserer Augen, Gott schreibe mit unserer Feder, mit unseren Gedanken.

Oder noch schärfer ausgedrückt:
Das, was man als "Menschheit" bezeichne, sei die Verleiblichung Gottes.

Und die F'rage ist dann: cui bono?
Wem nützen die unterschiedlichen Bezeichnungen?

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#115 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 20:54

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Deine Standard-Antwort, die zählt nicht. Sie ist Deine Waffe, die Du nie begründest, sondern nur zückst.
Ich "zücke" diese Antwort, wenn es mir um Entgegenkommen geht ("Ich will Dir nicht widersprechen - im Rahmen Deiner Denkweise hast Du sicherlich recht") - es soll also gerade das Gegenteil von "Waffe" sein.

Aha, Dein Trick 1866: schnell so tun, als hättest Du was ganz anderes gesagt.

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#116 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 21:01

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Gehe ich aber davon aus, dass nichts im Menschen nicht auch göttlicher Natur ist, ist alles und jedes theozentrisch. Nur, dass das Einzelwesen das oft nicht wahrnimmt, so wie es die Luft nicht wahrnimmt, die es atmet.
Aber auch DAS klärt doch nicht, ob "Gott" ein Produkt des Menschen ist oder eine eigene Realität.
Warum sollte ich es denn klären?
Es ist doch nur Deine persönliche Frage, und Du hast sie für Dich doch längst geklärt.

Verzeihung, aber Du solltest Dich mal irgendwie daran gewöhnen, dass Du hier im Forum nicht die Erste Geige spielst und sich nicht immer nur alles um Dich dreht.

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#117 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 21:36

Savonlinna hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Was ist der Mensch?
Das prägnanteste Merkmal scheint mir die Fähigkeit des Menschen zu sein, gedanklich zum eigenen Tod vorlaufen zu können/müssen. Das Memento mori: "Bedenke, dass du sterblich bist" ist die schwerste Last, die der Mensch - und nur er - zu tragen hat. Das wird in jeder Kultur thematisiert. Das ist eine Wurzel, wenn nicht DIE Wurzel aller Religionen. "Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück" ist eine ganz klare Ansage. Der Tod ist der Dämon, der sich "Legion" nennt, weil seine Opfer Legion sind, er ist derjenige, den niemand zu binden vermochte und der jedem Menschen Angst macht.
[...]
Zumindest der abendländische Mensch empfindet in der Regel so, meine ich.
Ob alle Kulturen so empfinden, weiß ich selber nicht, glaube es aber nicht ganz.

Denn man empfindet eher dann so, wenn man als Basis das "Sein" annimmt - andere Kulturen nehmen eher das "Werden" als Basis.
Die Verlustangst vor dem eigenen Sein ist größer, vermute ich, wenn man sich selber als etwas Seiendes wahrnimmt.
Wächst man auf mit dem Bewusstsein, dass man selber nur vorläufig in dieser Zusammensetzung sich befindet, dass man sich eh alle paar Jahre wandelt - dann klebt man nicht so an seinem momentanen Bewusstsein.

Aber das sind nur paar Gedankenfetzen.

Dazu vielleicht noch das:

Wenn ich mich einfühle in jemanden, der von klein auf vorgelebt bekommen hat, dass man sich nicht als festes Individuum versteht, sondern wie ein locker zusammenfügtes Gebilde, das sich quer durch die Bewusstseine der Menschen bewegt und mal dies, mal das ist:

dann hat der Tod doch eine andere Dimension. Er ist doch eigentlich gar nicht wirklich da, weil man ja eh in allen Bewusstseinen zu Hause ist.

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#118 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » Do 2. Jun 2016, 22:26

Savonlinna hat geschrieben:Warum sollte ich es denn klären?
Wenn Du es nicht für nötig hältst, muss Du es nicht tun. Ich halte es für äußerst nötig.

Savonlinna hat geschrieben:Es ist doch nur Deine persönliche Frage
Nein - es ist mehr als das. - Du erweckst den Eindruck, als würdest Du solala mal Bibel und Feuerbach in einen Topf verrühren können ("Ist doch egal, ob es Gott gibt oder ob wir einen erfinden - Hauptsache xund sammer") - so kommst Du rüber. - Falls ich mich verhört habe, lasse ich mich gerne korrigieren.

Savonlinna hat geschrieben: schnell so tun, als hättest Du was ganz anderes gesagt.
Du kannst es doch nachlesen - ich habe den Text nicht nachträglich geändert. Er ist noch da.

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#119 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Andreas » Do 2. Jun 2016, 22:32

Savonlinna hat geschrieben:Dazu vielleicht noch das ...
Da komm ich schnell an die Grenzen meines Einfühlungsvermögens.
Also, ich weiß nicht, ob das die Sache besser macht. Ich sterbe ja mit jedem geliebten Menschen mit. Das ist vermutlich schlimmer als das eigene Sterben, eben weil der Tod dann sehr konkret da ist und "bekannt" wird. Die Abwesenheit jenes Menschen bleibt und sie bleibt unverhandelbar. Die Angst vor dem eigenen Tod ist die diffuse Angst vor dem Unbekannten, das noch nicht da ist.

Es stimmt, jeder Tag bringt mich als neuen, anderen Menschen ans Tageslicht. Aber immer bin es ich, ist es mein Bewusstsein. Das, was über Nacht in mir gestorben sein mag, ist mir nicht bewusst, weil es gnädigem Vergessen anheimfällt. Das Neue dringt in mein Bewusstsein ein.
Im Frühling meines Lebens, war ich ein anderer als im Sommer, im Herbst ein anderer als im Winter. Deswegen glaube ich nicht, dass es je eine Kultur gab, die nur das Werden im Blick hatte und nicht auch das Verwelken. Wenn ich an den Menschen denke, habe ich ihn in allen Lebensphasen im Blick und niemals alleine sondern immer als Gruppe. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Wenn etwas die Angst in Schach halten kann, ist es eine Liebe die sagen kann: "Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir."

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#120 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Savonlinna » Do 2. Jun 2016, 22:49

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Warum sollte ich es denn klären?
Wenn Du es nicht für nötig hältst, muss Du es nicht tun. Ich halte es für äußerst nötig.

Savonlinna hat geschrieben:Es ist doch nur Deine persönliche Frage
Nein - es ist mehr als das. - Du erweckst den Eindruck, als würdest Du solala mal Bibel und Feuerbach in einen Topf verrühren können ("Ist doch egal, ob es Gott gibt oder ob wir einen erfinden
Nein, das ist nur Deine Neurose. Gegen die komme ich nicht an.

Savonlinna hat geschrieben:- Falls ich mich verhört habe, lasse ich mich gerne korrigieren.
Nein, Du lässt Dich nicht korrigieren.

Savonlinna hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: schnell so tun, als hättest Du was ganz anderes gesagt.
Du kannst es doch nachlesen - ich habe den Text nicht nachträglich geändert. Er ist noch da.
Eben.

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