Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

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Pluto
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#111 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Do 26. Mai 2016, 01:14

Savonlinna hat geschrieben:Das Ideologische liegt ja auch nicht bei ihm, sondern bei Dir.
Wer weiß das schon?

Vielleicht liegt die ideologische Blockade bei bibelwissenschaft.de?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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seeadler
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#112 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von seeadler » Do 26. Mai 2016, 10:39

Andreas hat geschrieben:Bleiben wir doch bei der Sintflutgeschichte als Beispiel........

Wie, und nach welchen Kriterien ist es zu beurteilen, dass die Sintflutgeschichte zur historischen Geschichte so gut passen würde? Wie kann ich als Laie herausfinden, ob an meiner Sichtweise etwas dran ist oder nicht?

Eine historische Geschichte soll jeden ansprechen, ob er nun dabei Gefühle entwickelt oder nicht, ob er nun dabei einen Glauben hat oder nicht. Wobei mit Glaube hier kein allgemeiner Glaube gemeint ist, sondern jener, der als Basis für eine Beziehung mit Gott, mit Jesus Christus notwendig ist.

Die Historie ist dabei zunächst einmal vollkommen irrelevant. Denn wenn der Glaube nicht vorhanden ist, dann sprechen mich die Texte auch nicht in der Weise an, wie sie es mit Glauben tun sollen. Ohne Glaube verstehen wir die Sprache der Bibel nicht.

Darum müssen wir zunächst ausschließlich das Gelesene auf uns einwirken lassen und Gott darum bitten, uns das Verstehen zu lehren. Sodann aufgrund unseres Willens, aufgrund unserer Bereitschaft, aufgrund unseres Strebens werden wir nach und nach unserem Vermögen nach angesprochen und geleitet. Aber auch hier gilt die Beständigkeit. Wer nur vom Strohfeuer erfasst wird, der brennt sehr schnell sehr leidenschaftlich und missachtet, dass erst einmal ein Fundament gebaut werden muss.

Die Schriften erklären sich nicht von alleine, aber auch nicht durch irgendwelche geschulten Theologen, sondern durch das Wirken des heiligen Geistes in mir. Wer nicht an das Wirken des Heiligen Geistes glaubt, wird ihn auch nicht erfahren und wahrnehmen, weil er sich ihm verschließt, der Mensch verschließt sich dem Heiligen Geist - nicht der Heilige Geist dem Menschen!
So kann es sein, dass schon in frühen Jahren, noch vor einem bewussten Glaubensleben der Heilige Geist am Menschen wirkt, dieser ihn aber noch nicht als solchen erkennt. beispiele gibt es zu Genüge in der Schrift. In diesem Falle benutzt Gott wiederum andere Gläubige, die bereits vom Geist geleitet werden, um die betreffenden Personen aufzuklären. Dies alles ist kein spontaner Akt, geschieht auch nicht in Tagen, sondern kann sich über Jahre und sogar Jahrzehnte hinziehen.....

Wir können die Sintflutgeschichte nicht aus eigenem Intellekt heraus, durch Logik und verstand, wie Janina meint, schon im Ansatz falsifizieren. Glaube ist keine Wissenschaft! Aber Glaube kann dazu führen, die Wissenschaft selbst "falsifizieren" zu können. Wie ich bereits mehrfach betonte, unterscheide ich klar zwischen der Wissenschaft Gottes und der Wissenschaft des Menschen. Die Wissenschaft Gottes entsteht in Verbindung mit dem Glauben. der Ausdruck Heisenbergs "Am Grunde des Bechers der Wissenschaft befände sich Gott", halte ich für falsch. denn der Becher der Wissenschaft wird größer und größer... und damit auch die Entfernung zu Gott.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Andreas
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#113 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Andreas » Do 26. Mai 2016, 10:45

Noch einer, der meinen Glauben in Frage stellt. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Der Nächste bitte.

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#114 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Do 26. Mai 2016, 10:59

seeadler hat geschrieben:Die Historie ist dabei zunächst einmal vollkommen irrelevant.
Aha!?

seeadler hat geschrieben:Darum müssen wir zunächst ausschließlich das Gelesene auf uns einwirken lassen und Gott darum bitten, uns das Verstehen zu lehren.
Nochmals, Aha!?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#115 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Do 26. Mai 2016, 11:00

Andreas hat geschrieben:Noch einer, der meinen Glauben in Frage stellt. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Der Nächste bitte.
Reg dich nicht auf. Es geht fast allen so.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#116 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Andreas » Do 26. Mai 2016, 11:08

Das juckt eine tief im Glauben verwurzelte Eiche nicht, wenn sich jemand an ihr den Rücken kratzt. Das hab ich doch schon vor 4 Seiten prophezeit.
Andreas hat geschrieben:... selbst nach diesem Post eben, der wohl kaum katholisch oder evangelikal geprägt ist (die meisten Christen würden mir dafür den Glauben absprechen) ...

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sven23
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#117 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » Do 26. Mai 2016, 11:36

seeadler hat geschrieben: Eine historische Geschichte soll jeden ansprechen, ob er nun dabei Gefühle entwickelt oder nicht, ob er nun dabei einen Glauben hat oder nicht. Wobei mit Glaube hier kein allgemeiner Glaube gemeint ist, sondern jener, der als Basis für eine Beziehung mit Gott, mit Jesus Christus notwendig ist.
Die Historie ist dabei zunächst einmal vollkommen irrelevant.
Nein, in einer historischen Geschichte ist Historie nicht irrelevant.
Die Frage ist doch, ob es sich überhaupt um eine historische Geschichte handelt. Und da muss man sagen, dass die Geschichte schon allein auf Grund der Textgattung, wie Prof. Zimmer anmerkt, gar keinen Anspruch auf Historizität erhebt.
Das einzige historische an der Geschichte ist wohl der Regenbogen, den gab es auch schon ein paar Milliarden Jahre vorher.
Eine ganz andere Sache ist das, was spätere Rezipienten daraus gemacht haben, incl. der Schreiber des NT. Wenn sie daraus ein reales historisches Geschehen machen, dann unterliegen sie einem Irrtum, der bei einigen bis in die heutige Zeit wirkt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Savonlinna
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#118 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Savonlinna » Do 26. Mai 2016, 11:47

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das Ideologische liegt ja auch nicht bei ihm, sondern bei Dir.
Wer weiß das schon?
So etwas ist dingfest zu machen.
Woran erkennst denn Du eine Ideologie? Woran machst Du etwas fest, dass es ideolgisch sei?

Pluto hat geschrieben:Vielleicht liegt die ideologische Blockade bei bibelwissenschaft.de?
Na, wenn Du so drauf bist, dann können wir ja alles und jedes verdächtigen, und ich kann einfach ins Blaue hinein behaupten:
Claude Levi Strauss ist ideologisch, seine Ergebnisse seien "irrelevant".

Dann ist das Diskussionsniveau unterirdisch, einer sinnvollen Diskussion damit das Grablied gesungen.


Worum es aber geht:
Du hast aus Claude-Levi-Strauss*' wissenschaftlicher Erkenntnis eine ideologische Behauptung gedreht.
Und zwar hast Du aus seiner Deutung ein einzig wahres Fakt gemacht.
Strauss hat nämlich das - nach Deinen Worten - gar nicht als einzig mögliche Deutung behauptet. Das hat allerdings Du gemacht.
Darum ist er wissenschaftlich, Du aber nicht.

So: und jetzt bitte belege, dass der von mir zitierte Artikel aus bibelwissenschaft. de Fakten behauptet.
Denn das unterstellst Du ihm ja, wenn Du sagst, er könne "unwissenschaftlich" sein.

Und: gib bitte einen Link oder zitiere, was Levi-Strauss über die Sintflut geschrieben hat.
Denn sonst ist das eh nur wertlos, was Du da angeführt hast. Ausdenken kann sich nämlich jeder was.

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Savonlinna
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#119 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Savonlinna » Do 26. Mai 2016, 12:08

seeadler hat geschrieben: Wir können die Sintflutgeschichte nicht aus eigenem Intellekt heraus, durch Logik und verstand, wie Janina meint, schon im Ansatz falsifizieren.
Das hat Janina so gar nicht geschrieben!
Sie schrieb, dass wir allein aus der Tatsache, dass es keine Weltflut gab, schließen können, dass die Verfasser der Sintflutgeschichte keine Augenzeugen waren.
Das wirst Du doch wohl ebenfalls bestätigen können?

seeadler hat geschrieben: Glaube ist keine Wissenschaft!
Richtig, Glaube ist etwas sehr Wertvolles, und ich verteidige sowohl seine Berechtigung als auch seinen Wert mit ziemlich viel Einsatz; er muss da sein, trotz aller Wissenschaft.

Dennoch darf "Glaube" kein Idiotismus sein, der sich lächerlich macht.
Er sollte nicht sagen: die Wissenschaft hat festgestellt, dass diese Brücke aus Holz ist, aber mein "Glaube" sagt mir, dass diese Brücke nicht aus Holz, sondern aus Beton ist.

Dann wäre Glaube nur kindischer Trotz.

seeadler hat geschrieben: Aber Glaube kann dazu führen, die Wissenschaft selbst "falsifizieren" zu können. Wie ich bereits mehrfach betonte, unterscheide ich klar zwischen der Wissenschaft Gottes und der Wissenschaft des Menschen.

Okay. Aber Wissenschaft ist Wissenschaft des Menschen, sie ist so entwickelt worden. Du kannst das gleiche Wort "Wissenschaft" nicht für "Gott" anwenden, da Du ja gar nicht weißt, ob Gott eine Wissenschaft entwickelt hat.
Und vor allem eine solche entwickelt hat, die der Bibel entgegengesetzt ist, ihre Aussagen leugnet.

Du meinst, Gott würde der Bibel widersprechen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Du setzt Deine persönliche Unkenntnis über die Texte der Bibel. Du machst Dich selber zu Gott.
Statt "Gott" verstehen zu wollen, willst Du ihn an Deiner Nase herumführen.

Beispiel:
Gott ließ - als Beispiel - den Schreiber der Sintflutgeschichte den Text als Gleichnis verfassen, Du aber willst es so drehen, dass es kein Gleichnis ist, sondern ein historischer Bericht.
Du willst Deinem Gott ins Handwerk pfuschen und Dich selber an seine Stelle setzen.
So sieht es letztlich aus.

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sven23
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#120 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » Do 26. Mai 2016, 12:22

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Auch literarisch liegt kein Völkermörder vor - aber da Du literarisch nicht denken möchtest - warum wohl nicht? - , deutest Du weiterhin fundamentalistisch.
Also so als ob die Erzählung überhaupt von einem Völkermörder handelt.
Und das tut sie nicht. Sie handelt von Menschen, denen ausgeredet wird, dass sie an Gott als Ursache für Überschwemmungen glauben.
Völlig daneben. Haargenau das Gegenteil ist doch der Fall. Was Du betreibst, ist unseröse EISEGESE vom Allerfeinsten.

Diese Art von Bibelauslegung kann man nicht ernstnehmen...

Nee, das kann man nicht ernst nehmen.
In der Sintflutgeschichte ist Gott der Verursacher der Sintflut.

"Noah (hebr. "ausruhen") war der Sohn Lamechs und Vater von Sem, Ham und Jafet.
Er baute auf Anweisung Gottes eine Arche, da Gott sich durch das sündhafte Verhalten der Menschheit dazu genötigt sah, diese mit einer Sintflut zu bestrafen. Nachdem Noah mit dem Bau fertig war, nahm er seine Frau, seine Söhne und deren Ehefrauen sowie von allen Tieren ein bzw. sieben Paare mit auf das Schiff. Anschließend schloss der Herr hinter Noah die Tür (vgl. Gen7,18) und ließ es 40 Tage lang regnen, bis die ganze Erde mit Wasser bedeckt war. Als das Wasser wieder zu sinken begann und die Arche auf dem Ararat (einem Gebirge in der heutigen Türkei) aufsetzte, ließ Noah zunächst einen Raben und anschließend dreimal eine Taube hinausfliegen, um so zu prüfen, ob schon genug Wasser abgeflossen ist, um das Boot zu verlassen. Nach Verlassen des Bootes schloss Gott mit Noah und allen Menschen einen Bund. Gott gab das Versprechen, die Menschheit nie wieder derartig zu bestrafen. Diesen Friedensbund besiegelte Gott mit einem Regenbogen.
Später legte Noah als erster Mensch einen Weinberg an und stellte Wein her. Von diesem betrunken, legte er sich nackt in sein Zelt, was sein Sohn Ham sah und seinen Brüdern erzählte. Diese deckten Noah, ohne ihren nackten Vater anzusehen, zu.
Nachdem Noah erfuhr, dass Ham ihn nackt gesehen hatte, verfluchte er ihn und seine Nachkommen.
Noah starb im Alter von 950 Jahren."

Quelle: Kathpedia
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