Das Gottesbild, das in der Bibel gezeichnet wird, ändert sich ständig. So ist im Exil der Monotheismus entstanden. Das meiste, was in der Bibel steht ist aus politischem Blickwinkel (!) eine monotheistische Rückdeutung der historischen Geschichte vieles sogar eine komplette Erfindung von Geschichte zwecks Bildung einer jüdischen Identität. Unter dem neuen monotheistischen Blickwinkel und dem überall vorausgesetzten Wirken von Göttern bzw. Gottes in der Geschichte, musste Gott den Ausgang aller Kriege entscheiden, also musste das jüdisch/israelitische Volk wegen Ungehorsams und Vielgötterei Schuld sein. Zur Zeit des zweiten Tempels war das Volk in Abgrenzung zu den persischen Einflüssen seinem Gott gehorsam, doch dann kam Alexander der Große trotzdem. Also wurde das Gottesbild unter nun hellenistischem Einfluss erneut angepasst, weil die Sache mit dem Gehorsam auch nicht funktionierte hatte. Also verlegte man das Reich Gottes ins Jenseits, weil die geopolitische Lage Palästinas es unmöglich machte, dauerhaft in Frieden zu leben und man dauernd von Hinz und Kunz überrannt wurde und besetzt war. Im NT gibt es wieder einen kräftigen Wandel des Gottesbildes.Münek hat geschrieben:Wie beurteilst Du denn Savonlinnas Einschätzung, dass die biblische Sintflut-Erzählung dazu diente, den Menschen klarzumachen, dass sie Gott NICHT als Verursacher der weltweiten Flutkatastrophe ansehen sollten...?
Das ist doch insofern lachhaft, als der Bibeltext gerade Gott (wen sonst?) als den Verursacher der weltweiten Sintflut darstellt.Bin ich hier im falschen Film?
Trotz alledem ist in der Bibel dennoch durchgängig auch eine tiefe, spirituelle Ebene vorhanden, aber wenn man nur an der Oberfläche kratzt und die Widersprüche geil findet ... Vollkommen sinnlos dir das zu schreiben, aber einzig wichtig ist das Gottesbild mit dem ein Christ heute lebt. Es gibt keine zwei gleichen Gottesbilder, jeder hat seins und das ist gut so. Nach Gott zu fragen ist das Wichtigste in meinen Augen. Was ist Wahrheit?