Sven23 hat geschrieben: Die Bibel ist ein Stück Literatur, genauer gesagt, eine Textsammlung orientalischer Erzählungen aus unterschiedlichen Epochen und Erzähltraditionen.
Sie kann und will keinen Anspruch auf historische Wahrheit und naturwissenschaftliche Korrektheit erheben. Damit ist die Threadfrage auch schon beantwortet.
Für dich ich das der Fall. Du kannst nicht mehr als in der Übersetzung lesen, bist dazu auch nie in die Vergangenheit gereist.

Die Angelegenheit war kaum bereinigt für die Geschichte der Erde ...
Das sollten wir vor allem beachten.
... und dass es sehr wenig gibt, was an die alten Fakten herankommt.
Sven23 hat geschrieben: Sintflut ist doch gerade deshalb so gemeint, damit der Regenbogen das Neue symbolisieren kann. Auf das Böse/die Bestrafung folgt das Neue/Bessere.
"Demnach hat die These zu gelten: Die Flut hat nicht den Menschen, sondern JHWH verändert (Perlitt, 1970)"
Quelle: bibelwissenschaft
[....] andere Antwort:
In einer Literaturbesprechung tut man so, als ob die Figuren real wären, das heißt, man nimmt sie ernst.
Gut gesagt!
Man sollte daher die Texte beachten, die auf den Ernst der Lage hingewiesen haben.
"Die Göttersöhne nahmen sich zu Weibern, welche sie wollten ..."
Es gab außergewöhnlich schöne Frauen zu jener Zeit.
Gottes Gebot war:
Ein Man, eine Frau.
Lamech nahm sich zwei Frauen, darüber hinaus führte er eine grausame Gewaltherrschaft, deren Gräuel kaum zu erzählen sind, weil sie nicht mal in der Erzählung zu ertragen wären. Nicht umsonst steht hinter dem Hinweis (Kain soll sieben mal gerächt werden - weil er seinen eigenen Bruder ermordet hat) Rache an Lamech - siebenundsiebzig Mal. Mit diesen Flüchen - und auch Kämpfen, Rechtfertigungen - denn ein Unrecht bringt als Folge weitere Schäden hervor - entstand ein Meer von Gewalt.
Zu jener Zeit sandte Gott mehrmals seine Boten, um einige Völker aus diesem Elend herauszuholen. Sie wurden in andere Gegenden umgesiedelt. Die Alternative führender Personen wäre die "
Regel aus Kain" gewesen, welche sich alle hätten als Beispiel nehmen sollen. Dieses Beispiel -
mit anderem Pol - wird in der Bibel versteckt als Lehre erzählt. Jede der furchtbaren Stellen gibt gleichzeitig die richtige Form.
Es rächt sich Erworbenes (Kain, "ich gewann" in Hebräisch)
wenn das verkehrt ist - oder eben (wenn anders gehandelt wird) zeigt sich der Erfolg - wie die Liebe und Sympathie hochkommt. Lamech hatte die Unzufriedenheit gebracht. Der andere Fall wäre gewesen, den Krampf bleiben zu lassen. Mir kommt dazu jedesmal der Vergleich mit der Industriegesellschaft mit der heute vorhandenen Versklavung von Mensch und Natur und den sich anbahnenden Folgen.
Um noch einen Hinweis auf die Gegenwart zu bringen: Die "Kulturdenkmäler" die nun im Krieg mit Irak und Syrien zerstört wurden, gehörten zum Teil auch in jene Zeitspanne von Gewaltherrschern. Sie wurden "symbolisch" umgebracht. Gerächt hat sich jedenfalls auf alle Fälle bei unseren historischen Daten, dass wir bis heute kaum etwas gelernt haben, mal abgesehen von nur ein paar technisch, wissenschaftlichen Details.
Viehzucht, Metallgewinnung, Kunst und Musik -
Schwerstarbeit - nahm statt dem freien und geistig orientierten Leben einen Platz ein. In der Verwandtschaft Lamechs war eine Frau, die über alle Maßen schön war, wie ihr Name schon sagt. So eine Schönheit war nicht gleichzeitig bei all der Schwerarbeit zu erhalten. Trotzdem galt grad so was als Ideal. Analog ist es in der Geschichte Kain. Die einfachen Gaben Abels, die Gott mit Wohlgefallen sah, lösten den Grimm Kains aus. Eine Frau reichte auch nicht. Reiche nahmen den Armen ihre Töchter weg, sofern sie schön waren. In den zahreichen "Frauenverschönerungsanstalten" fanden sich bereitwillige Bewerberinnen ein, zum Teil sehr freiwillig. Die Folge war ein Handel mit Menschen, weitere Unterdrückung und Dezimierung der arbeitenden Bevölkerung, während sich die "Reichen" mit ihren Sünden mächtigst vermehrten.
Adam hat bis zur Zeit der Flut nur über seine Kinder geflucht.
Erst die Erlösung durch Jesus Christus, der das Leid der Ärmsten bei seinem Heilsgeschehen auf sich nahm - und verzieh - kehrte ins Gegenteil um. Ich hoffe, wir können nun das Gleiche tun, das Richtige akzeptieren, das lieben, umkehren, und vergessen.
Ausgerechnet über eine der größten und schmerzvollen Erfahrung der Menschheit dumm rumreden, ich versteh euch kaum.