sven23 hat geschrieben:Tue ich doch, ich bin für Religionsfreiheit, so lange sie Privatsache ist
Auf "CHRIST DER GEGENWART" kann man folgende Worte lesen:
Jesu Ruf zur Nachfolge zielt auf den einzelnen Menschen und ist von unerhörter Radikalität. Das ist kein Modell für den gesellschaftlichen Mainstream. Das eignet sich nicht als Parteiprogramm für eine Volkspartei. Und das lässt sich auch nicht in staatliche Gesetze gießen, die für alle gelten sollen. Sich auf Jesu Botschaft einzulassen, ist eine sehr persönliche Entscheidung und erfordert einen hohen persönlichen Einsatz.
Privatheit des Glaubens
In allen Religionen geht es um persönliche Entscheidungen, die grundsätzliche Ausrichtung, um die letzten Dinge. Hier darf mir niemand reinreden. Da hat der Staat auch nichts verloren. Es ist ganz allein meine Sache, ob und was ich glaube und was ich daraus mache. Und deshalb ist Religion Privatsache
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„Viele aufrichtige Demokraten hegen den Wunsch, dass ihr Land auf irgendÂeinem Wege - meistens durch die Schule - eine entsprechende Lehre verbreite. Die einen möchten das Regime in einem christlichen Credo verwurzelt sehen; andere in einer rationalen Weltordnung, die etwa der Aufklärung entnommen sein könnte und die sie für wissenschaftlich begründet halten; wieder andere in den ethischen Regeln eines staatlich anerkannten Moralismus“, hat die Schweizer Philosophin und Pädagogin Jeanne Hersch (1910-2000) einmal kritisiert. Demgegenüber sieht sie jedoch die „echteste Rechtfertigung der Demokratie“ darin, dass sie ihren Bürgerinnen und Bürgern keine Ideologie und keine Weltanschauung und keinen Moralismus aufdrängt: Die Demokratie „bemüht sich vielmehr, für jedes menschliche Wesen einen Leerraum zu wahren, der es ihm erlaubt, zu denken, zu glauben, zu hoffen und zu handeln, wie es ihm sein inneres Gewissen eingibt. Es ist dann jedes Bürgers Pflicht, in seiner Zeit, in seiner Welt, in seiner konkreten geschichtlichen Situation als verantwortliches, wirksames ‚Ich‘ gegenwärtig zu sein. Keine Lehre, keine Regeln können diesen ‚acte de présence‘, dieses ‚Hier-bin-ich‘, ersetzen, das allein fähig ist, die durch die Demokratie geschützte Leere mit menschlicher SubÂstanz zu füllen. Erst durch ihre Berufung zu diesem verantwortlichen ‚acte de présence‘, der schließlich in jedem Bürger seine tätige Freiheit ist, haben die Menschen Rechte.“
Die politische Freiheit ist in diesem Sinne eine „leere“ Freiheit, die von den Menschen gefüllt werden muss oder wie es die jüdische Philosophin Jeanne Hersch formuliert hat: „Was die Bürger von der demokratischen Ordnung zu erwarten haben, ist nicht das Geschenk der eigenen Freiheit - das kann kein politisches Regime, diese Aufgabe müssen sie selber anpacken -, sondern nur eine Einrichtung des gemeinsamen Lebens, die für jeden Einzelnen die möglichst günstigsten Bedingungen für seine Suche nach Freiheit schafft.“
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http://www.christ-in-der-gegenwart.de/a ... ag=3745410
Religion ist eine Privatsache, das bedeutet aber nicht, dass sie ins Private
verbannt werden muss, wie das manche gerne hätten

Christen kennen außerdem diese Worte bei Matthaeus 28:19 ff.:
Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! - das wird man kaum raus streichen können, weil es der heutige Zeitgeist wünscht.