Alles Teufelszeug? II

closs
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#1411 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 17. Apr 2016, 17:30

sven23 hat geschrieben:Nein, keine Verschwörungstheorien, sondern - aus Sicht der Glaubensdogmatiker - eine verständliche Einstellung.
So dümmlich sind die Leute wirklich nicht. - Das kannst Du einer einsamen Betschwester in einer Eremitage im Bayrischen Wald unterstellen (und selbst dann ist die Frage, ob zurecht) - aber nicht jesuitischen Wissenschaftlern, die ihre messerscharfe Intelligenz nicht für so einen Blödsinn verschwenden würden. - Wirklich: Verschwörungs-Theorie.

sven23 hat geschrieben:für die biblische Jesusfigur wird in Bezug auf die Naherwartung keine Setzung benötigt
Welche ist das? - Der Nur-Wanderprediger oder "der Messias"? - Genau darauf kommt es an.

sven23 hat geschrieben:Also von dieser Seite konnte bis jetzt keine Unterstützung für das Glaubenskonstrukt kommen, sehr zur Enttäuschung der Glaubensdogmatiker, weshalb sie ja auf die kanonischen Exegese auswichen.
Auch Verschwörungs-Theorie. - Nicht, dass Du nicht theoretisch recht haben könntest (es ist in der Tat NICHT ausgeschlossen, dass Jesus vom Christentum völlig falsch verstanden wird - das ist nun mal bei nicht-falsifizierbaren Dingen so): Aber von einer Quasi-Schein-Tatsachen-Basis aus Deine Schlussfolgerungen zu ziehen, klingt schon arg ideologisch.

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sven23
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#1412 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » So 17. Apr 2016, 17:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum soll gerade dieses Zitat nicht authentisch sein?
Warum sollen die anderen Zitate nicht authentisch sein? - Im übrigen wird "Dein" Zitat schon insofern authentisch sein, dass der Textverfasser es so interpretiert hat - das gilt übrigens auch bei "meinen" Zitaten. - Da steckt überall ein Risiko drin.
Das stimmt allerdings. 100%ige Sicherheit gibt es auch mit der historisch kritischen Methode nicht.
Allerdings sind die Tendenzen, die sich aus über 4600 Abschriften von Abschriften über die Zeitskala ablesen lassen, eindeutig. Es waren eben Glaubenspropagandaschriften, die weitgehend offen für die Phantasie der Schreiber waren. Und deshalb muss man auch ein Gesamtkonzept vorlegen können, das z. B. die Widersprüche in puncto Naherwartung erklären kann. Die Forschung kann dies, die Kanoniker nicht.
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sven23
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#1413 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » So 17. Apr 2016, 17:35

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, keine Verschwörungstheorien, sondern - aus Sicht der Glaubensdogmatiker - eine verständliche Einstellung.
So dümmlich sind die Leute wirklich nicht. - Das kannst Du einer einsamen Betschwester in einer Eremitage im Bayrischen Wald unterstellen (und selbst dann ist die Frage, ob zurecht) - aber nicht jesuitischen Wissenschaftlern, die ihre messerscharfe Intelligenz nicht für so einen Blödsinn verschwenden würden. - Wirklich: Verschwörungs-Theorie.
Nein, das menschliche Gehirn ist außerordentlich erfindungsreich, wenn es um Selbsttäuschung geht. Ich werde später noch darauf eingehen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:für die biblische Jesusfigur wird in Bezug auf die Naherwartung keine Setzung benötigt
Welche ist das? - Der Nur-Wanderprediger oder "der Messias"? - Genau darauf kommt es an.
Das spielt hier keine Rolle. Laut Bibel ist er der Messias und dieser verkündetete das zeitlich nahe Gottesreich. Selbst wenn er ein verheirateter Hufschmied war, ändert das nichts an seiner Naherwartung. Die Quellenlage ist die gleiche.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1414 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 17. Apr 2016, 17:44

sven23 hat geschrieben:Es waren eben Glaubenspropagandaschriften, die weitgehend offen für die Phantasie der Schreiber waren. Und deshalb muss man auch ein Gesamtkonzept vorlegen können, das z. B. die Widersprüche in puncto Naherwartung erklären kann.
"Propaganda" heisst damals etwas anderes - siehe Vortrag von Thiele (oä), den Halman eingestellt hat.

Ein solches Konzept gibt es ganz sicher schon - allerdings NICHT unter der Voraussetzung, dass Jesus nur ein Wanderprediger war. - Im Grunde macht die kanonische Exegese nichts anderes, als die fehlende Perspektive des "entweder nur Wanderprediger oder göttlichen Wesens" auszufüllen. - Man könnte es sehr entspannt sehen und dem jeweils anderem über die Schulter gucken ("Was kommt den unter EURER Setzung denn raus? Ach - interessant").

Aber dazu scheinen die Fronten ideologisch zu sehr verhärtet zu sein. - Oder sind es gar nicht, werden aber so kommuniziert.

sven23 hat geschrieben: Laut Bibel ist er der Messias und dieser verkündetete das zeitlich nahe Gottesreich.
WENN er Messias ist, verkündet er mit größter Wahrscheinlichkeit etwas anderes, als was Du interpretierst - das ist doch gerade der Gag. - WENN er NICHT der Messias ist, hast Du mit größter Wahrscheinlichkeit recht.

sven23 hat geschrieben:Nein, das menschliche Gehirn ist außerordentlich erfindungsreich, wenn es um Selbsttäuschung geht.
Auch das gilt für BEIDE Seiten. - Ich könnte Dir genauso wie Du umgekehrt einen Vortrag halten, wie die theistische Aufklärung sich in eine anthropozentrische Aufklärung hinein-entwickelt hat, und nun meint, dies sei "objektiv" - auch das ist eine grandiose Selbsttäuschung.

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#1415 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » So 17. Apr 2016, 17:49

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich stelle fest, dass du definitiv nicht auf die Festlegung zur Wirklichkeitsidentifikation eingehen möchtest.
"Eingehen" schon, aber nicht akzeptieren
Es ist ja gerade der Witz, dass du die Festlegung nicht ändern kannst – von „Akzeptieren“ kann keine Rede sein – niemand fragt, ob du es akzeptieren möchtest.

Zitat-closs: „Welchen Sinn hätte es, eine "Wirklichkeits-Identifikation" zu setzen, die gerade Gegenstand der Fragestellung ist.

Die anfängliche Fragestellung ist beantwortet: „man kann es nicht wissen“ - Ende.
(der Beweis ist der elektrische Impuls – mehr braucht man nicht – Fall erledigt)

Darüber hinaus gibt es aber das Faktum, dass wir bzgl. der Wirklichkeitsidentifizierung festgelegt sind (siehe Versuch). Egal wie sehr man sich auf Überlegungen zu obiger Frage einstellt, man kann das Wirklichkeitsverstehen nicht verändern.

Unmissverständliches Beispiel:
Schau dir diese Linien an.
Spoiler
Zeigen
Bild
Du wirst im mittleren Teil „schräge Linien“ erkennen.
Die weissen Randbereiche mit den horizontalen Abschnitten sollen dir helfen, die Wahrheit zu erkennen, denn diese Linien sind nicht schräg.
Nimm ein Lineal und teste es exakt aus, so dass du felsenfest überzeugt bist, dass es horizontale Linien sind.

Danach schaust du dir das Bild an und versuchst mit aller Konzentration die horizontalen Linien zu sehen, die ja tatsächlich da sind.

Dass es dir nicht gelingt, beweist deine Festlegung – du kannst die Linien nicht anders verstehen, als über die „schrägen Mittelabschnitte“.

Ich hoffe, dass dir die Festlegung nun bewusst geworden ist – es ist ganz einfach.

Was für eine Art von „Denk-Substanz“ möchtest du sein, dass du dich selbst nicht unter Kontrolle hast, um die Wahrheit, die du ja geprüft und verstanden hast, willentlich wahrnehmen zu können?
Zusatzfrage: Wer hat deiner Meinung nach die Kontrolle in diesem Beispiel?

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Bei jedem Wahrnehmungsvorgang ist der Körper (Gehirn) aktiv.
Um Wahrnehmung körperlich darzustellen, bedarf es des Gehirns - natürlich. - Wahrnehmung der Res cogitans kann aber auch unabhängig vom Körper sein, wenn - zu Ende gedacht - Materie aus Geist ist.
Wer hat das wann, wie festgestellt und wie ist diese Aussage bestätigt worden?

(es ist im Prinzip eine rhetorische Frage, denn wenn du auch nur ein Detail liefern könntest, hättest du es schon lange gemacht)

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:einfach behauptest, dass sich zwei Substanzen einen Körper teilen
Das ist eine ziemlich naheliegende These innerhalb der Psychologie (zumindest war es das vor einigen Jahrzehnten)
Kannst du dies exakt festmachen, mit den genauen Zeitpunkten plus Links zu Detailangaben?

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Nur mit dem kleinen Hinweis, dass es sich bei diskretem Stattfinden nicht um eine eigenständige Denk-Substanz handeln kann, denn die müsste es ja kontinuierlich geben.
Natürlich ist "Geist" eine eigenständige "Denk-Substanz" (wenn auch keine körperliche), die es kontinuierlich gibt.
Das ist das So-Tun-Als-Ob in Reinform – ein komplettes Theaterspiel.

Alternativ hättest du hier ein Funktions-Faktum nach dem anderen nennen können, aber das geht ja nicht, weil diese Inhalte nicht zur Verfügung stehen.

______________________________________________________________________


sven23 hat geschrieben:Selbst ein Ratzinger ist ja auch nur ein Mensch. Kann man von einem Menschen am Ende seines Lebens erwarten, dass er sich eingesteht, sein ganzes Leben einer Fata Morgana nachgelaufen zu sein? Ich denke, da erwartet man zuviel.
Es gibt Menschen, die es einsehen können und auch von sich selbst verlangen, dass sie es einsehen müssen, aber die nennt man Wissenschaftler - das ist eine andere Liga, als die „So-Tun-Als-Ob-Sportler“ bieten können.

Der Grund hierfür ist ganz einfach:

Wissenschaftler arbeiten von Anfang an mit der Unterordnung eigener Vermutungen gegenüber wahrnehmungsunabhängigen Zusammenhängen.

„So-Tun-Als-Ob-Sportler“ sind es dagegen nur gewohnt, dass sie sagen „wo es lang geht“.

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sven23
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#1416 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » So 17. Apr 2016, 17:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es waren eben Glaubenspropagandaschriften, die weitgehend offen für die Phantasie der Schreiber waren. Und deshalb muss man auch ein Gesamtkonzept vorlegen können, das z. B. die Widersprüche in puncto Naherwartung erklären kann.
"Propaganda" heisst damals etwas anderes - siehe Vortrag von Thiele (oä), den Halman eingestellt hat.
Nö, das kann man ruhig so stehen lassen. Es waren jedenfall keine Tatsachenberichte, die Wert auf historische Wahrheit legten. Das ist in der Forschung Konsens.

closs hat geschrieben: Ein solches Konzept gibt es ganz sicher schon - allerdings NICHT unter der Voraussetzung, dass Jesus nur ein Wanderprediger war. - Im Grunde macht die kanonische Exegese nichts anderes, als die fehlende Perspektive des "entweder nur Wanderprediger oder göttlichen Wesens" auszufüllen. - Man könnte es sehr entspannt sehen und dem jeweils anderem über die Schulter gucken ("Was kommt den unter EURER Setzung denn raus? Ach - interessant").
Vergiß mal deine Setzungen. Bei der Naherwartung spielt das nur eine untergeordnete Rolle.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Laut Bibel ist er der Messias und dieser verkündetete das zeitlich nahe Gottesreich.
WENN er Messias ist, verkündet er mit größter Wahrscheinlichkeit etwas anderes, als was Du interpretierst - das ist doch gerade der Gag. - WENN er NICHT der Messias ist, hast Du mit größter Wahrscheinlichkeit recht..
Nein, der Gag ist, dass man sich auf die Quellenlage konzentriert. Und anhand der Texte - wir haben schliesslich nichts anderes - kommt die Forschung zu diesem Schluss. "Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." ist eindeutig. Was ist daran nicht zu verstehen oder bietet so einen großen Spielraum für Interpretation, dass daraus eine Fernerwartung wird, die sich noch nicht mal in 2000 Jahren erfüllt hat? :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1417 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 17. Apr 2016, 18:20

SilverBullet hat geschrieben:Darüber hinaus gibt es aber das Faktum, dass wir bzgl. der Wirklichkeitsidentifizierung festgelegt sind (siehe Versuch).
Nein - wenn auch dies alles nur Vorstellung wäre, würden wir es auch nicht per Versuch merken.

SilverBullet hat geschrieben:Wer hat deiner Meinung nach die Kontrolle in diesem Beispiel?
Das ist eine ganz normale Sinnestäuschung in der materiellen Welt - und ich verstehe nicht, was dies mit der Fragestellung zu tun hat.

SilverBullet hat geschrieben:Wer hat das wann, wie festgestellt und wie ist diese Aussage bestätigt worden?
Da wir nur INNERHALB der naturalistischen Welt methodisch verifizieren können (= in einer Welt, in der Subjekt und Objekt auf gleicher Dimension sind), kann die spirituelle Variante nicht innerhalb der naturalistischen Welt mit deren Methodiken nachgewiesen werden - und zwar PRINZIPIELL nicht. - Also kein Argument.

SilverBullet hat geschrieben:Kannst du dies exakt festmachen, mit den genauen Zeitpunkten plus Links zu Detailangaben?
Nein - das ist 30 Jahre her und war innerhalb der klinischen Psychologie eine Gemeinplatz. Ich müsste mühsam rumsuchen (ich habe echt nicht damit gerechnet, dass solch einfache Aussagen in Frage gestellt sein könnten). - Wenn ich wieder mal einen Psychologen treffe (ein Kumple von mir ist Ordinarius für Neuro-Psychologie), frage ich mal nach Literatur - bzw. über den Stand der Dinge.

SilverBullet hat geschrieben:Das ist das So-Tun-Als-Ob in Reinform – ein komplettes Theaterspiel.
Erwartest Du ernsthaft, dass man spirituelle Dinge innerhalb naturalistischer Denkweise nachweisen kann?

SilverBullet hat geschrieben:Wissenschaftler arbeiten von Anfang an mit der Unterordnung eigener Vermutungen gegenüber wahrnehmungsunabhängigen Zusammenhängen.
Zu Ende gedacht ist dies ein Irrtum - denn wissenschaftliche Methodik läuft immer Gefahr, eine menschengemachte Methodik als "wahrnehmungs-unabhängig" zu bezeichnen.

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#1418 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » So 17. Apr 2016, 18:24

sven23 hat geschrieben: Es waren jedenfall keine Tatsachenberichte, die Wert auf historische Wahrheit legten. Das ist in der Forschung Konsens.
Richtig - so etwas gab es damals GRUNDSÄTZLICH nicht. - Auch der "Bellum Gallicum" ist eine "Propaganda-Schrift". - Oder Tacitus' "De Germania" ist so gesehen eine Propaganda-Schrift. - Eine Mischung aus Historie und Dichtung.

sven23 hat geschrieben:Bei der Naherwartung spielt das nur eine untergeordnete Rolle.
Du meinst das.

sven23 hat geschrieben:"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." ist eindeutig.
Dieses eine Zitat kann man als eindeutig bezeichnen - auch andere. - Und dann sind wieder andere umgekehrt eindeutig. - Wir haben das über 200 Seiten wirklich durch-dekliniert. - Hierin liegt nicht die Lösung.

2Lena
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#1419 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von 2Lena » So 17. Apr 2016, 19:43

Pluto hat geschrieben: Alles was wir wahrnehmen erzeugt Empfindungen, die im Gehirn "kartografiert" werden. Diese wiederum erzeugen Gefühle, die uns bewusst werden als Wahrnehmungen des Selbst.
Das ist ziemlich falsch, auch wenn es vielleicht irgendwo in einem "Lehrplan" vorkommt. Außerhalb der Bücherwelt sieht es so aus:

A) Es gibt Dinge, die mich überhaupt nicht berühren.
B) Manches erlebe ich nicht als Selbst.
C) Erinnerungen und Gefühle können sich ändern.
D) Gefühle werden (auch) durch Unbekanntes hervorgerufen.

Es ist falsch das Gehirn in materiellem Denken als "Kopf" anzusehen, wo es nur als ein Werkzeug gilt. Lange schon beschreiben die Dichter das fühlende Herz als Motor bei Entscheidungen. Wenig läuft im Hirn, wenn das Herz beim Anblick der Liebsten überschwenglich reagiert.

Dann reden wir mal über "Ahnungen". Die tauchen auf, auch ohne dass konkrete Entscheidungen mit Kriteriien vorliegen. Bisweilen kann es aber auch passieren, dass "ahnungslos" debattiert wird, das zusammengezimmerte Gerüst (Marke Eigenbau) schief rumhängt, und so gar nichts "mit Herz" zu bieten hat.

----
@Sven23
Sag mal, hast du "Kanalprobleme"? Seit Hunderten Seiten diskutierst du mit immer neuen Ansätzen - wie eine hängen gebliebene Schallplatte mit ein paar Melodien - statt einmal einem einzigen Gegenargument auf die Spur zu kommen ...

Pluto
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#1420 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Pluto » So 17. Apr 2016, 20:01

2Lena hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Alles was wir wahrnehmen erzeugt Empfindungen, die im Gehirn "kartografiert" werden. Diese wiederum erzeugen Gefühle, die uns bewusst werden als Wahrnehmungen des Selbst.
Das ist ziemlich falsch, auch wenn es vielleicht irgendwo in einem "Lehrplan" vorkommt...
Es ist in keinem Lehrplan enthalten, sondern die aktuelle Meinung der Experten.

2Lena hat geschrieben:A) Es gibt Dinge, die mich überhaupt nicht berühren.
B) Manches erlebe ich nicht als Selbst.
C) Erinnerungen und Gefühle können sich ändern.
D) Gefühle werden (auch) durch Unbekanntes hervorgerufen.
Zu (A): Alles was du wahrnimmst erzeugt ein Gefühl, denn nur so nimmst du sie wahr. Das ist selbst dann so wenn du sie (hinterher) ablehnst.
Zu (B): Selbst wenn du das Erlebte bei Anderen nur beobachtest, DU bist es der erlebt.
Zu (C): Ja natürlich.
Zu ((D): Am Anfang stehen immer innere oder äußere Empfindungen. Diese führen über eine lange Kette von Verknüpfungen im Gehirn an dessen Ende Gefühle (Bewusstsein) steht.
Bewusstsein ist wie ein Film der vor deinem inneren Auge abläuft.

2Lena hat geschrieben:Es ist falsch das Gehirn in materiellem Denken als "Kopf" anzusehen, wo es nur als ein Werkzeug gilt. Lange schon beschreiben die Dichter das fühlende Herz als Motor bei Entscheidungen.
Das ist ein Metapher.

2Lena hat geschrieben:Wenig läuft im Hirn, wenn das Herz beim Anblick der Liebsten überschwenglich reagiert.
Das Herzrasen beim Anblick der Liebsten entsteht durch körperliche Stimulation.

2Lena hat geschrieben:Dann reden wir mal über "Ahnungen". Die tauchen auf, auch ohne dass konkrete Entscheidungen mit Kriteriien vorliegen.
Selbstverständlich. Ahnung sind von Innen erzeugte Gefühle. Warum sollte es das nicht geben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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