closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Du musst erklären, wie das „Wollen“ in dem „allwissenden Ding“ zustande kommen kann
Es kommt nicht zustande, sondern es ist - es ist nicht Folge einer Entwicklung, sondern Teil des Wesens.
Naja, einen besonders „freien Willen“ scheinst du diesem „allwissenden Ding“ aber nicht zugestehen zu wollen.
Du bist also der Meinung, dass das „allwissende Ding“ trotz „Allmächtigkeit“ etwas zwanghaft „wollen/machen“ muss und gar nicht anders kann.
Das generelle Problem (neben den Widersprüchen) bei diesen ganzen „Eigenschaften“, die du dir ausdenkst ist:
das fragliche Ding, das du behaupten möchtest,
muss diese Eigenschaften erfüllen.
Mit diesen Festlegungen übst du sozusagen eine Kontrolle auf das aus, für das du die absolute Übergeordnetheit behauptest -> Widerspruch.
Es gibt wohl anscheinend Theologen denen es tatsächlich schon aufgefallen ist, dass das Wort „Gott“ eine Art „Bedingung“ ist, die darauf abzielt, nie erfüllt zu werden. Man kann sozusagen nicht über „Gott“ sprechen, nichts von „Gott“ verstehen, weil es ansonsten eine Festlegung wäre, mit der man sofort einen „Nicht-Gott“ vor sich hätte.
Dass du hier bereits anfängst, für das Wesen des fraglichen „allwissenden Dinges“ Festlegungen zu treffen, entsorgt auf jeden Fall den „Gottes-Status“, weil das „Ding“ dann offensichtlich nicht über eine umfassende Selbstkontrolle verfügt.
Wenn du meinst, diese Festlegungen für den gesuchten „Schöpfer der Welt“ zu benötigen, dann suchst du
keinen Gott.
Auf der anderen Seite:
Wenn du keine Festlegungen für den gesuchten „Schöpfer der Welt“ triffst, dann bleibt „Gott“ lediglich das Fragezeichen, das bereits durch den Schöpferverdacht entstanden ist.
Beides zusammen geht eigentlich nicht.
Da du aber sowieso auf einem Selbsttäuschungstripp (Frage=vermenschlichte Antwort, Wirklichkeit ohne Interaktion/Wahrnehmungsunabhängigkeit, usw.) unterwegs bist, führst du ein Rollenspiel auf, in dem du so tust, als wäre es möglich.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:D.h. zu jeder Zeit ist somit alles vorhanden – wenn das „allwissende Ding“ vom Leid weiss, dann weiss es genauso von Freude usw. – da fehlt nichts.
Korrekt - aber es wird alles erlebt.
Worin soll der Unterschied zwischen „Wissen“ und „Erleben“ für ein „allwissendes Ding“ bestehen?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Warum sollte also ein „allwissendes Ding“ eine Welt erschaffen?
Das geht nur in Kombination mit Allmacht. - Wenn man Allwissenheit und Allmacht trennt, ist das EINE nicht das EINE. - Und woher sollte etwas kommen, wenn nicht aus dem EINEN? Dann wäre es ja auch nicht das EINE.
Sehr gut, dann hast du damit auch schon „Allmacht“ entsorgt, weil du das „allwissende Ding“ ja im Wesen festgelegt hast -> „Allmächtigkeit“ und mangelnde Selbstbestimmung beissen sich irgendwie ganz gewaltig…
(man kann es ja auch im Internet nachlesen, dass „allwissend“ und „allmächtig“ nicht zueinander passen)
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:„Das allwissende Ding braucht es nicht, sondern wir!“
Stimmt - der Mensch/die transzendenz, also bewusstseins-fähige Schöpfung…
Prima, jetzt bist du darauf rein gefallen.
Mit dem Satz, den du von mir zitierst, wollte ich testen, in wie weit du auf das Argument von mir eingehst oder nur ein Umdeutungsspielchen daraus machst.
Ich habe dir den Vorwurf des „maximalen Anthropozentrismus“ gemacht und dich gefragt, was von so „immenser Wichtigkeit“ an dir sein soll, dass ein „allwissendes Ding“
für Dich handelt.
Aber du machst lieber ein Spielchen daraus – Warum?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das geht doch gar nicht, weil das „allwissende Ding“ sowieso schon alle Varianten weiss, in denen du vorkommen kannst – mehr geht nicht.
Das Allwissende kann nur das wissen, was zu wissen da ist
„Allwissend“ ist „allwissend“ – da bleibt nichts mehr übrig.
Wenn du eine Einschränkung, eine Festlegung formulierst, dann kann sozusagen etwas Höheres gedacht werden, wodurch das, worauf du abzielen möchtest, kein „Gott“ sein kann.
Du beweist mir gerade in einer atemberaubenden Serie, dass du
nicht „annehmen kannst, dass es Gott gibt“.