lovetrail hat geschrieben:Hemul, wenn es sich wirklich so verhielte wie du sagst (was sich mE historisch widerlegen ließe), dann beantworte mir doch die Frage, warum sich die AT-Zitate im NT zu 90% nach der griechischen Septuaginta Version richten?
Ist dir noch nie aufgefallen, dass diese AT-Zitate oft nicht ganz mit dem masoretischen Text übereinstimmen?
Mir ist aufgefallen, dass das Judentum die Septuaginta ablehnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
Das Judentum lehnt die Septuaginta schon seit antiker Zeit als gültige Schrift ab
Und dass von der Original Septuaginta nur noch ein kleiner Rest vorhanden ist:
Aus der vorchristlichen Zeit, als die Septuaginta von jüdischen Übersetzern geschaffen wurde, sind nur wenige Handschriftenfragmente erhalten geblieben.
Christliche Übersetzer wie z.B. Hieronymus griffen bei ihren Übersetzungen nicht auf den hebräischen Tanach- sondern auf die
griechische Septuaginta zurück. Diese galt aber nicht den in Judäa lebenden Juden die diese ablehnten sondern den in der Diaspora fern von der Heimat lebenden Juden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta
Hauptproblem der Textkritik mit Hilfe der LXX ist: Bevor sie als mögliche Korrektur hebräischer Textfassungen verwendet werden kann, muss möglichst der ursprüngliche Wortlaut der LXX selbst erschlossen werden. Dies haben Alfred Rahlfs und Rudolf Smend mit dem Göttinger Septuaginta-Unternehmen in Angriff genommen. In dieser LXX-Ausgabe sind inzwischen etwa zwei Drittel der Bibelbücher erschienen.
Neuere Bibelübersetzungen wie die deutsche katholische Einheitsübersetzung greifen teilweise auf Lesarten der LXX zurück, um einen entstellten oder unklaren hebräischen Text zu korrigieren bzw. zu interpretieren oder als ursprünglicheren hebräischen Text wiederzugeben (z. B. in 1 Sam 1,9 EU).
Oft können einmalige und sonst nirgends belegte Vokabeln (Hapax legomena) nur mithilfe der LXX übersetzt werden, da das Altgriechische einen größeren Wortschatz und mehr Vergleichsmöglichkeiten bietet als das Althebräische
.
