Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:2. Erst als sich die Naherwartung nicht erfüllte, verwandelte sie sich über viele Jahrzehnte in einer Fernerwartung.
Dies ist ein gutes Beispiel für eine Tatsachenformulierung; Du gebrauchst sie ja selbst..
Stop. Die Forschung spricht von wahrscheinlichen, plausiblen, nachvollziehbaren, in den historischen Kontext passende Ergebnisse, niemals von 100% sicheren und bewiesenen Tatsachen. Das ist auf Grund der dünnen Quellenlage auch gar nicht möglich und wurde hier schon oft genug betont. Die Forschung muß Rechenschaft über ihre Methoden ablegen, so werden die Ergebnisse transparent und nachvollziehbar.
Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:3. Dass Du gegen die Forschungsergebnisse nicht ankommst, liegt allein an Deinem Unvermögen, sie zu widerlegen.
Dass die Stehtserwartung im NT verankert ist, hatte ich anhand der Schrift belegt. Dies wird nur nicht anerkannt.
Das wird aus gutem Grund nicht anerkannt, denn diese "Stetserwartung" ist bereits christliche Rezeption hin zur Parusieverzögerung.
Halman hat geschrieben:
Dass die kanonische Exegese anders zu verstehen ist, als sie hier von Euch verstanden wird, hatte ich mit Verweis auf Zenger belegt. Dass der emeritierte Papst auf hohem wissenschaftlichem Niveau gearbeitet hatte, hatte ich mit einem Zenger-Zitat belegt, es wird nur nicht akzeptiert.
Auch das wird aus gutem Grund nicht akzeptiert, denn wie du inzwischen wissen solltest, wird in der Leben-Jesu-Forschung nur die historisch-kritische Methode angewandt, nicht die kanonische Exegese, die zirkelreferent arbeitet.
Ratzinger weiß das natürlich auch, weshalb er ja den
Glaubensentscheid fordert. Dass dies unwissenschaftlich ist, brauche ich wohl nicht extra zu betonen.
Halman hat geschrieben:
Außerdem muss ich Forschungsergebnisse gar nicht widerlegen, ich muss lediglich imstande sein, eine alternative Sichtweise als Möglichkeit aufzuzeigen..
Wenn man
nicht den Aspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, kann man das machen. Auf wissenschaftlicher Ebene konnte auch Ratzinger die Forschungsergebnisse nicht widerlegen, deshalb sein
Glaubensentscheid, der sich natürlich wunderbar mit kanonischer Exegese untermauern läßt.