Alles Teufelszeug? II

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sven23
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#241 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Do 17. Mär 2016, 16:38

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Ergebnisse sind nicht die "Schuld" der forschenden Theologen.
Wenn es historische und keine geistigen Ergebnisse sind, ist das normale Wissenschaft. - Da hat auch Ratzi nichts dagegen.
Was heißt geistige Ergebnisse? Die Beschreibung der Glaubenswelt ist ein ganz normaler, pragmatischer Vorgang.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aus welchen Kulten wurde der Auferstehungsglaube übernommen, wann wurde er erstmals erwähnt etc.?
Genau - so ist es richtig. - Das kann man auch bei Themen wie Naherwartung machen: Wie hat die Zeit damals getickt? Wo gibt es so etwas schon mal in anderen Kulturen? Etc. - Das ist nicht der Streitpunkt.
Ja eben, das macht die Forschung doch. Und aus der Quellenlage ergibt sich, dass Jesus an das zeitlich nahe Gottesreich glaubte. Das wird in der Leben-Jesu Forschung mehrheitlich so gesehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Halman
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#242 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Halman » Do 17. Mär 2016, 16:43

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aus welchen Kulten wurde der Auferstehungsglaube übernommen, wann wurde er erstmals erwähnt etc.?
Genau - so ist es richtig. - Das kann man auch bei Themen wie Naherwartung machen: Wie hat die Zeit damals getickt? Wo gibt es so etwas schon mal in anderen Kulturen? Etc. - Das ist nicht der Streitpunkt.
Ja eben, das macht die Forschung doch. Und aus der Quellenlage ergibt sich, dass Jesus an das zeitlich nahe Gottesreich glaubte. Das wird in der Leben-Jesu Forschung mehrheitlich so gesehen.
Das mag sein, darauf folgt aber nicht, dass sich jeder diesem Mainstream anschließen muss. Ich vertrete z.B. eine andere Ansicht.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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sven23
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#243 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Do 17. Mär 2016, 16:49

Halman hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Genau - so ist es richtig. - Das kann man auch bei Themen wie Naherwartung machen: Wie hat die Zeit damals getickt? Wo gibt es so etwas schon mal in anderen Kulturen? Etc. - Das ist nicht der Streitpunkt.
Ja eben, das macht die Forschung doch. Und aus der Quellenlage ergibt sich, dass Jesus an das zeitlich nahe Gottesreich glaubte. Das wird in der Leben-Jesu Forschung mehrheitlich so gesehen.
Das mag sein, darauf folgt aber nicht, dass sich jeder diesem Mainstream anschließen muss. Ich vertrete z.B. eine andere Ansicht.
Das darf jeder für sich gerne tun. Die Frage ist, ob du in der Lage bist, die Forschungsergebnisse als falsch zu widerlegen. Ich würde mir das nicht anmaßen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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NIS
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#244 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von NIS » Do 17. Mär 2016, 16:53

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Halman
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#245 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Halman » Do 17. Mär 2016, 17:02

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ja eben, das macht die Forschung doch. Und aus der Quellenlage ergibt sich, dass Jesus an das zeitlich nahe Gottesreich glaubte. Das wird in der Leben-Jesu Forschung mehrheitlich so gesehen.
Das mag sein, darauf folgt aber nicht, dass sich jeder diesem Mainstream anschließen muss. Ich vertrete z.B. eine andere Ansicht.
Das darf jeder für sich gerne tun. Die Frage ist, ob du in der Lage bist, die Forschungsergebnisse als falsch zu widerlegen. Ich würde mir das nicht anmaßen.
Okay. Doch wenn wir hier alle dem Mainstream folgen würden, wäre es hier ein ziemlich langweiliger "Ort". Klaus Berger darf anderer Meinung sein, ich darf anderer Meinung sein usw.
Zwar ist es in der Theologie üblich, die Forschungsergebnisse als Tatsachen zu verkaufen, doch dies kaufe ich eben nicht ab. Sie basieren auf Modellen, die zwar begründet sind, aber eben nicht bewiesen werden im strengen Sinn.
Mein Textverständnis ist das ein anderes und bisher sah ich keinen Grund, dies zu revidieren. Zwar gab es eine Naherwartung in der Urchristengemeinde, doch auch eine Stehtserwartung.
Der Grund, warum ich gegen die Forschungsergebnisse nicht ankommen kann, ist doch das argumentum ad verecundiam. Dagegen kann ich nichts machen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#246 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Pluto » Do 17. Mär 2016, 17:51

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Bei wissenschaftlicher Arbeit hat ein persönlicher Gottesglaube zwingend außen vor zu bleiben.
Formal richtig - nur: Man wird ohne geistige Erkenntnis nie mehr als an der Oberfläche kratzen können. .
Warum soll jemand, der einen religiösen Glauben erforscht, selbst daran glauben müssen?
Meine Rede...

Atheisten und Gläubige sind meiner Meinung nach was die Bibel betrifft, voreingenommen und urteilen meist subjektiv.
Deshalb meine Forderung: Nur entsprechend geschulte Agnostiker können/sollen eine objektive Einschätzung der Bibel gewährleisten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#247 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Do 17. Mär 2016, 18:09

Savonlinna hat geschrieben:Also tust Du genau das bei anderen, was ich bei Dir tue.
Ich sage aber konkret, was beim anderen eine nicht erkannte Prämisse ist. - Dann tu das halt auch bei mir.

sven23 hat geschrieben: Die Beschreibung der Glaubenswelt ist ein ganz normaler, pragmatischer Vorgang.
Korrekt - das außenstehende Beschreiben ist aber auch etwas anderes als das Begreifen.

sven23 hat geschrieben: Die Frage ist, ob du in der Lage bist, die Forschungsergebnisse als falsch zu widerlegen.
Die rein sachlichen Forschungs-Ergebnisse (also NICHT die unsachlichen weltanschaulichen Deutungen daraus) sind doch gar nicht das Problem.

Halman hat geschrieben:argumentum ad verecundiam
Genau - und die dahinter stehende Autorität ist hier nicht ein gesamt-kanonisches Verständnis, sondern eine Methodik.

Pluto hat geschrieben:Nur entsprechend geschulte Agnostiker können/sollen eine objektive Einschätzung der Bibel gewährleisten.
Sie können von außen unvoreingenommen herantreten - das ist schon mal was. - Aber auch sie können nicht den inneren Sinn der Texte verstehen - da muss man echt ein geistiger Insider sein. - Ich glaube, dass Ratzi das meint, wenn er von "Glaubensentscheid" spricht - was für mich nach wie vor eine unglückliche Formulierung ist.

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#248 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Pluto » Do 17. Mär 2016, 18:12

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Beschreibung der Glaubenswelt ist ein ganz normaler, pragmatischer Vorgang.
Korrekt - das außenstehende Beschreiben ist aber auch etwas anderes als das Begreifen.
Das verstehe ich nicht.
Was soll an der Glaubenswelt Besonderes sein, dass nicht ein Jeder sie begreifen könnte.
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#249 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Do 17. Mär 2016, 18:12

Savonlinna hat geschrieben:Selbstverständlich ist die Auferstehung Jesu Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Da die Basis dieser Forschung Texte sind, muss notgedrungen erforscht werden, welche - theologische, geistige, philosophische - Funktion die Auferstehung Jesu innerhalb des Textexs hat.

Nein - Die Wissenschaft untersucht überlieferte Texte - keine Wunder auf ihre geschichtliche Realität.

Sie kann nur feststellen, dass es historisch im Urchristentum einen Glauben an die "Auferstehung Jesu" gab.

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#250 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Do 17. Mär 2016, 18:18

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Mit "Glaubensentscheidung" meint Ratzinger, dass die "wirkliche Auslegung" biblischer Texte nur dann erfolgen kann, wenn der Glaube, aus dem sie geschrieben sind und den sie bezeugen, von den Exegeten angenommen und geteilt wird.
Möglich - aus meiner Sicht reicht es, wenn man in aller nötigen Tiefe erkennt, was geschrieben ist. - Da kommt nämlich auch ein Atheist nicht drum rum, wenn er sich ernsthaft dazu äußern will.

Du kannst davon ausgehen, dass die theologischen Exegeten auch über die Glaubenslehre allerbestens informiert sind. :thumbup:

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