Thaddäus hat geschrieben:Vielleicht gibt es ja eine Weise des Christseins, mit der SilverBullet, JackSparrow und sogar Münek leben könnten
Um es kurz zu machen: Ja - die Pastorale.
Letztlich sind Theologie und Philosophie nichts anderes als eine Metaebene zum Christentum selbst - heisst: Das Christentum ist woanders - und zwar genau da: Röm. 2,14 (Volxbibel):
14 Es ist doch so, dass viele Menschen irgendwie automatisch wissen, was gut ist und was nicht. Sie tun genau das, was die alten Regeln vorschreiben.
15 Weil sie so leben, kann man doch ganz klar sehen, dass diese Regeln irgendwie unbewusst auf ihre Festplatte geschrieben wurden. Wenn sie irgendwas machen, schlägt das Gewissen sofort an und bestätigt oder verklagt sie.
Nebenbei: Das ist ein gutes Beispiel für das, was ich "geistig" nenne. - "Ungeistig" wäre demnach, wenn man "irgendwie NICHT automatisch weiss, was gut ist und was nicht" - und da sehe ich erhebliche Gefahr in unserer (westlichen) Gesellschaft, die "the law" und Corporate Behavior über das stellt, was man "automatisch" wissen sollte, welches verdrängt dadurch wird.
Thaddäus hat geschrieben:Die Pallette ist da groß und grade der Protestantismus sehr liberal.
Da bin ich tatsächlich nicht sehr flexibel - denn Liberalismus neigt dazu, eigene Kreativität ("Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich habe jetzt auch meine eigene Theologie entwickelt" - "Supiiiii") über theologische Konsistenz zu stellen.
Thaddäus hat geschrieben: Den meisten Christen dürfte es herzlich egal sein, ob Maria gen HImmel fuhr oder ob Jesus eine Nah- oder Fernerwartung hatte. Es gibt auch Christen, die die Auferstehung nicht leiblich verstehen. Im Protestantismus gab es sogar eine "Gott-ist-tot-Theologie" (Dorothee Sölle), in der Christsein sich vor allem in politischer und humanitärer Aktivität in der Nachfolge Jesu äußert und in der das Liebesgebot Jesu den zentralen Glaubenssatz darstellt.
Eine Theologie, in der Gott tot ist, ist wirklich Schwachsinn. Fußballspielen ohne Ball geht irgendwie auch - aber dann spielt man halt was anderes.
Auch andere Beispiele sind kritisch:
So hängen Aussagen wie "Jesus = Gott" unmittelbar mit der Frage zusammen, ob der Mensch vom Menschen (Jesus = Nur-Mensch) oder von Gott (Jesus = wahrer Gott und wahrer Mensch) erlöst wird. - "Erbschuld" ist geradezu die Voraussetzung des Christentums im Sinne von "Was ist eigentlich der Mensch?"
Natürlich MUSS man das alles nicht diskutieren - aber wenn man es nicht will oder kann, sollte man sich halt anderen Hobbys

zuwenden. - Es sprechen viel zu viele durch und durch un-geistige Menschen über Theologie - warum eigentlich? - Man kann einfach damit aufhören - das ist wie beim Qualmen. - Und dann bin ich ganz bei Dir.
Denn DANN kann man sich voll auf die Pastorale und somit auf Röm 2,14 und somit auf 1. Kor. 13:
1 Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze, so daß ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts.
Das ist universal und wird von allen "Heiden" verstanden, soweit sie nicht gesellschaftlich-kulturell versaut sind. - Ein mir bekannter Missionar in Afghanistan hat sich neulich mal mokiert über Kollegen, die dort Bibeln vertickt haben und prompt erwischt wurden und Glück hatten, nur ausgewiesen zu werden. - Er sagte (sinngemäß): "Ich hier, um Christentum zu leben, und nicht, um Leute theologisch zu belehren". - Genau so.
Insofern sollte Theologie in erster Linie eine Hilfe für die EIGENE geistige Entwicklung sein - erst dann sollte man - und auch dann nur bei Bedarf - darüber reden. - Einverstanden?