Hallo Maria!
Lena hat geschrieben:
Menschen müssten ja nochmals auf die Welt kommen. All jene die in Streit und unversöhnlichkeit starben. Sie müssten sich noch miteinander versöhnen, damit eine Allversöhnung von ihrer Seite zustande käme.
Wie das nun genau passieren wird, kann ich auch nicht sagen. Worin denn nun genau das Gericht besteht, wissen wir ja im Grunde auch nicht.
Die biblische Erwähnung von Feuer(see), Finsternis, Heulen und Zähneknirschen, aionischer Pein lässt mE offen, wo, in welcher Weise, wann, wielange sich dies vollzieht.
Gott zwingt niemanden dem andern zu vergeben und sich mit ihm zu versöhnen. Warum sollte er in einem nochmaligen Leben dies tun? Wie es aussieht will er alles auf freiwilliger Basis. Gerade das macht doch einen Menschen so besonders, so anders als eine Maschine die nur das tun kann was der Erbauer programmiert hat. Die einzig sinnvolle Frage an alle die an eine Allversöhnung denken ist: Bist du Heute mit den Menschen versöhnt? Mit allen? Auch mit allen die zuvor starben? Wenn nicht, warum nicht? Wegen Dir oder wegen dem andern? Egal. Es ist somit zwischen Dir und einem andern keine Allversöhnung.
Diesen konkreten Ansatz, die Versöhnung mit seinem Mitmenschen zu suchen, finde ich gut.
vgl:
21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein.
22 Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr!, der Hölle des Feuers verfallen sein wird.
23 Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!
25 Komm deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist! Damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst.
26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast. (Mt.5,21-26; Elb.)
In diesen Versen, wo die Gehenna (Feuerhölle) zum ersten Mal explizit im NT erwähnt wird, wird nicht gesagt, dass der Schuldner für immer im Gefängnis der Gehenna bleibt, sondern bis er die letzte Münze bezahlt hat. Dieses Abzahlen kann man mit Reue und Versöhnung in Verbindung bringen. Besser ist es natürlich, sich vorher schon mit seinem Bruder zu versöhnen.
Oder denken Allversöhner, dass die Menschen nur lange genug leiden müssten, so wie heute in der Welt viele leiden, damit sie von ihrem sündigen wollen, genug haben? Und sich dann erst nach Gott sehnen. Dann, wenn sie durch viele Schmerzen und Enttäuschungen, Erfahrungen und Erlebnisse hindurchgegangen sind? Kommt daher der Gedanke an Reinkarnation? Brauchte es unzählige Leben um sich am Ende dann zu Gott zu kehren? Wenn ich ganz ruhig und nüchtern darüber nachdenke, so ist für mich Allversöhnung einfach nicht möglich, weil die Liebe etwas zu kostbares ist, als das sie anders zustande kommt, als eben durch die Liebe.
Der christliche Weg führt nunmal über das Leiden und Sterben. Wenn wir auf Jesus Christus blicken, dann verstehen wir, dass die Erhöhung nur über die Erniedrigung zustande kommt. Im Kreuz kommt uns Christus entgegen.
LG lovetrail