Savonlinna hat geschrieben:"Wirklichkeit" kann erforscht werden, aber sie kann nicht definiert werden.
Das ist genau das, was aus meiner Sicht der falsche Ansatz ist. - Denn man kann nur Wirklichkeit erforschen, wenn man VORHER definiert, was man unter "Wirklichkeit" versteht.
Das siehst Du doch hier ständig im Forum.
Der eine versteht unter("definiert als") Wirklichkeit, was intersubjektiv nachweisbar ist. - Der andere versteht darunter auch Geistiges. - Und schon erforschen die beiden mit DEMSELBEN Begriff Wirklichkeit Unterschiedliches - also definiert man vorher, was man damit meint.
Savonlinna hat geschrieben:Du missbrauchst den Begriff "Definition" auf ziemlich betrügerische Weise.
Nein - ich versuche Dinge zu Ende zu denken bzw. grundlegend zu denken. - Das ist kein Betrug. - Du diskreditierst Dich gelegentlich mit solchen Anwürfen.
Savonlinna hat geschrieben:Ich kann als Biologe ein Modell entwerfen, in welchem festgelegt wird, unter welchem Aspekt ich die Rose untersuche.
Damit definiere ich, was ich innerhalb dieses Modells "Wirklichkeit" nenne.
Savonlinna hat geschrieben:Aber "das Wesen der Rose" darf nie nie nie definiert werden.
Moment: Das ist doch genau das, was ich bis zum Erbrechen und gegen mannigfachen Widerstand predige: Nämlich, dass das, was wir für Wirklichkeit halten, immer eine Wahrnehmungs-Größe ist.
Insofern würde ich "Wirklichkeit" als Synonym für das verstehen/definieren, was ich vergeblich als "Sein" bezeichne - das, was die Rose unabhängig von meinen Wahrnehmungs-Modellen in ihrem Wesen "ist" ("Entität") UND was aus meiner Sicht nie per Wahrnehmungs-Modell voll erfasst werden kann ("ontologische Differenz" in meinem Verständnis), sondern allenfalls authentisch angebähert werden kann per Wahrnehmung.
Jetzt sprich mir ja nicht ab, dass ich das seit langer Zeit so oft predige, dass man mir das sogar übel nimmt.