Savonlinna hat geschrieben:Von closs erwarte ich aber, dass er seine Sachen belegt.
Münek hat geschrieben:Kurt tut sich bekanntlich oft schwer, seine Behauptungen zu belegen.
Ja - es ist wirklich manchmal nicht einfach, Alllgemeinplätze, deren Unbestrittenheit man für selbstverständlich hält, zu belegen. - Finde mal einen Beleg, dass Eisen ein höheres spezifisches Gewicht hat als Luft - da findet man auch keine spezifische Literatur (mehr) - einfach weil es so arschklar ist. - Trotzdem: Ich habe etwas auf die Schnelle gefunden:
"Es war die Großtat von Thomas von Aquin, die Philosophie des Aristoteles nicht nur neu zu erschließen, sondern sie zugleich in eine für viele Jahrhunderte gültigen Form mit dem biblischen Schöpfungsgedanken zu verbinden. Kurzum, im Spätmittelalter gab es eine von theologischen Autoritäten bestätigte, vollständige Ordnung der Welt, die im Kern immer wieder auf Gott den Schöpfer zurück verwies. Entdeckte man durch Beobachtung oder ad hoc Experimente neue Zusammenhänge in der Welt, so wurden sie in diese Ordnung eingebaut, die ihren theologischen Rahmen nicht verlor.
Mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften änderte sich daran zunächst einmal nicht viel. Zwar waren sich die Protagonisten dieser neuen Denkungsart durchaus bewusst, dass sie eine völlig andere Sichtweise auf die Welt vertreten, aber in Bezug auf die theologische Qualifizierung blieben sie zunächst defensiv. Auch Galilei, auch Descartes, Keppler oder Newton verstanden ihre Forschungen, ihre neuen Methoden als Arbeit ad maiorem gloriam dei, zur größeren Ehre Gottes. Wie gravierend die Innovation der methodischen Forschung und der Mathematisierung der Physik auf das Weltbild wirkten, zeigte sich erst im 19. Jahrhundert. In der Mitte des 20. Jahrhunderts konstatierte dann der Theologe Bonhoeffer, dass man nun in einer Welt lebe, etsi deus non daretur, als ob es Gott nicht gäbe. Schließlich haben einige Entwicklungen in der Philosophie dazu geführt, die methodengestützte naturwissenschaftliche Forschung zu der alleinigen Erkenntnis von Welt zu erklären, sei es in der Variante eines Naturalismus, eines Physikalismus oder eines Szientismus. Es gilt hier eine Unterscheidung genau zu beachten: Es sind nicht die Naturwissenschaften selbst, die diesen überhöhten Anspruch erheben, es ist eine bestimmte, „naturalistisch“ zu nennende Philosophie, die versucht, alle empirischen Ergebnisse zu dem einen normativen Bild von der Welt zu erheben." (aus: Ist die Welt "in Ordnung"? - Plädoyer für eine "offene Wirklichkeit", F. Vogelsang. In: Dialog Natur und Wissenschaft, 2015)-
Vertiefende Literatur dazu: Frank Vogelsang, Offene Wirklichkeit. Ansatz eines phänomenologischen Realismus nach Merleau-Ponty, Freiburg, München, 3. Aufl. 2014
Savonlinna hat geschrieben:Mit "Belegen" meine ich: zitieren oder einen Referenten nennen, der das herausgefunden hast, was Du behauptest.
Du tust so, als gäbe es hier etwas herauszufinden. - War Dir meine Aussage echt nicht selbstverständlich?