Münek hat geschrieben:closs hat geschrieben:Bei spirituellen Dingen ist es halt grundsätzlich so, weil der Gegenstand, um den es geht, nicht im falsifizierbaren Raum (= naturalistische Welt) ist. - Gibt es KEINE geistige Welt, sieht es für mich duster aus - gibt es sie, dann sieht es für die Naturalismus-Leute duster aus.sven23 hat geschrieben:Viele Fantasiekonstrukte zeichnen sich durch nicht Falsifizierbarkeit aus. Erhöht das ihre Wahrscheinlichkeit?
Das siehst Du falsch.
Es mag sein, dass es für Dich - wie Du einräumst - duster aussähe, gäbe es keine "geistige Welt".
Naturalisten sind da anders gestrickt. Würden sie erkennen, dass tatsächlich eine "geistige Welt"
existierte, würden sie erstaunt und erfreut festellen: "Ach, sowas Schönes gibt es auch."
So ist es. Das kannst Du mir glauben.
Man sollte für alles offen sein, auch für "geistige Welten" - man muss nur nicht jeden Blödsinn glauben.
Mir gefällt das, was Du in diesem post schreibst, Münek.
"Geistige Welten" sind genauso natürlich für den Menschen wie die naturalistische Welt.
Du bist doch ein starker Träumer, hast Du mal irgendwo geschrieben.
Diese Traumwelt ist ja schon eine geistige Welt. Sie hat ihre eigene Sprache, man darf sie nicht wörtlich nehmen, und sie hat eine bestimmte Funktion.
Manche haben auch "Tagträume". Mir selber scheint, dass wir diese Tagträume im Wachzustand durchgehend haben, nur nicht auf sie achten.
Das heißt, wir registrieren alle Dinge und alles Geschehen mindestens doppelt. Einmal äußerlich und einmal innerlich, und beides gleichzeitig.
Unsere Kultur ist sehr extravertiert, darum werden wir so erzogen, dass wir mehr auf die äußere Wahrnehmung achten. Die innere Wahrnehmung ist nicht so geschult.
In anderen Kulturen ist das umgekehrt.
Es gibt aber auch in unserer Kultur introvertierte Menschen, bei denen mehr die innere Wahrnehmung dominiert.
Die sind oft miserabel in der Schule, trotz großer Begabung - eben weil unsere Kultur auf extravertierte Menschen ausgerichtet ist.
Sie wissen oft gar nicht, warum sie in Deutsch so miese Aufsätze schreiben.
Macht man ihnen aber bewusst, dass sie mehr "innerlich" leben und sie erst lernen müssen, auch die Regeln der äußeren Wahrnehmung zu schulen, werden sie zunehmend besser in Deutsch-Aufsätzen.
Sie können dann sogar SEHR gut werden, weil sie sich in beiden Welten auskennen: der inneren (geistigen) und der äußeren (materiellen).