Von einer Jungfrau geboren?

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sven23
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#781 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » So 31. Jan 2016, 16:00

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wie die Welt aus Sicht eines Photons aussieht, ist nicht beantwortbar.
Das ist eine unbestrittene Aussage. - Würdest Du daraus schließen, dass es keine Position eines Photons gibt, aus der das Universums "so" aussieht? (Diese Frage hat nichts damit zu tun, ob diese Frage für uns beantwortbar ist)
Es gibt halt Fragen, die keinen Sinn ergeben.
Wie sieht die Welt aus der Perspektive eines Steins aus? Zum einen kann ein Stein nichts erzählen, weil er weder ein Bewußtsein noch Sinnesorgane hat, noch können wir uns in einen Stein verwandeln. Selbst wenn wir uns in unserer Phantasie in einen Stein "hinein versetzen", bleibt es eine menschliche Perspektive. Eine andere haben wir nicht.
Ein Stein kann uns höchstens etwas indirekt über seine Entstehungsgeschichte "erzählen", wenn wir ihn geologisch untersuchen. Aber mehr geht nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#782 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » So 31. Jan 2016, 16:31

Savonlinna hat geschrieben:Ist das Gras überhaupt selber grün?
"Grün" ist das, was uns unsere Wahrnehmung für wahr halten lässt. Das "Gras an sich" ist das, was uns unsere Wahrnehmung für wahr halten lassen kann.

In anderen Worten: Das "Gras an sich" ist auch ohne unsere Wahrnehmung eine Entität. - Würde man die die Entität "Hummer an sich" zugrunde legen, würde uns unsere Wahrnehmung NICHT für wahr halten lassen, dass er grün ist, sondern er würde uns für wahr halten lassen, dass er rot ist (zumindest gekocht).

Es geht um die Aussage, dass das, was wir als "Gras" bezeichnen, unabhängig von dem, was es uns an ihm mit unseren Wahrnehmungs-Möglichkeiten für wahr halten lässt, eine Entität ist. - Dasselbe gilt für das Photon.

sven23 hat geschrieben:Wie sieht die Welt aus der Perspektive eines Steins aus?
Das ist eine ganz andere Fragestellung - Du erweckst den Eindruck, als ginge es darum, wie eine Stein wahrnimmt. - Darum geht es nicht.

Nimm das Alpha-Centauri-Beispiel: Gibt es eine Perspektive von Alpha Centauri, selbst wenn wir dort nie hinkommen? - Hat Alpha Centauri eine Position?

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Savonlinna
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#783 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 16:43

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ist das Gras überhaupt selber grün?
"Grün" ist das, was uns unsere Wahrnehmung für wahr halten lässt. Das "Gras an sich" ist das, was uns unsere Wahrnehmung für wahr halten lassen kann.
Du willst meine Frage also nicht beantworten.

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sven23
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#784 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » So 31. Jan 2016, 16:47

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie sieht die Welt aus der Perspektive eines Steins aus?
Das ist eine ganz andere Fragestellung - Du erweckst den Eindruck, als ginge es darum, wie eine Stein wahrnimmt. - Darum geht es nicht.
Ob Stein oder Photon ist doch egal. Vielleicht liegts an deiner unpräzisen Fragestellung.

closs hat geschrieben: Nimm das Alpha-Centauri-Beispiel: Gibt es eine Perspektive von Alpha Centauri, selbst wenn wir dort nie hinkommen? - Hat Alpha Centauri eine Position?
Dann sag doch gleich, daß du räumliche Punkte im Universum meinst. Derer gibt es im Universum natürlich unendlich viele. Selbst auf der Erde gibt es unendlich viele. Von Perspektive kann man imo erst reden, wenn jemand in der Lage ist, diese räumliche Position zu besetzen, entweder persönlich oder mit technischen Hilfsmitteln. Aber was willst du damit sagen?
Zuletzt geändert von sven23 am So 31. Jan 2016, 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
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closs
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#785 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » So 31. Jan 2016, 17:08

Savonlinna hat geschrieben:Du willst meine Frage also nicht beantworten.
Ich HABE Deine Frage beantwortet - soll ich es nochmal umformulieren?

Das Gras ist für unsere Wahrnehmung grün. - Das "Gras an sich" ist weder grün noch sonstwas, aber eine Entität, die es uns ermöglicht, es als grün wahrzunehmen. - Bei einer anderen Entität wäre es NICHT möglich, sie als grün wahrzunehmen, weil diese andere Entität keine Eigenschaften hätte, die uns eine Wahrnehmung in grün ermöglichen würden.

sven23 hat geschrieben:Dann sag doch gleich, daß du eine räumliche Perspektive meinst.
Beim Photon-Fall ging es um die räumlich-zeitliche Perspektive (nicht darum, um es das Universum schön findet :| ). - Und da lautet die Frage: Kann es sein, dass eine Entität innerhalb des Universums ("Photon") KEINE räumlich-zeitliche Perspektive haben kann. - Wie ich die Physiker hier verstehe, lautet die Antwort: "Ja, das ist möglich".

Die nächste Frage wäre nun: Ist dies eine Wahrnehmungs-Aussage (das ist es sowieso) oder auch eine absolute Aussage. - Wäre es eine absolute Aussage gäbe es nicht nur in unserer Wahrnehmung, sondern auch ontologisch keine räumlich-zeitliche Perspektive. - Und da wäre jetzt die Philosophie gefragt: Was bedeutet das?

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Savonlinna
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#786 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 17:14

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie sieht die Welt aus der Perspektive eines Steins aus?
Das ist eine ganz andere Fragestellung - Du erweckst den Eindruck, als ginge es darum, wie eine Stein wahrnimmt. - Darum geht es nicht.

Nimm das Alpha-Centauri-Beispiel: Gibt es eine Perspektive von Alpha Centauri, selbst wenn wir dort nie hinkommen?
Ob Stein oder Photon ist doch egal. Vielleicht liegts an deiner unpräzisen Fragestellung.
Ich denke auch, dass die Fragestellung unpräzise ist.
Zumal closs diese Frage immer wieder leicht verändert.

Anfangs hieß die Frage noch so ->
closs hat geschrieben:Es geht darum, dass es eine Perspektive vom Mond auch dann gibt, wenn es keinen gibt, der diese Perspektive einnimmt.
Diese Frage ist noch ziemlich eindeutig, und darum konnte ich auch ziemlich eindeutig antworten mit:
"Nein, natürlich nicht." Wenn es keinen gibt, der eine solche Perspektive einnehmen kann, dann existiert ja gar nichts, das perspektivisch denkt.
Es ist eine rein menschliche Wahrnehmung, die mit der Existenz von Menschen auf der Erde stirbt.

Jetzt aber - siehe oben - formuliert closs schwammiger. Jetzt hört sich das so an, als ob unten auf der Erde Menschen sind, die sagen, dass man von dort oben eine andere Perspektive hat.
Da muss ich anders antworten:
Solange Menschen existieren, die den Begriff "Perspektive" verstehen und etwas damit meinen, solange können diese Menschen gar nicht anders als annehmen, dass, wenn sie auf Alpha Centauri befindlich sind, von dort auch eine Perspektive haben.

Trotzdem bleibt der Begriff "Perspektive" anthropomorph" und würde sich in Nichts auflösen, wenn es keinen Menschen mehr gäbe.

Würden neue Menschen entstehen, könnte es sein, dass diese keine Perspektive mehr wahrnehmen können, und dann würden sie auch kein Wort dafür prägen.
Zuletzt geändert von Savonlinna am So 31. Jan 2016, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.

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#787 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » So 31. Jan 2016, 17:24

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann sag doch gleich, daß du eine räumliche Perspektive meinst.
Beim Photon-Fall ging es um die räumlich-zeitliche Perspektive (nicht darum, um es das Universum schön findet :| ). - Und da lautet die Frage: Kann es sein, dass eine Entität innerhalb des Universums ("Photon") KEINE räumlich-zeitliche Perspektive haben kann. - Wie ich die Physiker hier verstehe, lautet die Antwort: "Ja, das ist möglich".
Perspektive ist hier der falsche Terminus, deswegen habe ich ihn im letzten Post korrigiert. Licht von einem weit entfernten Stern durchläuft den Raum in einer bestimmten Zeit.
Was soll mit "keine räumlich-zeitliche Perspektive" überhaupt gemeint sein?
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#788 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Hemul » So 31. Jan 2016, 17:49

Savonlinna hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Clösschen verarscht uns nicht-er kann nicht anders. Er hat die ganz seltene Gabe rucki-zucki wie folgendes Tier sich den Gegebenheiten anzupassen: [...]

Er hat es trainiert. Das hat er selber - offen im Forum - einmal erklärt: in der Wirtschaft, in der er gearbeitet habe, habe er gelernt,.........

Habe gar nicht gewusst, dass clösschen in der Wirtschaft gearbeitet hat-deshalb kennt er sich wohl genau wie Pluto so gut mit
alkoholischen Getränken aus. Hätte eher vermutet, dass er eine ganz besondere Schauspieler Hochburg (Wien? :roll: ) erfolgreich mit Abschluss besucht hat. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#789 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 18:00

closs hat geschrieben: Die nächste Frage wäre nun: Ist dies eine Wahrnehmungs-Aussage (das ist es sowieso) oder auch eine absolute Aussage. - Wäre es eine absolute Aussage gäbe es nicht nur in unserer Wahrnehmung, sondern auch ontologisch keine räumlich-zeitliche Perspektive. - Und da wäre jetzt die Philosophie gefragt: Was bedeutet das?
Was ist - sehr präzise formuliert - für Dich eine "absolute Aussage".
Und: Was ist - sehr präzise formuliert - für Dich "ontologisch"?

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#790 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 18:10

Hemul hat geschrieben:Hätte eher vermutet, dass er eine ganz besondere Schauspieler Hochburg (Wien? :roll: ) erfolgreich mit Abschluss besucht hat. :lol:
Lass es Dir von einer Kundigen gesagt sein:
Wenn ein Schauspieler nicht durch und durch wahrhaftig ist, fliegt er sofort vom Theater.

Ein guter Schauspieler zieht keine Show ab, sondern muss in seine eigenen Abgründe steigen, um zum Beispiel einen Verbrecher authentisch auszuloten und darzustellen.
Er kann vielleicht im Alltag eine Show abziehen, aber AUF DER BÜHNE muss er durch und durch wahr sein und darf keine Scheu haben, sich seine eigenen Unzulänglichkeiten bewusst zu machen.

Seine Ehrlichkeit (sich selbst gegenüber) ist sein Kapital.

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