Von einer Jungfrau geboren?

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Janina
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#661 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Do 28. Jan 2016, 13:43

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Diese Verkoppelung kommt vor, aber nicht immer.
Soweit würde die RKK folgen - sie würde aber nicht darauf verzichten, dass diese Verkopplung trotzdem wesensmäßig ist - siehe "jada". - Und wie gesagt: Ich kann das philosophisch voll nachvollziehen.
Ich nicht. Das ist doch gerade ein Armutszeugnis für die angewandte Philosophie, wenn man unzulässig verallgemeinert, und auch noch nach empirischer Falsifikation darauf beharrt.

closs hat geschrieben:Kein Geistlicher wird intime Ehetipps gehen
??? Umfrage unter allen, die katholisch erzogen wurden: Gab es bei der Beichte etwa nie die Frage nach unkeuschen Gedanken? Ich weiß von niemandem, der sich da nichts aus den Fingern gesaugt hätte, um den Priester diesbezüglich zubefriedigen.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ist aber nicht immer so. Und jetzt?
Dann nimmt man das Kind trotzdem als von Gott gegeben an
Ja! Wenn man die Josefs-Geschichte verstanden hat.

closs hat geschrieben:Und da ist halt die Frage, ob man Sub-Optimalitäten von vorne herein provozieren soll.
Schonmal überlegt, dass es am sub-optimalsten (*aua*) ist, keinen blassen Schimmer von den eigenen Körperfunktionen zu haben?

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:alle reden vom öffentlichen Verkehr, nur keiner traut sich.
"Hey-hey - Du auf dem Marktplatz, Du dumme Nuss -
Wie wär's mit einem Coitus?" :oops:
Nix da, wer ficken will, muss wenigstens freundlich sein. :lol:

closs
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#662 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 13:50

Novalis hat geschrieben:Faust
So isses. - Und wenn man das nicht mehr versteht, nennt man es "Fortschritt". :devil:

SilverBullet hat geschrieben:Spüren ist auf jeden Fall ein Universalwerkzeug, wenn es darum geht, eine vorherige Suggestion zu erfüllen.
Auch DAS ist möglich - aber es gilt auch für den Fall, wenn es KEINE Suggestion, sondern Realität ist.

SilverBullet hat geschrieben:Spüren ist im täglichen Leben kein verlässlicher Vorgang.
Korrekt. - Es gibt keine Garantie - hat auch nie einer behauptet.

SilverBullet hat geschrieben:wieder steht das Spüren im Mittelpunkt
Neben logischer Plausibilität ist es die persönliche Betroffenheit - richtig.

SilverBullet hat geschrieben:Nicht wissen zu können, was man selbst sein soll, ist die markanteste Schwachstelle
Das gilt für jeden.

SilverBullet hat geschrieben:Du tust so, als ob „Qualität“ etwas wäre, das unabhängig von Wahrnehmung vorhanden ist.
Es macht NUR Sinn jenseits von Wahrnehmung - es sei denn, Du sprichst von "Qualität der Wahrnehmung". - Dann sprichst Du aber nicht über die Qualität des Objekts.

SilverBullet hat geschrieben: „Qualitäten“ werden von der Wahrnehmung vergeben.
Dann sprechen wir in der Tat aneinander vorbei. - Wenn ich Dir folge: Ja - man kann Wahrnehmungs-Methodik qualitativ überprüfen. - Aber wie gesagt: Damit sagt man nur bedingt etwas über das Objekt aus. - Es gilt NICHT der Satz: "Hohe Wahrnehmungs-Qualität = hohe Objekt-Wahrscheinlichkeit" (es sei denn, man definiert es so - aber dann sagt es eh nichts aus)

SilverBullet hat geschrieben:Ein Problem ergibt sich, wenn man Wahrnehmungselemente von der Wahrnehmung trennen will und als eigene Existenz von einem gedachten wahrnehmungsunabhängigen Standpunkt aus betrachten/verstehen möchte
Spannendes Thema:

Einerseits hast Du recht: Egal, was der Mensch macht: Er tut es aus SEINER Sicht - also ist alles Wahrnehmung - da kommt man nicht raus. - Andererseits kann man sehr wohl erkennen, dass die menschliche Wahrnehmung nicht mit dem übereinstimmen muss, was aus Sicht des Beobachteten relevant ist.

Ein relativ einfaches Beispiel: Photonen nehmen wir mit 300.000 km/sec wahr - wir wissen aber auch, dass die Eigenzeit eines Photons 0 ist. - Nun können wir uns NICHT vorstellen/wahrnehmen, wie "Eigenzeit = 0" ist - aber wir wissen geistig, dass es so ist. - Dies mag als ein Ansatz gelten, wie es zwischen Menschen und Gott ist.

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#663 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Pluto » Do 28. Jan 2016, 13:56

closs hat geschrieben:Kein Geistlicher wird intime Ehetipps gehen - es geht um das Menschenbild, von dem er sprechen kann und das umsetzbar ist in der Ehe.
Hoffentlich auch! :lol:
Das Letzte was ein Ehepaar braucht sind die moralinsauren Ratschläge eines praxislosen Geistlichen.
Man sollte solche delikaten Gespräche lieber den Profis (Sexualtherapeuten) überlassen.

closs hat geschrieben:Wenn Schöpfung von Gott kommt UND Schöpfung Materie/Biologie ist UND Gott Geist ist UND der Mensch Abbild Gottes ist, ist alles von Gott abgeleitet.
Beachte bitte, das Wort "wenn".
Und wenn das alles nicht ist/war, was ist die Schlussfolgerung?

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:alle reden vom öffentlichen Verkehr, nur keiner traut sich.
"Hey-hey - Du auf dem Marktplatz, Du dumme Nuss -
In früheren Zeiten (im Mittelalter) war solches Treiben auf dem Marktplatz üblich.
Man schaute hin... oder auch weg. Die heutigen Moralauffassung der Prüderie kam erst im 18. Jh. auf.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#664 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 14:03

Janina hat geschrieben: und auch noch nach empirischer Falsifikation darauf beharrt
Wo gibt es hier eine empirische Falsifikation?

Janina hat geschrieben: Gab es bei der Beichte etwa nie die Frage nach unkeuschen Gedanken?
Bei Heranwachsenden war das wohl früher nicht unüblich - seit 50 Jahren scheint das nicht mehr zu sein. - Aber jetzt kommst Du wieder mit fragwürdigen Praktiken, um Grundsatzfragen in Frage zu stellen - das geht nicht.

Janina hat geschrieben:Wenn man die Josefs-Geschichte verstanden hat.
Würdest Du enpfehlen, diese Geschichte zu verstehen?

Janina hat geschrieben:Schonmal überlegt, dass es am sub-optimalsten (*aua*) ist, keinen blassen Schimmer von den eigenen Körperfunktionen zu haben?
Noch sub-optimäler (gwasi lower-middle-lower-sub-optimal) wäre es, wenn man Körperfunktionen zum Maßstab für geistige Gesetze macht.

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Savonlinna
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#665 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 28. Jan 2016, 14:07

SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Und dann taucht das Problem auf: Wie kann ein solcher von Gott wissen, wenn er als Mensch das gar nicht wissen kann?
Das Modell, dass das über Offenbarung läuft, löst letztlich das Formulierungsproblem nicht
…
Ein anderes Modell also wäre:
Der Mensch muss göttliche "Organe" haben, sonst könnte er von Gott rein gar nichs wissen.

Darum wäre es ein anderes Modell - und in meinen Augen ein tauglicheres:
die göttliche Wahrnehmung als latent im Menschen enthalten zu verstehen.
Wenn ich es richtig sehe, dann behauptest du, dass der Mensch „etwas von/über Gott“ wissen bzw. wahrnehmen können soll und dass diese Situation erklärt werden sollte.
Nicht die Bohne behaupte ich so etwas.
Der Kontext war closs. Ich habe seine Begrifflichkeiten benutzt.
Ich selber sage: "Gott" ist ein menschlicher Begriff. Damit versucht der Mensch etwas zu beschreiben, was er erfährt.
Der Mensch kann Begriffe benutzen, wie er möchte. Er kann das, was das normal Erfahrbare übersteigt, aber dennoch von ihm erfahren wurde, als göttlich bezeichnen.

SilverBullet hat geschrieben:Dazu musst du nachvollziehbar aufzeigen, was denn dieses Wissen (diese Wahrnehmung) sein soll und wie es sich in Bezug auf die Suggestionen verhält, die bereits auf kleine Kinder einwirken.
Ich muss erst mal gar nichts.
Ich diskutiere hier mit denen, die ihre Welterklärungen erläutern. Und darauf lasse ich mich ein, und das kommentiere ich.

SilverBullet hat geschrieben:Welches Wissen über „Gott“(?) soll in einem Menschen vorhanden sein, der nie Kontakt mit irgendwelchen religiösen Aussagen hatte?
Im Moment sprichst Du mit Savonlinna, nicht mit closs.

Als ich das erste Mal - als Kind - an einem jungen Mann erkannte, dass ich etwas für ihn empfand, was ich nie je vorher gewusst habe, dass es existiert und mein ganzes bisheriges Leben veränderte: da war es etwas, was ich durch Bücher oder andere Berichte nicht erfahren konnte. Es musste mich selber erwischen.

Wem willst Du verbieten, dieses Verzaubertsein durch das "Ewig Männliche" als "göttlich" zu bezeichnen?
Manche tun das. Dass es dieses Gefühl gibt, ist nun einmal Fakt. Wie man es bezeichnet, das darf jeder selbst entscheiden.

SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Obwohl mir klar ist, dass Closs lediglich die Naturalisten - falls sie sich verabsolutieren - in ihre Schranken weisen will - zu Recht -, steckt er leider dadurch die ganze Menschheit hinter diese Schranken.
„zu Recht“?
Wie begründet sich das „Recht“, Schranken aufzubauen, um die Möglichkeit zum Behaupten von Lebens-/Existenz-/Sinnzusammenhänge von Naturalisten abzuziehen?
Wenn Naturalisten die Wissenschaft zur Ideologie umfunktionieren, dann weist closs die Naturalisten zu Recht in ihre Schranken.
Wir haben nach Nazideutschland darum gekämpft, dass Ideologie nie wieder im Namen der Wissenschaft Menschen etwas antut.
Die Wissenschaft selber hat sich be"schränkt". Sie hat sich selber auferlegt, ideologiefrei zu sein.
Wer Wissenschaft missbraucht für ideolgische Zwecke, also im Namen der Wissenschaft ideolgische Ansprüche äußert, muss in seine Schranken zurückgewiesen werden, um des Ethos der Wissenschaft willen.

SilverBullet hat geschrieben:(unter „Naturalisten“ verstehe ich in diesem Zusammenhang, Menschen, die nur mit Sachverhalten umgehen wollen, denen eine 100prozent Existenz-/Wahrnehmungsunabhängigkeits-Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann)
Dann ließ Dich besser ein, was hier im Forum unter "Naturalist" verstanden wird. Darauf bezog ich mich.

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#666 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 14:08

Pluto hat geschrieben:Das Letzte was ein Ehepaar braucht sind die moralinsauren Ratschläge eines praxislosen Geistlichen.
Das machen die auch nicht - sie verweisen auf ein Menschenbild.

Pluto hat geschrieben:Man sollte solche delikaten Gespräche lieber den Profis (Sexualtherapeuten) überlassen.
Die haben aber i.d.R. ein anderes Menschenbild - das heisst: Das eine ersetzt nicht das andere.

Pluto hat geschrieben:Und wenn das alles nicht ist/war, was ist die Schlussfolgerung?
Glaubens-Sache/eine Sache des eigenen inneren geistigen Empfindens. - Wenn man in sich keine Substanz spürt, dass die christliche Interpretation der Welt wahr sein kann, muss man sich an ganz andere Kriterien halten - und das tut man dann ja auch.

Pluto hat geschrieben:In früheren Zeiten (im Mittelalter) war solches Treiben auf dem Marktplatz üblich.
Habe ich noch nie gehört (und eigentlich müsste ich es - für den europäischen Raum - wissen). - Mir bekannt sind die mittelalterlichen Badehäuser, in denen es ziemlich hoch her gehen konnte.

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#667 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 28. Jan 2016, 14:10

closs hat geschrieben:[...]
Savonlinna hat geschrieben: Ich möchte philosophisch Gott entwickeln.
Bitte zitiere korrekt!!! Ich habe niemals von mir so etwas behauptet.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Do 28. Jan 2016, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.

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#668 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Do 28. Jan 2016, 14:12

closs hat geschrieben:Photonen nehmen wir mit 300.000 km/sec wahr - wir wissen aber auch, dass die Eigenzeit eines Photons 0 ist.
Nein. Photonen haben keine Eigenzeit.
Eine Eigenzeit bekommt man durch eine Lorentz-Transformation in das Bezugssystem des fraglichen Objektes, und die gibt es für Photonen nicht.

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#669 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Janina » Do 28. Jan 2016, 14:17

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: und auch noch nach empirischer Falsifikation darauf beharrt
Wo gibt es hier eine empirische Falsifikation?
Die macht jeder Mensch, der sich "unkeusch" verhält, und dabei glücklich ist. :mrgreen:

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Gab es bei der Beichte etwa nie die Frage nach unkeuschen Gedanken?
Bei Heranwachsenden war das wohl früher nicht unüblich - seit 50 Jahren scheint das nicht mehr zu sein.
Also ich kenne noch 30-jährige, die sich ihre Anregungen genau dort geholt haben. :devil:

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wenn man die Josefs-Geschichte verstanden hat.
Würdest Du enpfehlen, diese Geschichte zu verstehen?
Natürlich.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Schonmal überlegt, dass es am sub-optimalsten (*aua*) ist, keinen blassen Schimmer von den eigenen Körperfunktionen zu haben?
Noch sub-optimäler (gwasi lower-middle-lower-sub-optimal) wäre es, wenn man Körperfunktionen zum Maßstab für geistige Gesetze macht.
Glaub mir, niemand macht sich dabei Gedanken über geistige Gesetze. :lol:

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#670 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 14:31

Savonlinna hat geschrieben:Bitte zitiere korrekt!!! Ich habe niemals von mir so etwas behauptet.
So habe ich Dich tatsächlich verstanden - Du schreibst:

"Es sind zwei unterschiedliche Dinge:
1. Ich möchte Naturalisten Gott erklären. Also entwickele ich ein Modell, das ihnen einleuchtet.
2. Ich möchte philosophisch Gott entwickeln".

Ersteres hast Du mir gegenüber Naturalisten eingeräumt - dies sei auch nach Deiner Ansicht verständlich. - Aber dies sei Dir gegenüber nicht brauch bar. - Deshalb habe ich die Variante 2.) als das verstanden, worum es Dir geht (weil es Dir ja nicht um 1. geht). - Oder gibt es noch ein Drittes, worum es Dir geht?

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