SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Und dann taucht das Problem auf: Wie kann ein solcher von Gott wissen, wenn er als Mensch das gar nicht wissen kann?
Das Modell, dass das über Offenbarung läuft, löst letztlich das Formulierungsproblem nicht
…
Ein anderes Modell also wäre:
Der Mensch muss göttliche "Organe" haben, sonst könnte er von Gott rein gar nichs wissen.
Darum wäre es ein anderes Modell - und in meinen Augen ein tauglicheres:
die göttliche Wahrnehmung als latent im Menschen enthalten zu verstehen.
Wenn ich es richtig sehe, dann behauptest du, dass der Mensch „etwas von/über Gott“ wissen bzw. wahrnehmen können soll und dass diese Situation erklärt werden sollte.
Nicht die Bohne behaupte ich so etwas.
Der Kontext war closs. Ich habe seine Begrifflichkeiten benutzt.
Ich selber sage: "Gott" ist ein menschlicher Begriff. Damit versucht der Mensch etwas zu beschreiben, was er erfährt.
Der Mensch kann Begriffe benutzen, wie er möchte. Er kann das, was das normal Erfahrbare übersteigt, aber dennoch von ihm erfahren wurde, als göttlich bezeichnen.
SilverBullet hat geschrieben:Dazu musst du nachvollziehbar aufzeigen, was denn dieses Wissen (diese Wahrnehmung) sein soll und wie es sich in Bezug auf die Suggestionen verhält, die bereits auf kleine Kinder einwirken.
Ich muss erst mal gar nichts.
Ich diskutiere hier mit denen, die ihre Welterklärungen erläutern. Und darauf lasse ich mich ein, und das kommentiere ich.
SilverBullet hat geschrieben:Welches Wissen über „Gott“(?) soll in einem Menschen vorhanden sein, der nie Kontakt mit irgendwelchen religiösen Aussagen hatte?
Im Moment sprichst Du mit Savonlinna, nicht mit closs.
Als ich das erste Mal - als Kind - an einem jungen Mann erkannte, dass ich etwas für ihn empfand, was ich nie je vorher gewusst habe, dass es existiert und mein ganzes bisheriges Leben veränderte: da war es etwas, was ich durch Bücher oder andere Berichte nicht erfahren konnte. Es musste mich selber erwischen.
Wem willst Du verbieten, dieses Verzaubertsein durch das "Ewig Männliche" als "göttlich" zu bezeichnen?
Manche tun das. Dass es dieses Gefühl gibt, ist nun einmal Fakt. Wie man es bezeichnet, das darf jeder selbst entscheiden.
SilverBullet hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Obwohl mir klar ist, dass Closs lediglich die Naturalisten - falls sie sich verabsolutieren - in ihre Schranken weisen will - zu Recht -, steckt er leider dadurch die ganze Menschheit hinter diese Schranken.
„zu Recht“?
Wie begründet sich das „Recht“, Schranken aufzubauen, um die Möglichkeit zum Behaupten von Lebens-/Existenz-/Sinnzusammenhänge von Naturalisten abzuziehen?
Wenn Naturalisten die Wissenschaft zur Ideologie umfunktionieren, dann weist closs die Naturalisten zu Recht in ihre Schranken.
Wir haben nach Nazideutschland darum gekämpft, dass Ideologie nie wieder im Namen der Wissenschaft Menschen etwas antut.
Die Wissenschaft selber hat sich be"schränkt". Sie hat sich selber auferlegt, ideologiefrei zu sein.
Wer Wissenschaft missbraucht für ideolgische Zwecke, also im Namen der Wissenschaft ideolgische Ansprüche äußert, muss in seine Schranken zurückgewiesen werden, um des Ethos der Wissenschaft willen.
SilverBullet hat geschrieben:(unter „Naturalisten“ verstehe ich in diesem Zusammenhang, Menschen, die nur mit Sachverhalten umgehen wollen, denen eine 100prozent Existenz-/Wahrnehmungsunabhängigkeits-Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann)
Dann ließ Dich besser ein, was hier im Forum unter "Naturalist" verstanden wird. Darauf bezog ich mich.