closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Warum tust du so, als würde ich mir das ausdenken?
Es ist doch wurscht, wer sich eine Prämisse ausdenkt - entscheidend ist, dass man sie verwendet.
Erstaunlich, vor dem Hintergrund, dass dir an den entscheidenden Stellen, Beweise und Bestätigungen fehlen und du die Behauptung aufstellst, eine unabhängige Denkentwicklung hätte dich zur Bibel gebracht, müsstest es eigentlich in deinem Interesse liegen, dass diese Behauptung Hieb und Stichfest aufgezeigt werden kann -> kein Interesse.
Allein die Lebensdaten belegen, dass Hegel mit dem Christentum in einer Verbindung stand, die ich mir vermutlich gar nicht vorstellen kann.
Die Quellen, die ich nenne, stellen die Absicht Hegels ohne Zweifel in Richtung Christentum dar, aber du beachtest sie gar nicht, sondern sagst nur „ausgedachte Prämisse“.
Das scheint ein wunder Punkt in deinem Konstrukt zu sein und deutet direkt auf Selbsttäuschung hin.
Dieser Umgang relativiert natürlich deine Aussagen, denn mit welchen weiteren Punkten gehst du ähnlich „gezielt“ um? – mit allen?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Aber es bleibt doch nicht das „Eine“ übrig.
Doch - "Alles in EINEM" - eine biblische Charakterisierung Gottes. - Man könnte es heute eventuell "Singularität" nennen.
Soll das heissen, weil es die Bibel schreibt, ist es die Aufhebung der Dialektik?
Ich dachte, es läuft unabhängig zur Religion ab.
Dieses „Alles in EINEM“ kann genauso auf die „materielle Welt“ angewandt werden oder man versucht die Aussage exakt zu verwenden und legt fest: „Eines ist genau Eines“ und keine „Schachtel, in der man unliebsame Zusammenhänge verstecken kann“.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben: „IN Gott“ bedeutet aber „zwei Dinge“, also sollte man nicht von „das Eine“ sprechen.
Nein - Mutter und Embryo (um ein weltliches Beispiel zu nehmen) sind EINS. - Erst wenn Du sie trennst (Geburt/"Sündenfall"!) kommen sie in eine Dialektik und sind getrennt.
Immer wenn du Beispiele bringst, ist klar, dass du keinen Inhalt liefern kannst.
Du sprichst bei „Mutter und Embryo“ von zwei Dingen, nicht von einem, was auch vernünftig ist, denn es sind zwei Organismen (zwei Herzen, zwei Gehirne, zwei Körper usw.).
Dieser Zeitpunkt der Dialektik ist reine Augenwischerei.
Wie so oft will man damit nur ein Bauchgefühl anregen.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Die „frohe Botschaft“ soll doch wohl heissen, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht.
Natürlich. - In Gott (siehe "Visio Beatifica").
OK, es soll sich also um eine „Gottesschau der Seelen nach dem Tode“ handeln.
Mal ungeachtet der Tatsache, dass sich die „Seelen-Ideen“ seit 1336, als diese „Schau-Idee“ aufkam, noch sehr stark änderten, könnte man es als eine Art Wahrnehmung ansehen.
„In Gott“ bedeutet also, dass es Wahrnehmungsvorgänge von vielen „Mensch-Geist“(?) zu dem „Universal-Geist“(?) geben soll.
Woran erkennt man, dass bei dieser Wahrnehmung Subjekt und Objekt „eins“ sein sollen, obwohl von A nach B wahrgenommen wird und keiner sagen kann Was-Gott-Sein-Soll?
Kannst du „In Gott“ irgendwie halbwegs plausibel erklären, oder ist es nur eine Wort-Spielerei, um das Nicht-Dialektische dem Schein nach zu retten?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben: Du beziehst den Hegel-Text eindeutig auf "Mensch".
Richtig - aber damit ist doch nicht gemeint, dass der Mensch bereits am Anfang seines Erkenntnisweges (= individuelle Heilsgeschichte) vollendet ist - das gilt erst am Ende der Erkenntnis. - Der "Sündenfall" ist däie Voraussetzung und der Beginn des Erkenntniswegs.
Es geht doch darum, dass der Mensch ein Konstrukt sein soll, das irgendetwas erfüllen soll -> Wozu das Ganze und wozu diese komische materielle Welt.
„In Gott“ ist doch ein Wahrnehmungsvorgang ohne „materielle Welt“ (siehe oben), warum reicht das nicht aus, um etwas zu erkennen, oder die Bereitschaft vollendet werden zu wollen, zu signalisieren?
Warum braucht es einen Weltentwurf, in dem der Mensch keine Ahnung hat, was er sein soll und noch weniger Ahnung hat, was er suchen oder wie er sich bereitmachen soll?
Wenn das ein SciFi-Film wäre, dann würde er ganz schlechte Kritiken bekommen – wegen Sinnlosigkeit.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Braucht „Gott“ (vollkommen) den „bewussten Menschen“ (Hirn) um sich zu vollendet?
"Bewusstsein" (da ist wahrscheinlich etwas anderes gemeint als die heutige Definition) hat primär nichts mit dem Gehirn zu tun, sondern mit der menschlichen Existenz. - Die Erkenntnis/das Bewusstsein des Menschen kann zu ("Welt-") Lebzeiten nicht vollendet sein - Paulus beschreibt dies gleichnishaft
Wieso schon wieder die Bibel?
Bleib doch bei deinem Weg, der sich aus der „ergebnisoffenen Suche“ ergeben hat – oder gibt es den gar nicht?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Oder braucht der „Mensch“ (vollkommener Geist) erst das Bewusstsein um sich zu vollenden?
Der Mensch vollendet sich nicht selber, sondern WIRD vollendet
Wozu ist der Mensch dann überhaupt in der materiellen Welt?
Warum kann das „Vollenden“ nicht in der Nicht-XXXX-Welt durchgeführt werden, weniger Ahnung von dem Thema, als bei den Leuten hier, kann es doch nirgendwo geben?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Was ist mit den Menschen, die früh sterben oder schlicht diesen Zusammenhang nicht durchschauen können? - Was ist mit den Menschen, die „Gott“ nicht erkennen wollten?
Da gibt es unterschiedliche Meinungen innerhalb des Christentums.
Meinungen?
Das klingt aber noch nicht besonders „vollendet“.
OK, also neuer Begriff: die „Vollendung“ soll durch „Bewahrheitung“ erfolgen, in der ein „Zurechtrichten“ des Menschen (vermutlich durch „Gott“) erfolgen soll.
Wozu dieser komische Ablauf?
Wozu die materielle Welt, wenn am Ende doch „In Gott“ die eigentliche „Vollendung“, durch „Gott“ erfolgt?
Dieses gesamte Konstrukt wirkt wie ein Fleckenteppich, den man sich irgendwie hinbiegen möchte.