Im Grunde sagst du dasselbe, wie ich.Pluto hat geschrieben: Gödel hat den Beweis von Anselm aufgegriffen, um zu zeigen, dass Anselms innere Logik stimmig ist. Mehr wollte er gar nicht; schon gar nicht wollte Gödel die Existenz Gottes beweisen.
Aber dass das nur scheinbar so ist, wusste Gödel (einer der genialsten Mathematiker die jemals gelebt haben) ganz genau, denn er wusste vom Unterschied eines gedachten Begriffs und der darunter liegenden Realität. Diesen Umstand hat seinerzeit ein Zeitgenosse von Anselm (der Mönch Gaunilo) mit seiner Analogie von der Existenz einer perfekten Insel seht schön dargelegt, und Anselms Gottesbeweis ging in lauwarmer Luft auf.
Gödel hat gezeigt, dass die Logik des Gottesbeweises korrekt ist, wenn du die Eigenschaften als Charakterisierung Gottes definierst.
Du sagst zu Recht "die Begrifflichkeiten, die verwendet wurden, entsprechen gar nicht der Realität Gottes", daher sagt die Logik Gödels nichts über Gott selber aus.
Genau das wollte ich betonen, nur eben angewendet auf die Begriffe "allgütig" und "allmächtig", die Zeus verwendet hat.
Die Begriffe an sich sind logisch widersprüchlich, da sie aber nicht der Realität Gottes entsprechen, sagt dies nichts über Gott aus. Die von Zeus zitierte Webseite zur logischen Widerlegung Gottes ist also genauso standfest, wie Gödels Beweis dass Gott doch existiert.
Und deshalb (und den Schluss hast du irgendwie verpasst, Pluto), ist Logik eben NICHT das korrekte Werkzeug, um die Existenz oder nicht-Existenz Gottes zu untersuchen, genausowenig wie Messungen in der Natur das richtige Werkzeug ist.