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Münek
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#241 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 01:57

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jesus verkündigte dem Volk: "Die Zeit IST erfüllt!
So ist es: Der Messias ist DA. - Du dagegen verstehst es im Sinne der Apokalypse.

Jesus verkündigte nicht, dass der Messias DA ist, sondern dass das Gottesreich NAHE ist.

Der Messias ist nicht das Gottesreich.

closs
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#242 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 14. Jan 2016, 02:14

Münek hat geschrieben:Der Messias ist nicht das Gottesreich.
Aber durch ihn ist es da. - Du musst ja nicht zustimmen - aber VERSTEHST Du es auch nicht?

Münek hat geschrieben:Zenger bezweifelt in seiner Kritik nachdrücklich, dass Ratzinger "die wissenschaftlich plausible Rückführung auf Jesus als GESCHICHTLICHE Gestalt gelungen ist".
Aber dieser geschichtliche Jesus ist doch in der Wissenschaft auch nur ein Konstrukt - es GIBT keine Primär-Quellen - es wird NIE eine halbwegs überzeugende wissenschaftliche Jesus-Figur geben, solange keine ganz neuen Quellen auftauchen. - Der heutige als historisch dargestellte Jesus ist ein Potemkinsches Dorf.

Wenn Du nur "wissenschaftliche Exegese" in DEINEM Sinne akzeptierst, GIBT es de facto keine Bibel-Exegese - es bleibt dann Rand-Geschnippele.

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Münek
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#243 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 05:39

closs hat geschrieben:Wenn Du nur "wissenschaftliche Exegese" in DEINEM Sinne akzeptierst, GIBT es de facto keine Bibel-Exegese - es bleibt dann Rand-Geschnippele.

Das werden die Theologen, die an den Fakultäten die HISTORISCH-kritische Exegese
als STANDARDAUSLEGUNG praktizieren, ganz gewiss anders sehen.


Du kannst sie ja mal über Deine Einschätzung ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit
als "Rand-Geschnipple" aufklären. Sie werden Dir unendlich dankbar sein, dass Du
ihnen "die Augen öffnest" und ihnen zeigst, "wo der theologische Hammer hängt".

:lol: :lol: :lol:

PS
Du scheinst es noch immer nicht geschnallt zu haben, dass Wissenschaft und Glaube
unvereinbar sind, Don Quichote.

closs
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#244 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 14. Jan 2016, 09:17

Münek hat geschrieben:Du scheinst es noch immer nicht geschnallt zu haben, dass Wissenschaft und Glaube unvereinbar sind
Das ist eigentlich MEINE Rede. - Meine Frage ist, was man substantiell von der BIbel verstehen kann, wenn man rein text-mechanisch ohne innerlichen Bezug zum geistigen Gehalt die Bibel auslegt.

Die mir bekannten kirchlichen historisch-kritischen Exegeten würden sagen "Wenig - aber dafür ist die historisch-kritische Exegese auch nicht da". - Und würden hinzufügen, dass die HKM eine Hilfsfunktion für Bibel-Deutung hat und keinen substantiellen Rang innerhalb der Theologie hat - so wie ein Mechaniker unverzichtbar ist, damit ein Auto läuft, aber selber keinen Führerschein hat. - Auf dieser Ebene scheint es unterschiedliche Auffassungen zu geben.

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Münek
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#245 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 11:00

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du scheinst es noch immer nicht geschnallt zu haben, dass Wissenschaft und Glaube unvereinbar sind
Das ist eigentlich MEINE Rede. - Meine Frage ist, was man substantiell von der BIbel verstehen kann, wenn man rein text-mechanisch ohne innerlichen Bezug zum geistigen Gehalt die Bibel auslegt.

Die mir bekannten kirchlichen historisch-kritischen Exegeten würden sagen "Wenig - aber dafür ist die historisch-kritische Exegese auch nicht da".

Eeeben - das was Du suchst, findest Du in der Dogmatik, im Gottesdienst und im Katechismus der Katholischen Kirche. ;)

Die Bibelexegese ist nur ein Teil der Theologie - wenn auch ein äußerst wichtiger.

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#246 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Do 14. Jan 2016, 12:17

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jesus verkündigte dem Volk: "Die Zeit IST erfüllt!
So ist es: Der Messias ist DA. - Du dagegen verstehst es im Sinne der Apokalypse.
:thumbup:
Und das Volk erkannte und bejubelte gem. Matthäus 21:1-9 den in Sacharja 9:9 u. Jesaja 62:10+11 von Gott verheißenen Messias:

Triumphzug nach Jerusalem
1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, kurz vor Betfage am Ölberg, schickte Jesus zwei Jünger voraus. 2 "Geht in das Dorf", sagte er, "das ihr dort vor euch seht! Gleich, wenn ihr hineingeht, werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie her. 3 Sollte jemand etwas zu euch sagen, dann antwortet einfach: 'Der Herr braucht sie und wird sie nachher gleich wieder zurückbringen lassen.'" 4 Das geschah, weil sich erfüllen sollte, was der Prophet gesagt hat: 5 "Sagt der Tochter Zion: Dein König kommt zu dir. / Er ist sanftmütig und reitet auf einem Esel, / und zwar auf dem Fohlen, / dem Jungen des Lasttiers."
6 Die beiden machten sich auf den Weg und führten alles so aus, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. 7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen. Dann legten sie ihre Umhänge über die Tiere, und er setzte sich auf das Fohlen. 8 Sehr viele Menschen breiteten jetzt ihre Umhänge auf dem Weg aus, andere hieben Zweige von den Bäumen ab und legten sie auf den Weg. 9 Die Leute, die vorausliefen, und auch die, die Jesus folgten, riefen: "Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Hosianna, Gott in der Höhe!"

Die Ankunft des Königs
9 Freue dich, du Zionsstadt! Jubelt laut, ihr Leute von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht vor Gott, und er bringt die Rettung. Er ist demütig und reitet auf einem Fohlen, dem männlichen Jungtier einer Eselin.

10 Zieht durch die Tore ein und aus / und bahnt dem Volk einen Weg! Baut, ja, baut die Straße und räumt die Steine aus dem Weg! / Stellt ein Zeichen für die Völker auf! 11 Seht, Jahwe lässt es hören bis ans Ende der Welt: / "Sagt der Zionsstadt: 'Pass auf, dein Retter kommt! / Schau, er bringt den Siegespreis mit! / Das Volk, das er befreite, zieht vor ihm her.'"

Die Zeit war damals für den Messias herbeigekommen. Bei Johannes dem Täufer waren die damaligen Juden gem. Lukas 3:15 einige Zeit vorher aber nicht ganz sicher:
15 Das Volk war voller Erwartung, und alle fragten sich, ob Johannes etwa der Messias, der versprochene Retter, sei.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#247 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von sven23 » Fr 15. Jan 2016, 17:10

closs hat geschrieben: Aber dieser geschichtliche Jesus ist doch in der Wissenschaft auch nur ein Konstrukt - es GIBT keine Primär-Quellen - es wird NIE eine halbwegs überzeugende wissenschaftliche Jesus-Figur geben, solange keine ganz neuen Quellen auftauchen. - Der heutige als historisch dargestellte Jesus ist ein Potemkinsches Dorf.
Man geht zumindest davon aus, daß es historisch gesehen einen Wanderprediger und Endzeitpropheten Jesus gegeben hat, der in der Tradition des Endzeitpropheten Johannes des Täufers steht. Beide irrten sich, beide wurden hingerichtet.
Bei Jesus allerdings ging eine ganze Armada von Schreibern daran, eine fromme Legende zu entwicklen und einen Mythos zu schaffen, der nur wenig bis gar nichts mit historischen Gegebenheiten zu tun hatte.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#248 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Fr 15. Jan 2016, 19:17

sven23 hat geschrieben:Man geht zumindest davon aus, daß es historisch gesehen einen Wanderprediger ... Jesus gegeben hat
Das klingt plausibel.

sven23 hat geschrieben:Beide irrten sich
"Endzeit" hat der christliche Jeus anders gemeint als AT-mäßig interpretiert - deshalb doch das Konstrukt "Parusie-Verzögerung".

sven23 hat geschrieben:Bei Jesus allerdings ging eine ganze Armada von Schreibern daran, eine fromme Legende zu entwicklen und einen Mythos zu schaffen
Warum eigentlich, wenn es keinen besonderen Grund gab?

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#249 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von sven23 » Fr 15. Jan 2016, 19:55

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man geht zumindest davon aus, daß es historisch gesehen einen Wanderprediger ... Jesus gegeben hat
Das klingt plausibel.
Aber den Endzeitpropheten wollen wir nicht unterschlagen. ;)

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Beide irrten sich
"Endzeit" hat der christliche Jeus anders gemeint als AT-mäßig interpretiert - deshalb doch das Konstrukt "Parusie-Verzögerung".
Johannes war ein waschechter Endzeitprophet. Jesus gehörte wohl zu seinen Anhängern. Mit seinem Tod hatte Jesus nach Gerd Theissen bereits eine erste Naherwartungsenttäuschung zu verkraften, sah sich als dessen Nachfolger, warnte seine Anhänger vor dem nahen Ende und mahnte zur Umkehr, weil die Zeit dränge.
Die Parusie-Verzögerung ist als Umdeutung der enttäuschten Naherwartung zu verstehen.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Bei Jesus allerdings ging eine ganze Armada von Schreibern daran, eine fromme Legende zu entwicklen und einen Mythos zu schaffen
Warum eigentlich, wenn es keinen besonderen Grund gab?
Wie das eben so ist bei Sagen und Legenden. Je mehr die Geschichte verblaßt, desto lebhafter werden die Erfindungen und Ausschmückungen. Sehr schön zu sehen in den apogryphen Schriften, die sich teilweise an romanhaften, bizarren Geschichten gegenseitig überbieten.

 "In den ersten Jahrhunderten gab es sechzig Evangelien, die fast alle gleich unverdaulich waren. Man verwarf sechsundfünfzig wegen ihrer Kindlichkeit und Albernheit. Gäbe es hierfür keinerlei Anhaltspunkte bei denjenigen, die man behalten hat?"
(Denis Diderot, franz. Schriftsteller, Aufklärer u. Philosoph, 1713-1784).
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#250 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Sa 16. Jan 2016, 01:19

sven23 hat geschrieben:Aber den Endzeitpropheten wollen wir nicht unterschlagen.
Aber da scheint es das Problem zu geben, dass dies AT-mäßig und NT-mäßig interpretierbar ist.

sven23 hat geschrieben:Mit seinem Tod hatte Jesus nach Gerd Theissen bereits eine erste Naherwartungsenttäuschung zu verkraften
Da versteht Theissen anders als andere. - Es scheint in der Tat ein Unterschied zu sein, ob man rein säkular ohne geistigen Kontext oder gesamt-kanonisch interpretiert. - Das alte, uns bekannte Problem.

sven23 hat geschrieben:Wie das eben so ist bei Sagen und Legenden. Je mehr die Geschichte verblaßt, desto lebhafter werden die Erfindungen und Ausschmückungen.
Aber der Anlass muss groß genug sein - und das passt nicht zu einem beliebigen kleinen Wanderprediger names Jesus.

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