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Münek
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#221 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 12. Jan 2016, 02:57

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:die Neutestamentler sind ganz gewiss keine Ideologen.
Wenn sie bei rein wissenschaftlichen Aussagen bleiben UND zudem die exegetischen Möglichkeiten der HK-Exegese realistisch einordnen, ist Dir zuzustimmen.

Sie tun es doch. Wie oft denn noch?!

Belege das Gegenteil oder höre endlich auf, immer wieder denselben Blödsinn zu reden. Das nervt.

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Queequeg
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#222 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 10:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:die Neutestamentler sind ganz gewiss keine Ideologen.
Wenn sie bei rein wissenschaftlichen Aussagen bleiben UND zudem die exegetischen Möglichkeiten der HK-Exegese realistisch einordnen, ist Dir zuzustimmen.

Das du angst vor der schwarzen Köchin hast, das verstehe ich, das dich allerdings die HKM über alle Maßen ängstigt und du, im Grunde genommen, bis jetzt hier nur gegen die Windmühlen der Vernunft anrennst, das verstehe ich nicht.

Eigentlich und in dem Sinne wärest du des Forums größter Vorzeigematerialist.

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#223 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 12. Jan 2016, 11:01

Münek hat geschrieben:Belege das Gegenteil
Nur als Beispiel: "Jesus selbst hatte eine Naherwartung". - Auch Thaddäus gesteht diesem Satz Tatsachen-Rang zu, obwohl er nachweislich eine rein weltanschauliche Aussage ist.

Queequeg hat geschrieben:du, im Grunde genommen, bis jetzt hier nur gegen die Windmühlen der Vernunft anrennst,
Ich renne gegen die Usurpierung der Vernunft durch Weltanschauung an.

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Münek
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#224 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 12. Jan 2016, 12:27

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Belege das Gegenteil
Nur als Beispiel: "Jesus selbst hatte eine Naherwartung". - Auch Thaddäus gesteht diesem Satz Tatsachen-Rang zu, obwohl er nachweislich eine rein weltanschauliche Aussage ist.

Wenn Jesu tatsächlich die Nähe des Gottesreiches verkündet und das Volk deshalb zur Umkehr aufgefordert
hat, weil er glaubte, die Zeit für Heil und Gericht sei erfüllt, dann hatte er in der Tat eine Naherwartung.


Es sei denn, er hätte seine Worte nicht ernst gemeint. Aber das wollen wir ihm nicht unterstellen. ;)

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#225 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 12. Jan 2016, 13:17

Münek hat geschrieben:Es sei denn, er hätte seine Worte nicht ernst gemeint. Aber das wollen wir ihm nicht unterstellen.
Der Umstand, dass der Ausdruck "Nähe des Gottesreiches" (lassen wir für einen Moment die Rezeptions-Problematik weg) einvernehmlich von Ratzinger bis Kubitza akzeptiert ist, macht deutlich, dass beide Unterschiedliches darunter verstehen.

Wenn Ratzinger sagt, das Reich Gottes sei nicht nur ein inneres Reich, dann meint er, dass es auch die Apokalypse gibt und das, was danach folgt - aber Ratzinger versteht es ausdrücklich NICHT im Sinne einer Naherwartung. - Insofern hält Ratzinger den Satz "Das Gottesreich ist nahe" für den/einen Kern des NT - Kubitza ebenfalls, deutet es aber im Sinne einer Naherwartung Jesu.

Ratzinger steht zu seiner Aussage als weltanschauliche Aussage - insofern darf er es. Er würde argumentieren, dass er diese weltanschauliche Aussage so oder so biblisch nachweisen könne UND daraus weltanschaulich (aus bibel-übergreifenden Gründen und geistigem Approach) zu seinem Schluss gekommen sei.

Kubitza (stellvertretend für andere) kann seine Aussage ("Jesus hatte eine Naherwartung") ebenfalls biblisch begründen - aber er etikettiert seine Schlussfolgerung daraus nicht als weltanschauliche Aussage - obwohl unter (anspruchsvollen!) HKM-Gesichtspunkten beide Meinungen gut begründbar sind, was ein Wissenschaftler wissen müsste.

Und noch eins drauf: Man spricht der Gegenseite Wissenschaftlichkeit ab UND bezeichnet sein eigenes Ergebnis nicht nur als wissenschaftliche These, sondern sogar als Tatsache (Thaddäus hat das neulich gemacht). - Und dann zitiert man Metzinger gehäuft mit dem Begriff "Unredlichkeit" - wie jetzt? :devil:

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#226 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 12. Jan 2016, 23:18

closs hat geschrieben:Wenn Ratzinger sagt, das Reich Gottes sei nicht nur ein inneres Reich, dann meint er, dass es auch die Apokalypse gibt und das, was danach folgt - aber Ratzinger versteht es ausdrücklich NICHT im Sinne einer Naherwartung. - Insofern hält Ratzinger den Satz "Das Gottesreich ist nahe" für den/einen Kern des NT - Kubitza ebenfalls, deutet es aber im Sinne einer Naherwartung Jesu.

Ratzinger lehnt die These eines "inneren Gottesreiches" als ungenügend ab.

Jesus unterschied schließlich auch nie zwischen einem "inneren Gottesreich"
und einem "äußeren Gottesreich". Er predigte von der "anbrechenden Gottes-
herrschaft" auf Erden, die z.T. (punktuell) schon da ist (Austreibung der Dä-
monen) und deren Vollendung kurz bevorsteht.

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#227 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 12. Jan 2016, 23:44

closs hat geschrieben: Und noch eins drauf: Man spricht der Gegenseite Wissenschaftlichkeit ab UND bezeichnet sein eigenes Ergebnis nicht nur als wissenschaftliche These, sondern sogar als Tatsache (Thaddäus hat das neulich gemacht). - Und dann zitiert man Metzinger gehäuft mit dem Begriff "Unredlichkeit" - wie jetzt? :devil:

Es ist in der Tat so, dass Glaubenspostulate nichts mit Wissenschaft zu tun haben.

Apropos Tatsache. In seinem Buch "Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und
in der Apostelgeschichte
" stellt der (verstorbene) Theologieprofessor Erich Grässer gleich zu Beginn fest:

"Wenn überhaupt in der geschichtlichen Bibelforschung von "gesicherten Resultaten" geredet werden kann, so ist
es dies: Im Anschluss an die zeitgenössische jüdische Apokalyptik erwartet Jesus die Basileia [Gottesherrschaft]
von der Zukunft, und zwar in großer Nähe. Diese Erwartung [Naherwartung] beherrschte ihn von Anfang an und
durchgehend."

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#228 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mi 13. Jan 2016, 00:25

Münek hat geschrieben:Ratzinger lehnt die These eines "inneren Gottesreiches" als ungenügend ab.
Richtig - weil es nach seiner Ansicht nicht die Apokalypse "am Ende der Weltzeit" nicht ersetzen kann.

Münek hat geschrieben:Jesus unterschied schließlich auch nie zwischen einem "inneren Gottesreich" und einem "äußeren Gottesreich".
Er sprach vom nahen Gottesreich, das "schon unter uns" ist, und seiner Wiederkunft. - Beides ist nicht identisch.

Münek hat geschrieben:Theologieprofessor Erich Grässer gleich zu Beginn fest
Dann hat er einen Ansatz gewählt, der ihm diese Aussage möglich macht. - Die Professoren Ratzinger und Berger sehen es anders.

Es ist schlicht die Frage, mit welchen Prämissen man an die Sache rangeht - insofern sind beide Aussagen Glaubens-Aussagen.

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#229 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mi 13. Jan 2016, 02:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Theologieprofessor Erich Grässer gleich zu Beginn fest
Dann hat er einen Ansatz gewählt, der ihm diese Aussage möglich macht. - Die Professoren Ratzinger und Berger sehen es anders.

Nein - auch diese beiden hegen keine Zweifel an der Authentizität der überlieferten Predigtworte Jesu.

Zweifel hast nur Du (Stichwort "Rezeption").

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#230 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mi 13. Jan 2016, 10:22

Münek hat geschrieben: auch diese beiden hegen keine Zweifel an der Authentizität der überlieferten Predigtworte Jesu.
Daran siehst Du, wie gleiche Grundlagen zu unterschiedlichen SChlussfolgerungen führen können. - Im übrigen glaube ich nicht, dass sie damit meinen, jedes im Text überlieferte Wort sei wörtlich wiedergegeben - es geht um die Authentizität der Message. - Unterm Strich stimmt das ja - WENN man dementsprechend auslegt.

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