Wird die Philosophie unterschätzt?

Philosophisches zum Nachdenken
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Scrypt0n
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#291 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 2. Jan 2016, 03:26

closs hat geschrieben:Das hat schlicht und ergreifend damit zu tun, das ALLES, was der Mensch denkt oder misst, auf der Setzungen beruht, die selber nicht falsifizierbar sind.
Diesen irrationalen Käse wirfst du zwar schon seit Jahren von dir ab; Tatsache ist und bleibt aber eben, dass es nicht zutreffend ist. :)

closs hat geschrieben:Unsere Wahrnehmung/Messungen sind nur dann relevant, wenn die Voraussetzung richtig ist, dass sie keine Täuschungen sind.
Hier kommt eben die intersubjektivität ins Spiel und damit die Objektivität.
Da biste noch nie drum herum gekommen... weshalb du dich die nächsten 4 Jahre im Kreise weiter drehen wirst.

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Scrypt0n
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#292 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 2. Jan 2016, 03:27

Solivagus hat geschrieben:Ich bin gespannt wie du es schaffst, mithilfe der Modallogik, aus Pumuckel oder dem Spaghettimonster eine notwendige Existenz abzuleiten.
Nichts einfacher als das.
Letztlich kommt es im Zusammenhang ja nur darauf an, welche Attribute man sich für Gott xyz ausdenkt und diesem unterstellt. :)

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sven23
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#293 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von sven23 » Sa 2. Jan 2016, 07:19

closs hat geschrieben:Im Grunde sagt das nichts anderes, als was wir schon wissen: Ein logischer Nachweis ist etwas anderes als die Einlösung eines logischen Nachweises. -
Noch nicht mal das, denn wie Dawkins zeigt, enthalten Gödels Annahmen schon Fehler, auf denen er dann aufbaut.
Zudem bedient er sich der Modallogik, die schwammige Formulierungen erlaubt und aus guten Gründen nicht in der Mathematik verwendet wird, sondern die Prädikatenlogik.

closs hat geschrieben: Das hat schlicht und ergreifend damit zu tun, das ALLES, was der Mensch denkt oder misst, auf der Setzungen beruht, die selber nicht falsifizierbar sind.
Das ist nun wiederum kompletter Unsinn.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#294 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 08:06

gemoppelt
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 2. Jan 2016, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#295 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 08:06

Scrypt0n hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Pluto, Pluto ich mache mir berechtigte Sorgen
Über deiner selbst?
Willkommen im Team. :)

Willkommen im Team? :roll: Hat Dein Ärzteteam als Verarbeitung Deiner Wahnvorstellungen Dir die Links empfohlen die Du stets im Schlepptau hast? :Smiley popcorn:
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Thaddäus
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#296 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Thaddäus » Sa 2. Jan 2016, 08:54

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Dein Gedanke bzw. deine Aussage, Pluto:
Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen.
... wird durch ein Retorsionsargument unmittelbar widerlegt.
Wenn nämlich deine Aussage: Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen" wahr ist, dann trifft das auch für genau diesen deinen Gedanken und diese deine Aussage zu.
Aus meiner Sicht zeigt sich hier wieder das (für mich) alte Problem der Philosophie:
man kümmert sich nicht darum, um was es sich handelt, sondern man stellt vorschnell eine Behauptung auf.
Hier zeigt sich kein altes Problem der Philosophie, sondern hier zeigt sich ein altes Problem von dir, SilverBullet!
Wenn Pluto schreibt:
"Genau! Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen"
Dann ist diese Aussage völlig zweifelsfrei ein schrift-sprachlich geäußerter Gedanke von Pluto. Um dies zweifelsfrei feststellen zu können, muss man nicht wissen, wie Gedanken z.B. neurobiologisch entstehen. Wenn du bestreiten willst, dass diese Aussage Plutos ein Gedanke von ihm ist, dann solltest du das mit einem präzisen Argument tun!

Der Inhalt von Plutos Aussage (ihr propositionaler Gehalt) ist der, dass Gedanken (und damit auch jede mündliche und schriftliche Äußerung von Gedanken), nicht "auf derselben Ebene wie die Wirklichkeit" stehen.

Wo und an welcher Stelle genau, mein lieber SilverBullet, "kümmere ich mich bis hierhin nicht darum, um was es sich bei Plutos Äußerung handelt und stelle vorschnelle Behauptungen auf", wie du oben schreibst? Dieser Vorwurf, ob gegen die Philosophie oder mich als ihre Repräsentantin hier gerichtet, ist lächerlich und ehrlich gesagt, ziemlich dummes Geschwafel, weil du dich offenbar keinen Deut darum scherst, was ich tatsächlich schreibe - oder du begreifst es einfach nicht.

Und wenn ich nun aus der TATSACHE, dass Pluto diesen Gedanken hier geäußert hat und der TATSACHE, dass der propositionale Gehalt dieser Äußerung ist: dass Gedanken nicht auf derselben Ebene wie die Wirklichkeit stehen
logisch präzise schlussfolgere,
dass dann auch genau dieser Gedanke Plutos [Plutos Gedanke = "Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen"], selbst nicht auf derselben Ebene wie die Wirklichkeit steht und also selbst nicht-wirklich ist und damit irrelevant und bedeutungslos,
dann ...
... ist das so präzise und klar, wie man es sich nur wünschen kann und ganz sicher keine vorschnelle Behauptung!

Dein weiterer Vorwurf ist darum auch noch viel grotesker:
SilverBullet hat geschrieben: Auf mich wirkt es wie eine gigantische Schwachstelle, dass die Philosophie ihr Fundament nicht sauber verwaltet.
Das Fundament der Philosophie und des sauberen philosophischen Arbeitens ist begriffliche Präzision, präzise logische Argumentation und insgesamt plausibles und vernünftiges Argumentieren.
An genau welcher Stelle in meiner Argumentation vermisst du das also?

Nicht die Philosophie hat ein Problem, sondern nur du, der du offenbar bestimmte Vorurteile der Philosophie gegenüber hast, die dich offensichtlich nicht bemerken lassen, wenn jemand begrifflich und logisch sauber argumentiert.

Die begriffliche und logisch präzise Arbeitsweise der analytischen Philosophie überfordert viele Menschen, vor allem die natürlich, die das Fach nicht studiert haben und solche, die unter Philosophie lediglich eine Art Stammtischbeschäftigung verstehen, weil sie sie offenbar nicht anders kennengelernt haben. Richtig betriebene Philosophie hat mit Stammtischdiskussionen aber nichts zu tun!


P.S.:
SilverBullet hat geschrieben: Ich sehe auch keine Notwendigkeit so „zauberhafte“ Begriffe, wie „immateriell“ einzuführen.
Das soll nur davon ablenken, dass es in der Philosophie kein Verständnis gibt, um was es sich handelt.
„immateriell“ ist letztlich wieder nur die Nicht-XXXX-Strategie.
Und bei solchen Statements, fasst man sich dann endgültig an den Kopf!
"Immateriell", lieber SilverBullet, ist kein "zauberhafter Begriff", sondern der Gegenbegriff zu "materiell". Er bezeichnet also alles dasjenige, was nicht materiell ist, wie z.B. Zahlen, literarische Figuren, den Gedanken: "Denn Gedanken kann man nun mal nicht auf dieselbe Ebene wie die Wirklichkeit stellen", die Menschenwürde, den Begriff "Freiheit", die Kopenhagener Interpretation der Quantenphysik, die Formel E=mc2, die Poincaré-Vermutung und ihren Beweis durch Grigori Perelmann usw.usf.
Und wenn du die Behauptung aufstellen solltest, es gäbe nichts Immaterielles, dann weise ich dir mit dem Retorsionsargument auf der Stelle nach, dass es sich bei dieser Behauptung um einen Widerspruch in sich selbst handelt.

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Thaddäus
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#297 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Thaddäus » Sa 2. Jan 2016, 10:00

Pluto hat geschrieben: Außerdem ist die klassische Ontologie heute ersatzlos gestrichen.
Oder vermagst du mir zu erklären, welchen Beitrag die Ontologie zu unserer Gesellschaft leistet?
Ganz so einfach ist es dann doch nicht. ;)
So bespricht Markus Gabriels in seinem Beststeller Warum es die Welt nicht gibt, ein rein ontologisches Thema. Offensichtlich interessiert es die Leute auch, sonst wäre das Buch ja kein philosophischer Bestseller.
Und wenn die Relevanz von Wissenschaft ausschließlich davon abhinge, welchen Beitrag sie zur Gesellschaft leistet, dann wäre die gesamte Kosmologie und wären sämtliche physikalischen Spekulationen über dunkle Materie und Energie sowie Stringtheorie oder Quantenschleifengravitiation komplett überflüssig.

Die Ontologie ist nicht nur darum wichtig, weil sie das Seiende untersucht und damit die Frage, was es bedeutet, dass etwas existiert, sondern auch deshalb relevant, weil sie dieses Problem z.B. lösen kann:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Anselm von Canterbury tätigte einen ontologischen Gottesbeweis auf Basis abstrakter Logik. Dagegen ist meiner bescheidenen Kenntnis nach formal nichts auszusetzen.
Anselms "Gottesbeweis" scheitert an der subtilen Verwechslung von Begriff und Existenz.
Und dieses auch:
Solivagus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:[...] Wenn man die Modalllogik geschickt aufbaut, kann man auch von der notwendigen Existenz auf die tatsächliche Existenz von Pumuckel oder Spaghettimonster schließen. Ganz nett, aber im Grunde wertlos.
nichts würde ich lieber sehen als das!
Ich bin gespannt wie du es schaffst, mithilfe der Modallogik, aus Pumuckel oder dem Spaghettimonster eine notwendige Existenz abzuleiten.
Wenn ich mehr Zeit habe, schreibe ich warum.

Hemul
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#298 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Sa 2. Jan 2016, 10:10

sven23 hat geschrieben:Dann erkläre mal den Unterschied zwischen einem logisch gültigen Phänomen und einem realen Phänomen. :roll:
Sehr gerne. Der Regenbogen z.B. ist ein logisch gültiges Phänomen-während die Macht o Pardon :shock: äh die Kraft die für die Dunkle Energie
verantwortlich ......"sein muss"...... zwar logisch aber im Augenblick für die Experten ein nicht reales Phänomen ist. Kapitto? ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Regenbogen
Der Regenbogen ist ein atmosphärisch-optisches Phänomen,
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 2. Jan 2016, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Thaddäus
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#299 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Thaddäus » Sa 2. Jan 2016, 10:17

[quote="Novalis]
Außerdem ist das Denken selbst ein sinnlicher Akt und hat einen Eigenwert, wie ein Morgenspaziergang im Frühling, Sex oder Urlaub in Hawaii und Cocktails trinken an der Strandbar.

Bild
http://edition.cnn.com/2014/12/11/trave ... each-bars/

Ich brauche dieses Panorama nicht, aber es kann das Leben bereichern :lol:[/quote]
:thumbup: :clap:

closs
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#300 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Sa 2. Jan 2016, 10:22

sven23 hat geschrieben:Das ist nun wiederum kompletter Unsinn.
Scrypt0n hat geschrieben:Hier kommt eben die intersubjektivität ins Spiel und damit die Objektivität.
Das ist das alte Thema: Ihr fangt an einem Punkt an zu denken, an dem Eure Schlussfolgerungen richtig sind und weigert Euch, Schritte vorher zu denken. - Und schon triumphiert man.

Wenn Ihr erzählen wollt, dass man im Sinne der kritisch-rationalistischen Methodik zwischen intersubjektiv/objektiv und subjektiv unterscheiden kann, wird Euch niemand widersprechen - die methodischen Mechanismen dazu sind allgemein bekannt. - Wagt doch mal, etwas tiefer zu denken.

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