Wird die Philosophie unterschätzt?

Philosophisches zum Nachdenken
Hemul
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#171 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Mi 30. Dez 2015, 23:12

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie soll denn der 1. Korinthebrief den Inhalt des Pentateuch entkräften?
Wenn man 1.Kor. 13 als authentisch in Bezug auf Gott versteht und dies zum Maßstab nimmt, interpretiert man die Bibel anders als sie wörtlich abzulesen. - So war es gemeint.

Thaddäus hat geschrieben: SATZ 1: Da die Menschen faktisch unterschiedlichen Religionen oder keiner angehören und also faktisch an einen je unterschiedlichen GOTT glauben oder an Götter (die jeweils unterschiedliche moralische Normen und Werte als verbindlich erklären) oder eben gar nicht glauben, garantiert der je geglaubte GOTT nur jeweils unterschiedliche moralische Normen und Werte, die zudem für alle diejenigen, die an gar keinen GOTT glauben moralisch nicht verbindlich sind.
Es sei denn, es handelte sich um einen universalen Gott, der seine gewollten Werte universal versteht - siehe Römer 2,14:

(Luther) "Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz"
( De Bibl auf Bairisch) "Wenn Haidn, die was s Gsötz nit habnd, von sir aus tuend, was daa drinn gfordert ist, dann haisst dös, däß s is in ienn Gwissn habnd".
Eins zwo Gsuffa. :thumbup:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Thaddäus
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#172 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Thaddäus » Mi 30. Dez 2015, 23:29

Hemul hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Und woher weißt Du was moralisch oder unmoralisch ist? :roll:
Das ist ganz einfach, Hemul.
SCHLUSSFOLGERUNG 3: Da nur der Mensch über Vernunft verfügt, können moralische Werte und Normen nur vom Menschen über seine Vernnft abgleitet werden.


Wenn Du Deine obige Aussage patentieren lässt-ist Dir der Nobelpreis sicher. :lol: Bevor ich vergesse. Kleine Kinder sind meist unvernünftig-trotzdem haben sie moralische Werte mit in die Wiege gelegt bekommen. z.B. fangen sie erst mit der Lügerei an nachdem sie dieses unmoralisches
Verhalten sich von ihren vernünftigen Eltern abgeguckt haben. Es soll sogar noch Menschen geben die falls beim lügen ertappt sogar noch rot werden. :oops:
Ist leider schon ein Patent von Kant.

Pluto
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#173 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Mi 30. Dez 2015, 23:36

closs hat geschrieben:Wenn man 1.Kor. 13 als authentisch in Bezug auf Gott versteht und dies zum Maßstab nimmt, interpretiert man die Bibel anders als sie wörtlich abzulesen. - So war es gemeint.
Nein. Das ist reine Vernebelungstaktik.


Das Pentateuch ist hier eindeutig.

2.Mose 12,29
Um Mitternacht tötete der Herr alle ältesten Söhne der Ägypter...

5.Mose 7,16
Du sollst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, dir gibt. Dein Auge soll nicht mitleidig auf sie schauen, und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir zum Fallstrick werden.

Was gibst da mit Liebe zu deuten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#174 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Mi 30. Dez 2015, 23:45

Pluto hat geschrieben:
5.Mose 7,16
Du sollst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, dir gibt. Dein Auge soll nicht mitleidig auf sie schauen, und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir zum Fallstrick werden.
Was gibst da mit Liebe zu deuten?
Was es da mit Liebe zu deuten gibt? :roll: Sehr viel wie es mein Beispiel mit den Amalekitern aufgezeigt hat. Da die Israeliten Gottes Gebot
diese mit Stumpf&Stiel auszurotten nicht nachkamen-wären sie selbst um ein Haar mit Stumpf&Stiel von ihnen ausgerottet worden. Wenn diese weitsichtige Fürsorge Gottes für sein Volk keine Liebe sein kann-was dann? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 30. Dez 2015, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
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#175 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Mi 30. Dez 2015, 23:46

Pluto hat geschrieben:Das Pentateuch ist hier eindeutig.
Ich zweifle doch nicht die Klarheit des Textes an. - Ich behaupte nur, dass der dort dargestellte Gott von den Textverfassern nicht als universaler Gott (also die heilsgeschichtliche Endstufe), sondern eine Art "Stammesgott" dargestellt wird.

Das heisst: Gott zeigt sich in einigen Stellen des AT sehr wohl als universaler Gott, die Wahrnehmung desselben ist in dieser frühen heilsgeschichtliche Phase noch total verkrustet. - Mit anderen Worten: Nicht Gott befiehlt den Völkermord, sondern das Gottesbild wird in diesen Kontext gebracht.

Um es ganz allgemein zu sagen: Aus meiner Sicht kann man Gott nur ontologisch verstehen, also sein unveränderliches, überzeitliches Sein mit den heilsgeschichtlichen Phasen dessen Wahrnehmung vergleichen. - Wie gesagt: Das ist ein schwieriges Feld - aber der Ansatz sollte begriffen werden.

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#176 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von closs » Mi 30. Dez 2015, 23:48

Hemul hat geschrieben:Wenn diese weitsichtige Fürsorge Gottes für sein Volk keine Liebe sein kann-was dann? :roll:
Das ist Stammes-Gott-Denken, das aus meiner Sicht überhaupt nicht zum universalen Gott des NT passt.

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#177 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Mi 30. Dez 2015, 23:50

closs hat geschrieben: Um es ganz allgemein zu sagen: Aus meiner Sicht kann man Gott nur ontologisch verstehen, also sein unveränderliches, überzeitliches Sein mit den heilsgeschichtlichen Phasen dessen Wahrnehmung vergleichen. - Wie gesagt: Das ist ein schwieriges Feld - aber der Ansatz sollte begriffen werden.
Der sich nach Deiner Sicht z.B. bei den Amalekitern vornehm zurück hält und sein Volk ins Verderben laufen lässt-gelle?

closs hat geschrieben:Was die Amalekiter angeht: Dies wäre eines von vielen Beispielen dafür, dass nicht jedes Wort aus Gottes Mund auch von ihm stammen muss. - Ich habe mir mal 2 Jahr lang den Luxus geleistet, die ersten ca. 15 Bücher zu untersuchen nach den Kriterien:
Spricht hier
a) Gott?
b) der Textverfasser?
c) der Akteur?
d) der Übersetzer?
e) unsere Rezeption?
In den meisten wichtigen Versen ist es eine bunte Mischung - eine Aussage, die zwar begründbar, aber immer nur mutmaßlich sein kann. - Am meisten hat mir dabei Martin Buber geholfen, allein durch dessen Übersetzung die meisten Problem geklärt waren (aus meiner Sicht die einzige phänomenologoische und nicht wertende Übersetzung).
Wie auch immer: Jegliche Bibel-Aussage hat ihren Schwerpunkt irgendwo zwischen a) und e) - DAS wäre aus meiner Sicht Auslegung. - Auslegung ist aus meiner Sicht NICHT, wenn man jedes Wort, vor dem steht "Und Gott sprach" als göttlich rechtfertigt - Auslegung ist auch nicht, wenn man historisch-kritische Basisarbeit leistet - Auslegung ist vor allem nicht, wenn man nicht zwischen "Gottes Wesen" und "Gottes Darstellung durch die Menschen" unterscheidet.
Konkret heisst dies aus meiner Sicht bezüglich der Amalekiten:
Hier handelt es sich überwiegend um eine Aussage der Kategorie b), weil damit der Hohepriester Samuel über Saul gestellt wird (eine Art "Investiturstreit") und zudem Völkermord als gottgewollt gegenüber dem eigenen Volk gerechtfertigt wird. - Es hat mit dem Gott des NT nichts zu tun. - Saul ist mir übrigens sympathischer als Samuel.
:roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 30. Dez 2015, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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#178 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Mi 30. Dez 2015, 23:57

Hemul hat geschrieben:Da die Israeliten Gottes Gebot diese mit Stumpf&Stiel auszurotten nicht nachkamen-wären sie selbst um ein Haar mit Stumpf&Stiel von ihnen ausgerottet worden. Wenn diese weitsichtige Fürsorge Gottes für sein Volk keine Liebe sein kann-was dann? :roll:
Verstehe ich nicht.
Was hatten die Amalekiter falsch getan, außer, dass sie den Israeliten im Weg waren, und deshalb ausgerottet werden sollten?

Wenn das ein Zeichen von Gottes Liebe war, hast du eine sehr seltsame Vorstellung von Völkermord.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#179 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Pluto » Mi 30. Dez 2015, 23:58

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Wenn diese weitsichtige Fürsorge Gottes für sein Volk keine Liebe sein kann-was dann? :roll:
Das ist Stammes-Gott-Denken, das aus meiner Sicht überhaupt nicht zum universalen Gott des NT passt.
Auch diese Bemerkung ist ein Ablenkungsmanöver.
Wir reden hier NICHT über das NT. Können wir bitte beim Thema AT bleiben!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#180 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?

Beitrag von Hemul » Do 31. Dez 2015, 00:03

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Da die Israeliten Gottes Gebot diese mit Stumpf&Stiel auszurotten nicht nachkamen-wären sie selbst um ein Haar mit Stumpf&Stiel von ihnen ausgerottet worden. Wenn diese weitsichtige Fürsorge Gottes für sein Volk keine Liebe sein kann-was dann? :roll:
Verstehe ich nicht.
Was hatten die Amalekiter falsch getan, außer, dass sie den Israeliten im Weg waren, und deshalb ausgerottet werden sollten?
Was sie getan haben? Diese hinterhältigen Banditen hatten gem. 5.Mose 25:17-19 folgendes getan:

7 Denk daran, was Amalek dir angetan hat, als ihr aus Ägypten zogt, 18 wie er dich überfiel und hinter dir her ohne Gottesfurcht alle Schwachen erschlug, als du erschöpft und müde warst. 19 Wenn Jahwe, dein Gott, dir in dem Land, das er dir geben will, Ruhe verschafft hat vor all deinen Feinden ringsum, dann sollst du jede Spur von Amalek auslöschen. Vergiss es nicht!
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