Thaddäus hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Es wäre zum Beispiel eine Aufgabe für die Philosophie, wenn sie die Ahnungslosigkeit der „Gläubigen“ exakt auf den Punkt bringen würde.
Das tut sie, SilverBullet, das tut sie, - sogar unermüdlich.
Und heraus kommt die philosophische Standardbilanz: „a nixle im a bixle“
Thaddäus hat geschrieben:Dass transzendente Zahlen tatsächlich existieren (natürlich nicht in einer materiell-dinglichen Weise), haben z.B. die Mathematiker Charles Hermite bzw. Ferdinand von Lindemann mathematisch nachgewiesen
Klar, "es ist nicht die materiell-dinglichen Weise."
So langsam erkenne ich in dieser Nicht-XXXX-Strategie die Haupttechnik von Philosophie und Religion.
Leider ist das vollkommen ungenügend, denn am Ende stellt dies nur „Trick 17 mit Selbstüberlistung“ dar: Man gaukelt sich einen Vorstellungsgehalt vor, der nicht vorhanden ist.
Man belegt einen Begriff mit einem Zusammenhang, der keinen Mehrgewinn darstellt.
Eine Suche ist niemals abgeschlossen, nur weil man erkennt, dass es dieses und jenes
nicht sein soll.
Vergiss mal dieses „Nicht dies, nicht das“ und sag, was es sein soll.
Wie „existieren“ also die transzendentalen Zahlen?
Nun, die Mathematiker haben es mathematisch nachgewiesen. Die Mathematik ist ein Werkzeug, um mit berechenbaren Bedeutungszusammenhängen umzugehen.
Ein mathematischer Beweis, kann somit maximal ergeben, dass es sinnvoll ist, einen konkreten Bedeutungszusammenhang beim Einsatz der Mathematik zu verwenden.
Eine eigene Existenz, d.h. ohne Einsatz des Bedeutungszusammenhanges durch ein Wahrnehmungssystem, wird dadurch aber nicht bewiesen und welche Existenz der Bedeutungszusammenhang innerhalb eines Wahrnehmungssystems inne hat, wird auch nicht erklärt.
Somit sind wir auch bei „Zahlen“ wieder bei der Frage:
Wie stellt man Bedeutung her?
Wie existiert Bedeutung?
Das Aufschreiben von Zahlen und/oder Formeln kann es nicht sein, denn das sind nur Codierungen (hier an hand von Bildsymbolen).
Thaddäus hat geschrieben:Der Logiker Kurt Gödel definiert GOTT in seinem ontologischen Gottesbeweis nun so:
…
Ist das nicht umfassend korrektes Denken, lieber SilverBullet?
Nein, das ist es nicht.
Es handelt sich um eine Logik-Formulierung des obigen „Trick 17“.
Es wird mit Eigenschaften hantiert, also mit Bedeutungen, die ein Wahrnehmungssystem (über vermutete Auswirkungen) einem „Gott“ zuordnen möchte – reine Verdachtsmomente.
Von den Eigenschaften wird dann zur „Möglichkeit der Existenz“ gesprungen.
Das ist aber nicht in Ordnung, denn es gibt keine Vorstellung für einen Anwendungsfall dieser Eigenschaften. Ein „Gottes“-Beweis soll ja gerade die Bestätigung eines Anwendungsfalles sein.
Der Beweis sagt im Grunde nur aus, dass, wenn ich irgendwann „Etwas“ begegne, das meine Anforderungen an einen „Gott“ erfüllt, dann ist es innerhalb, der für mich relevanten Bedeutungszusammenhänge sinnvoll, dass ich „es“ für einen „Gott“ halte.
Was fehlt, ist der Inhalt, also die Vorstellung für einen konkreten Anwendungsfall.
Wir wissen nicht, was "Gott" sein soll. Wir wissen nur welche Wirkung "er" auf uns haben soll.
Trotz diesen ganzen Aufwandes, sind wir genau da, wo wie vorher auch schon waren:
ist das Philosophie?
Thaddäus hat geschrieben:Wie du siehst, kann man ungemein korrekt auf unsichtbare Weltzusammenhänge schließen.
Sorry, ich sehe nichts, ausser einer Denk-Täuschung.
Thaddäus hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das einzige Konkrete, was bei dieser „Definition“ erzeugt wird, ist ein Bauchgefühl, sozusagen eine gefühlte Bestätigung der Annahme, dass „Gott“ etwas „Grossartiges“ sein muss (das „wusste“ man auch vorher schon).
Das ist nu auch wieder falsch, denn mit einem Bauchgefühl hat der gödelsche Gottesbeweis nun wirklich nichts zu tun. Der besteht einzig und allein aus härtester Logik.
Doch, das Ergebnis der Logik lautet:
wenn das Bauchgefühl zutrifft, dann ist es sinnvoll dem Bauchgefühl zu folgen.
Nur der Anwendungsfall fehlt komplett.
Thaddäus hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Irgendwie wissen wir nach wie vor nicht, was „Gott“ sein soll…
Doch, was er sein soll, wissen wir schon.
Wenn du eine Vorstellung für einen Anwendungsfall mit all den Eigenschafts- und Handlungsvermutungen hättest, dann hättest du sie sicherlich hier beschrieben …