Münek hat geschrieben:Nee nee, deren Anklage richtet sich gegen die gesamte theologische Exegetenzunft (Bibelwissenschaftler)
Wie erklärst Du dann, dass Berger und Ratzinger die HKM als unversichtbare Grundlage in der Theologie verstehen? - Das passt nicht.
Münek hat geschrieben:Von diesen angeblichen "Selbstüberhebungen prominenter Theologieprofessoren", die "ihre Methode als Hebel für ihre weltanschauliche Mission missbrauchen", habe ich noch nie gehört. Sicherlich kannst Du diese Behauptung belegen?!?
Ich kann es nur anhand Eurer Zitate und deren Bewertung beurteilen - an erster Stelle wäre hier Kubitza zu nennen. - W Ä R E N Conzelmann und B U L T M A N N das, als das sie hier ausgegeben werden, würden sie ebenfalls dazugehören (ich glaube es aber nicht) - Siehe wik:
"Bultmann wendet sich <nach seiner frühen Phase> auch weiterhin nicht gegen die historische Methode als Forschungszweig innerhalb der Theologie, weist jedoch darauf hin, dass sie in der liberalen Theologie eine unangemessene Stellung erhalten habe: Ihre historischen Erkenntnisse seien als Grundlage des christlichen Glaubens untauglich".
Mein Verdacht ist folgender: Es gibt einige lautstarke und medien-starke Selbst-Überheber, die bei genauerem Hinschauen zu Unrecht meinem Vorwurf entsprechen. - Dafür spricht, dass bei heutigen Theologen die Diskussion, die hier geführt wird, mangels Masse überhaupt nicht (mehr) geführt wird.
Münek hat geschrieben:Es ist die Aufgabe der wissenschaftlich forschenden Theologen, biblische Texte (Quellen) unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auszulegen.
In Bezug auf Textkritik, Sprachkritik, Quellenkritik und historischer Kritik - das ist aber keine inhaltliche Auslegung und sollte es auch nicht sein wollen.
Wenn ein HKM-ler belegt, dass das Wort "x" zur Zeit der Text-Verfassung "y" bedeutet hat, ist das exakt ihr Job - ob Jesus eine Naherwartung hatte, kann die HKM nicht beurteilen, das ist exakt NICHT ihr Job.
Münek hat geschrieben:Über Deinen obskur-unsinnigen Vorwurf, sie würden einen Fehler begehen, indem sie in den Quellen den "eigentlichen Schlüssel sehen" (Schlüssel zu was?), würden die Profs an den Fakultäten nur verständnislos mit dem Kopf schütteln und mitleidig lächeln...
Das wäre ja beruhigend - aber dann sollen sie sich auch nicht in der Verdacht bringen, Spekulationen zu Jesu EIGENER Naherwartung von sich zu geben.
Münek hat geschrieben:Meines Wissens werden die überlieferten Worte Jesu von der RKK in jedem Fall als authentisch angesehen
Das ist bspw. ein Kritikpunkt, den ich gegen die RKK anführe. - Wenn man das tut, muss man ins Schleudern kommen.
Allerdings gilt auch: Im Gesamt-Kontext kann man genug herauslesen, um zu wissen, wo die Reise hingeht. - Das wiederum wird von anderen u.U. als willkürlich bezeichnet. - Insofern ist die Bibel als Ganzes schon authentisch - weil alles drin steht, was gebraucht wird. - Aber es stehen eben auch Fehler verschiedenster Natur drin (Quellen-Abschriften, Rezeptions-Irrtümer, Übersetzungs-Irrtümer, etc.).
Münek hat geschrieben:Ansonsten schaffst Du ein Oxymoron.
Nein - wenn die vielfältigen Hinweise zu Gott hin keine Täuschung sind, gibt es "Gott". - Und wenn es "Gott" gint, ist er logischerweise real.
Münek hat geschrieben:aber sie selbst als kirchlich verbindliche Glaubenssätze sind eben NICHT hinterfragbar,
Natürlich sind sie es - man muss nur die Frage stellen "Warum gibt es dieses Dogma? - Was sind die fundamental-theologischen Hintergründe?" - Dies herauszufinden, ist weit mehr als Dogmen-Geschichte.