Aschera, die Gemahlin Jahwes

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Münek
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#591 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mo 28. Dez 2015, 23:14

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Klaus Berger
Münek hat geschrieben: Ratzinger
Da ist schon was dran - ich kann das nachvollziehen. - Das Problem liegt dabei nicht in der HKM, sondern in der gelegentlichen und vor allem prominenten Selbst-Überhebung einiger HKM-ler, die ihre Methode als Hebel für ihre weltanschauliche Mission missbrauchen.

Den hoch-dramatischen Aussagen von Berger und Ratzinger ist etwas völlig ande-
res zu entnehmen. Die Jungs schlagen ja richtig Alarm!


Nee nee, deren Anklage richtet sich gegen die gesamte theologische Exegetenzunft
(Bibelwissenschaftler) und nicht nur gegen "gelegentliche und vor allem prominen-
ten Selbstüberhebungen einiger HKM-ler
."

Von diesen angeblichen "Selbstüberhebungen prominenter Theologieprofessoren",
die "ihre Methode als Hebel für ihre weltanschauliche Mission missbrauchen", habe
ich noch nie gehört. Sicherlich kannst Du diese Behauptung belegen?!?

Oder kommt da mal wieder nix?!

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#592 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Mo 28. Dez 2015, 23:58

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nicht die historisch arbeitenden Exegeten zerstören die Gestalt Jesu, wie er sie versteht, sondern dies bewirken die Geschichte und die Quellenlage selbst, die lediglich wissenschaftlich bearbeitet werden.
Der Fehler besteht darin, in den Quellen den eigentlichen Schlüssel zu sehen - merke: Es handelt sich hier um Rezeptions-Größen, die mehr über die Rezipienten als über Jesus aussagen.

Es ist die Aufgabe der wissenschaftlich forschenden Theologen, biblische Texte (Quellen)
unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auszulegen. Mehr nicht!


Du kannst ihnen nicht ernsthaft vorwerfen, dass sie diesen Auftrag jenseits eigener Glaubensvorstel-
lungen
höchst professionell erfüllen. Über Deinen obskur-unsinnigen Vorwurf, sie würden einen Feh-
ler begehen
, indem sie in den Quellen den "eigentlichen Schlüssel sehen" (Schlüssel zu was?), würden
die Profs an den Fakultäten nur verständnislos mit dem Kopf schütteln und mitleidig lächeln...

Apropos Rezeptions-Größen:

Meines Wissens werden die überlieferten Worte Jesu von der RKK in jedem Fall als authentisch ange-
sehen
und nicht - wie Du es tust - als bloße "Rezeptionen" der Evangelisten oder deren Lieferanten ab-
getan. :o

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#593 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 00:06

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Begründen" kann man alles - solange man Substanz und Realität außen vor lässt.
Dann eben NICHT - denn Begründen machen nur Sinn auf einer vermuteten/plausibel erscheinenden/geglaubten Realitäts-Basis.

Nimm das Wort "Realität" aus Deinem Satz raus, dann passt es einigermaßen. Ansonsten schaffst Du ein Oxymoron.

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#594 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 00:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Warum hälst Du Dich dann diesbezüglich nicht zurück?
Das tue ich doch, indem ich auf Fachleute (Wissenschafts-Theoretiker) verweise. - Dernach sind auch deduktive Ansätze ("Dogma") wissenschaftlich verarbeitbar, wenn sie gewissen Regeln folgen.

Dogmen sind vielleicht wissenschaftlich verarbeitbar (Dogmengeschichte als Teildiziplin der historischen Theologie), aber sie selbst als kirchlich verbindliche Glaubenssätze sind eben NICHT hinterfragbar, weder wissenschaftlich anfechtbar noch gar korrigierbar.

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#595 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 29. Dez 2015, 01:19

Münek hat geschrieben:Nee nee, deren Anklage richtet sich gegen die gesamte theologische Exegetenzunft (Bibelwissenschaftler)
Wie erklärst Du dann, dass Berger und Ratzinger die HKM als unversichtbare Grundlage in der Theologie verstehen? - Das passt nicht.

Münek hat geschrieben:Von diesen angeblichen "Selbstüberhebungen prominenter Theologieprofessoren", die "ihre Methode als Hebel für ihre weltanschauliche Mission missbrauchen", habe ich noch nie gehört. Sicherlich kannst Du diese Behauptung belegen?!?
Ich kann es nur anhand Eurer Zitate und deren Bewertung beurteilen - an erster Stelle wäre hier Kubitza zu nennen. - W Ä R E N Conzelmann und B U L T M A N N das, als das sie hier ausgegeben werden, würden sie ebenfalls dazugehören (ich glaube es aber nicht) - Siehe wik:

"Bultmann wendet sich <nach seiner frühen Phase> auch weiterhin nicht gegen die historische Methode als Forschungszweig innerhalb der Theologie, weist jedoch darauf hin, dass sie in der liberalen Theologie eine unangemessene Stellung erhalten habe: Ihre historischen Erkenntnisse seien als Grundlage des christlichen Glaubens untauglich".


Mein Verdacht ist folgender: Es gibt einige lautstarke und medien-starke Selbst-Überheber, die bei genauerem Hinschauen zu Unrecht meinem Vorwurf entsprechen. - Dafür spricht, dass bei heutigen Theologen die Diskussion, die hier geführt wird, mangels Masse überhaupt nicht (mehr) geführt wird.

Münek hat geschrieben:Es ist die Aufgabe der wissenschaftlich forschenden Theologen, biblische Texte (Quellen) unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auszulegen.
In Bezug auf Textkritik, Sprachkritik, Quellenkritik und historischer Kritik - das ist aber keine inhaltliche Auslegung und sollte es auch nicht sein wollen.

Wenn ein HKM-ler belegt, dass das Wort "x" zur Zeit der Text-Verfassung "y" bedeutet hat, ist das exakt ihr Job - ob Jesus eine Naherwartung hatte, kann die HKM nicht beurteilen, das ist exakt NICHT ihr Job.

Münek hat geschrieben:Über Deinen obskur-unsinnigen Vorwurf, sie würden einen Fehler begehen, indem sie in den Quellen den "eigentlichen Schlüssel sehen" (Schlüssel zu was?), würden die Profs an den Fakultäten nur verständnislos mit dem Kopf schütteln und mitleidig lächeln...
Das wäre ja beruhigend - aber dann sollen sie sich auch nicht in der Verdacht bringen, Spekulationen zu Jesu EIGENER Naherwartung von sich zu geben.

Münek hat geschrieben:Meines Wissens werden die überlieferten Worte Jesu von der RKK in jedem Fall als authentisch angesehen
Das ist bspw. ein Kritikpunkt, den ich gegen die RKK anführe. - Wenn man das tut, muss man ins Schleudern kommen.

Allerdings gilt auch: Im Gesamt-Kontext kann man genug herauslesen, um zu wissen, wo die Reise hingeht. - Das wiederum wird von anderen u.U. als willkürlich bezeichnet. - Insofern ist die Bibel als Ganzes schon authentisch - weil alles drin steht, was gebraucht wird. - Aber es stehen eben auch Fehler verschiedenster Natur drin (Quellen-Abschriften, Rezeptions-Irrtümer, Übersetzungs-Irrtümer, etc.).

Münek hat geschrieben:Ansonsten schaffst Du ein Oxymoron.
Nein - wenn die vielfältigen Hinweise zu Gott hin keine Täuschung sind, gibt es "Gott". - Und wenn es "Gott" gint, ist er logischerweise real.

Münek hat geschrieben:aber sie selbst als kirchlich verbindliche Glaubenssätze sind eben NICHT hinterfragbar,
Natürlich sind sie es - man muss nur die Frage stellen "Warum gibt es dieses Dogma? - Was sind die fundamental-theologischen Hintergründe?" - Dies herauszufinden, ist weit mehr als Dogmen-Geschichte.

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#596 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 01:48

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nee nee, deren Anklage richtet sich gegen die gesamte theologische Exegetenzunft (Bibelwissenschaftler)
Wie erklärst Du dann, dass Berger und Ratzinger die HKM als unversichtbare Grundlage in der Theologie verstehen? - Das passt nicht.

Wenn sie es abstritten, gäben sie sich der Lächerlichkeit preis.
Ich erkenne hier nur ein vordergründiges Lippenbekenntnis...

Ihre Aversion gegen die HKM lässt sich doch ehrlicherweise überhaupt nicht leugnen.
Beide reden in anklagendem Ton von der "Zerstörung des Glaubens". Für Berger sind
die Neutestamentler "Bibelfälscher" und für Ratzinger sowas wie "Anti-Christen".

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#597 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 02:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Von diesen angeblichen "Selbstüberhebungen prominenter Theologieprofessoren", die "ihre Methode als Hebel für ihre weltanschauliche Mission missbrauchen", habe ich noch nie gehört. Sicherlich kannst Du diese Behauptung belegen?!?
Ich kann es nur anhand Eurer Zitate und deren Bewertung beurteilen - an erster Stelle wäre hier Kubitza zu nennen.

Ist das Dein Ernst? :o

Kubitza ist Atheist - er war nie Theologieprofessor und demgemäß nie in der Forschung
und Lehre an einer theologischen Fakultät tätig.

Er studierte Theologie, verlor darauf seinen Glauben und hat als Experte die Ergebnisse der
historisch-kritischen Forschung einem breiten Publikum in verständlicher Sprache zur Kennt-
nis gebracht. :thumbup:

Die unsachlichen Diffamierungen von Ratzinger und Berger richten sich ganz gewiss nicht ge-
gen den "armen Teufel Kubitza", sondern ausschließlich gegen die eigene forschende Theo-
logenzunft
an den Hochschulen und Universitäten...

Kurt - das war wieder mal mehr als schwach. Aber ich ahnte es, dass da von Dir wieder nichts Substanzielles kommt.

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#598 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 02:29

closs hat geschrieben: Mein Verdacht ist folgender: Es gibt einige lautstarke und medien-starke Selbst-Überheber, die bei genauerem Hinschauen zu Unrecht meinem Vorwurf entsprechen. - Dafür spricht, dass bei heutigen Theologen die Diskussion, die hier geführt wird, mangels Masse überhaupt nicht (mehr) geführt wird.

Richtig. Unter Neutestamentlern besteht in der Frage der Naherwartung Jesu und seines
diesbezüglichen Irrtums weitestgehende Einigkeit.


Wenn ein Konsens herrscht, besteht nach aller Logik für kontroverse Diskussionen kein Bedarf.
Völlig richtig!

:lol: :lol: :lol: Danke für die Bestätigung. :thumbup:

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#599 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 03:09

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist die Aufgabe der wissenschaftlich forschenden Theologen, biblische Texte (Quellen) unter Anwendung der historisch-kritischen Methode auszulegen.
In Bezug auf Textkritik, Sprachkritik, Quellenkritik und historischer Kritik - das ist aber keine inhaltliche Auslegung und sollte es auch nicht sein wollen.

Wenn ein HKM-ler belegt, dass das Wort "x" zur Zeit der Text-Verfassung "y" bedeutet hat, ist das exakt ihr Job - ob Jesus eine Naherwartung hatte, kann die HKM nicht beurteilen, das ist exakt NICHT ihr Job.

Natürlich ist es eine INHALTLICHE Auslegung, es geht um den INHALT der Bibeltexte aus historischer Sicht.

Um was denn sonst? Es wird akribisch untersucht, ob die von Jesus überlieferten Worte authentisch sind oder nicht.
Jetzt extra für Dich: Für die überwiegende Anzahl der überlieferten Aussprüche Jesu wird diese Frage VERNEINT.

Was die Authentizität der Botschaft Jesu über die Nähe des Gottesreiches betrifft, sind die Exegeten einvernehmlich zu dem Ergebnis gekommen, dass mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit (nicht mit 100%er Sicherheit!) Jesus tatsächlich dem Volk den "unmittelbar bevorstehenden Anbruch der Gotterherrschaft auf Erden" prophetisch verkündet hat: Die Ankündigung der Got-
tesherrschaft und der Aufruf zu Buße standen im Zentrum der jesuanischen Predigt.

Diese Botschaft hatte er von seinem Lehrer Johannes dem Täufer übernommen; mit dieser Botschaft schickte er 70 seiner Jünger in die Städte und Dörfer Judäas und Galiläas zwecks Verkündigung des Evangeliums und dem Aufruf zur Umkehr.

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#600 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 29. Dez 2015, 03:14

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Meines Wissens werden die überlieferten Worte Jesu von der RKK in jedem Fall als authentisch angesehen
Das ist bspw. ein Kritikpunkt, den ich gegen die RKK anführe. - Wenn man das tut, muss man ins Schleudern kommen.

Dass Du ins Schleudern kommst, wird im Vatikan für höchste Unruhe sorgen.

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