Pluto hat geschrieben:In welcher Fachrichtung tun sie es denn?
In welchem Sub-Bereich das genau stattfindet, weiss ich nicht. - Ich weiss nur, dass dies die gängige Deutung der Bibel unter den mir bekannten Theologen ist, die problemlos dafür biblische Zitate bringen können, die dies unterstützen. - Man kann aus meiner Sicht sehr auch aus HKM-Sicht auf diese Interpretation kommen - es steht doch DA. (Ich habe es bei "unbelecktem" Lesen automatisch so verstanden, weil ich aus dem biblischen Kontext gelesen habe)
Pluto hat geschrieben:Die Fundamental-Theologen möchten sich gerne als Wissenschaftler bezeichnen.
Die systematische Theologie wird offenbar unter wissenschafts-theoretischen Gesichtspunkten als Wissenschaft anerkannt.
Pluto hat geschrieben:Leider forschen sie nicht ergebnisoffen
Stimmt so nicht. - Innerhalb ihres Modelles sind sie schon ergebnis-offen - wie das halt so bei Modellen ist. - Kennst Du ein Modell, das gleichzeitig seine eigene Meta-Ebene ist?
Pluto hat geschrieben:Wie ists denn deiner Meinung nach richtig?
Das Rezeptions-Forschung Erkenntnisse bringt über die Rezeption. - Dann kommt lange nichts. - Und dann wird man davon ausgehen können, dass die Rezeption zum Teil mit dem Original übereinstimmt und zu einem anderen Teil NICHT.
Da das Original aber nicht verfügbar ist (es gibt keine Filmaufnahmen von Jesu Reden), gibt es zur Rezeptions-Forschung kein Korrektiv, weshalb man sie relativieren muss - das ist Wissenschaft. - Richtig wäre nun, wenn man historisch-kritische Rezeptions-Forschung (viel mehr geht da ja nicht) abgliche mit kanonischen Ansichten aus dem geistigen Zusammenhang: "Wo koinzidieren wir? Wo gibt es wesentliche Unterschiede und warum?" - Diese Kooperation wäre dem Ziel dienlich, den tatsächlichen Jesus sozusagen "in die Zange zu nehmen", also den Korridor immer enger zu definieren, was der WIRKLICHE Jesus ist. - Das wäre Wissenschaft.
Aus meiner Sicht ist es unredlich (um dieses eingeführte Wort wieder einmal zu bringen), wenn man ausschließlich Rezeptions-Forschung auf einen wirklichen Jesus hochrechnet, weil man nicht zusammen arbeiten will. - Innerhalb der christlichen Theologie geschieht das übrigens (das ist ja eigentlich das, woraus die "kanonische Exegese" besteht) - nämlich: Historisch-kritische Kollegen streiten mit systematischen Theologen, was geht und was nicht geht. - Das ist Wissenschaft. - Monokulturelle Selbst-Befriedigung ist es NICHT.
Pluto hat geschrieben:Theologen die kanonische Exegese betreiben, sind meiner Meinung nach Rosinenpicker ersten Ranges was die HKM betrifft.
Da ist was dran. - Man beachtet das, was relevant erscheint. - Wenn Du im Baumarkt Schrauben kaufst, nimmst Du ja auch nicht alle Größen mit.
Pluto hat geschrieben:man zieht sich hinter den Schutzwall der Dogmen zurück.
Dogmen sind in der Regel Ergebnisse langjähriger theologischer/wissenschaftlicher Arbeit. - Das Ergebnis ist nicht falsifizierbar (das ist bei geistigen Dingen immer so), aber theologisch und logisch derart wasserdicht, dass man es zum "Gesetz" erhebt.
Pluto hat geschrieben:Deshalb kann kanonische Exegese nicht wissenschaftlich sein.
Das entspricht DEINEM Wissenschafts-Begriff - die Welt hat sich aber weiter gedreht.