Aschera, die Gemahlin Jahwes

closs
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#281 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mo 21. Dez 2015, 23:18

Münek hat geschrieben:"Jungs, ihr dürft dat nich euch mit der Naherwartungsfrage befassen - dat geht nur geistig."[/b].
Anders: "Findet mal raus, was Ihr bei Euren Quellen per HKM zu diesem Thema findet" - das wäre ok.

Nicht ok ist, wenn man aus HKM-Untersuchung einer Rezeptions-Geschichte bindende Schlussfolgerungen fürs "Original" selbst zieht - als hätten Untersuchungs-Ergebnisse der Rezeptions-Geschichte Tatsachen-Rang für das Original.

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#282 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mo 21. Dez 2015, 23:24

Münek hat geschrieben:Was die angebliche "geistige Verwurzelung der HKM" betrifft, scheinst Du völlig zu übersehen, dass die Anwendung der historisch-kritischen Methode nicht bibelzentriert ist, sondern sich auf die Auslegung sämtlicher antiker Texte erstreckt.
Bekannt - ja und?

Münek hat geschrieben:Es existiert hier überhaupt keine schwierige Situation, die nach einem AUSWEG, nach einem Lösungsweg verlangt.
Das ist das Problem: Das Problem wird gar nicht erkannt. - Man untersucht die Innenwände seines Systems nach Schäden und stellt zu Recht fest: "Keine Schäden". - Das reicht aber bei der Bibel nicht - da muss man sich entweder bescheiden (beobachten, beschreiben, Klappe halten) oder sich erweitern (beobachten, beschreiben, interpretieren).

Münek hat geschrieben:Ratzinger erwartet, nein verlangt von Theologen einen vorherigen Glaubensentscheid - bevor sie sich historisch-exegetisch betätigen.
Bei einem WIRKLICH guten HKMler ist das nicht nötig - er kennt dann seine Grenzen.

Sinnvoll ist es dann, wenn man Ergebnisse der HKM eigener Hand interpretieren möchte.

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#283 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Mo 21. Dez 2015, 23:27

Münek hat geschrieben:Wie sieht es denn es da aus?
Meines Wissens gibt es auch da die Umsetzung einer eigenen Transzendenz-Anlage in Über-Menschliches. - Kommunismus und Kapitalismus sind meines Wissens die einzigen "Religionen", die ohne über das Dasein Hinausweisendes auskommen.

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#284 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 22. Dez 2015, 00:40

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Jungs, ihr dürft dat nich euch mit der Naherwartungsfrage befassen - dat geht nur geistig."[/b].
Anders: "Findet mal raus, was Ihr bei Euren Quellen per HKM zu diesem Thema findet" - das wäre ok.

Lieber Kurt, ich weiß nicht, ob Du es schon weißt: Diese QUELLEN sind bekanntlich die biblischen Texte... :thumbup:

Insofern wäre es Blödsinn, den Theologieprofessoren gegenüber von "Euren" Quellen zu sprechen; denn über andere Quellen verfügt die Amtskirche auch nicht. Diese Texte werden an den theologischen Fakultäten von professionellen Exegeten unter Anwendung der etablierten historisch-kritischen Methode (selbstverständlich außerhalb irgendwelcher Glaubensvorstellun-
gen
) ausgelegt. Das ist nun mal so - und das ist auch gut so...

Mit den Ergebnissen der historischen Forschung müssen Kirche und Gläubige irgendwie zu-
rechtkommen. Wie sie das machen, ist deren Sache. Da mischt sich die Wissenschaft nicht
ein.

Dass die Amtskirche ihren Glaubensdogmen einen höheren Stellenwert beimisst, ist deren Bier und aus
wissenschaftlicher Sicht irrelevant. Wenn der Papst meint, er müsse es als göttliche Offenbarung und als
unfehlbare Glaubenswahrheit verkünden, dass beispielsweise die Mutter Jesu leiblich in den Himmel auf-
genommen worden ist, kann er das natürlich machen. Vielleicht glaubt das ja einer...und wenn nicht, ist
es doch auch nicht sooo schlimm. ;)

Aus exegetischer Sicht sind Lehraussagen dieser Art lediglich Glaubenskonstrukte und daher wissen-
schaftlich völlig unbeachtlich
.

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#285 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 22. Dez 2015, 00:47

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was die angebliche "geistige Verwurzelung der HKM" betrifft, scheinst Du völlig zu übersehen, dass die Anwendung der historisch-kritischen Methode nicht bibelzentriert ist, sondern sich auf die Auslegung sämtlicher antiker Texte erstreckt.
Bekannt - ja und?

Wie - ja und?

Sprachst Du nicht von "geistiger Verwurzelung der HKM"? Was stellst Du Dir darunter vor?

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#286 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 22. Dez 2015, 01:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es existiert hier überhaupt keine schwierige Situation, die nach einem AUSWEG, nach einem Lösungsweg verlangt.
Das ist das Problem: Das Problem wird gar nicht erkannt.

Es gibt kein Problem. Die Arbeitsteilung zwischen Dogmatikern und Exegeten klappt meines Wissens ausgezeichnet

Ratzingers, Bergers und auch Dein Problem scheint zu sein, dass die sog. "kanonische Exegese"
(Vermischung von Glauben und Wissenschaft) an den theologischen Fakultäten keinen Fuß in die
Tür kriegt. ;)

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#287 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 22. Dez 2015, 01:08

Münek hat geschrieben: Diese QUELLEN sind bekanntlich die biblischen Texte..
Natürlich - und da kann die HKM gucken, was sie aus ihrer Perspektive und in ihrer Reichweite rausfindet. - Tut sie ja - mit ausdrücklicher Unterstützung der Kirchen incl. Ratzingers.

Münek hat geschrieben:Mit den Ergebnissen der historischen Forschung müssen Kirche und Gläubige irgendwie zurechtkommen.
Tun sie ja - und zwar bestens. - Alles nicht das Thema.

Münek hat geschrieben:Dass die Amtskirche ihren Glaubensdogmen einen höheren Stellenwert beimisst
Nein - einen ANDEREN Stellenwert. - Spirituelle Aussagen kollidieren nicht mit historisch-kritischen Aussagen, solange diese diszipliniert in ihrem Terrain verbleiben.

Münek hat geschrieben:Aus exegetischer Sicht sind Lehraussagen dieser Art lediglich Glaubenskonstrukte und daher wissenschaftlich völlig unbeachtlich.
Aus historisch-kritischer Sicht ist dies so - durchaus. - Das zeigt aber auch den Stellenwert der HKM.

Münek hat geschrieben:Sprachst Du nicht von "geistiger Verwurzelung der HKM"? Was stellst Du Dir darunter vor?
Persönlich halte ich NICHTS davon - soll jeder sein Terrain beackern. - Es ging um Ratzinger, der die Rolle der HKM aufwerten will durch eine Einbeziehung in die eigentliche geistige Auslegung der Bibel. - Ob das sinnvoll ist und glücken kann, weiss ich nicht.

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#288 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Di 22. Dez 2015, 01:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie sieht es denn es da aus?
Meines Wissens gibt es auch da die Umsetzung einer eigenen Transzendenz-Anlage in Über-Menschliches.

Wenn Du schon "meines Wissens" sagst, schwant mir mittlerweile, dass von fundiertem Wissen keine Rede sein kann.

Du stellst oft Behauptungen in den Raum und wenn man dann gezielt nachfragt (weil die Behauptung
unglaubwürdig klingt), eierst Du rum, lieferst nichts Substanzielles.

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#289 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 22. Dez 2015, 01:13

Münek hat geschrieben:Die Arbeitsteilung zwischen Dogmatikern und Exegeten klappt meines Wissens ausgezeichnet
Solange jeder in seinem Terrain bleibt, funktioniert das. - Keine Einwände meinerseits.

Münek hat geschrieben:Ratzingers, Bergers und auch Dein Problem scheint zu sein, dass die sog. "kanonische Exegese" (Vermischung von Glauben und Wissenschaft) an den theologischen Fakultäten keinen Fuß in die Tür kriegt.
Das wird sie ohnehin. - Die Frage ist, ob dies die einzig mögliche Lösung ist.

Das Problem, auf das die kanonische Exegese Reaktion ist, besteht darin, dass im Namen der HKM in der Vergangenheit offenbar versucht wurde, in die geistige Deutung der Bibel einzugreifen. - Und da gibt es nur zwei Lösungen:

1) Entweder Aufwertung der HKM in ihrer geistigen Bezugs-Fähigkeit,
2) oder deutlichere Trennung von Quellen-Bearbeitung auf Rezeptions-Ebene (HKM) und eigentliche geistige Auslegung der Bibel.

Ratzinger scheint auf 1) zu setzen. - 2) wäre mir lieber.

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#290 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Di 22. Dez 2015, 01:16

Münek hat geschrieben: lieferst nichts Substanzielles
In der Tat kann ich zu allen Religionen der Welt keinen geistigen Abriss geben - das wäre zu viel verlangt. - Deshalb beschränke ich mich auf die (einzig hier relevante) Aussage, dass diese Religionen alle aus der Tranzendenz-Fähigkeit des Menschen entstanden sind, also über den Menschen hinaus angelegt sind. - Darum und um sonst nichts geht es.

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