Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

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Queequeg
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#101 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Queequeg » Mi 16. Dez 2015, 21:19

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Für den Westen sehe ich eine zunehmende Dekadenz.
Houllebecq "Unterwerfung" - ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber einige sehr übereinstimmende Rezensionen gelesen. - Dieses Buch wird meiner Ansicht nach in 100 Jahren zum Kanon des 21. Jh. gehören.

Glaube mir, den deutschsprachigen Literaturbetrieb kenne ich aus dem ff, und Houllebecqs "Unterwerfung" wird nie und nimmer, absolut nicht und keinesfalls zum Literaturkanon des 21, Jahrhunderts gehören.
Weder in Europa, noch in Übersee war dieses Buch ein Erfolg, der Houllebecq zu den Bleibenden machen wird, oder das sich dieses Gegraumel intellektueller Befindlichkeiten einen wirklichen literarischen Rang erobert hätte der nachwirkt durch die Jahrzehnte. Ich weiß nun nicht, wie man überhaupt Houllebecq so überschätzen kann, oder gar in den Rang eines Schriftstellers erheben könnte, der in irgendeinen Kanon gehört.

Ich weiß ja nun nicht was du da für Rezensionen gelesen hast, aber im allgemeinen ist Houllebecqs "Unterwerfung" durchgefallen, auch bei der Leserschaft und wie heute die so genannten literarischen "Bestenlisten" gepuscht werden, auch hochgelobte Autoren die dann schnell wieder dem Vergessen anheimfallen, das lasse dir einmal von dem Buchhändler deines Vertrauens wirklich erklären.

Die Gesetzmäßigkeiten scheinen mir aber eher der Tyche als der Nemesis zu folgen - wetten, dass spätestens ab Mitte dieses Jahrhunderts die sog. "Aufklärung" mehr beschädigt ist, als man es sich wünschen dürfte? - Ich glaube an den Pendelschlag der Geschichte: Jeder Höhepunkt einer Epoche ist der Beginn ihres Niedergangs.

Ab Mitte dieses Jahrhunderts..., wenn es da noch Menschen gibt, die überhaupt wetten können, dann wird vielleicht eine Rückbesinnung auf die wirklichen Werte der Aufklärung erfolgen, die grundsätzlich aus dem Widerstand und der neuen Résistance heraus geführt wird.

Christliche Aufklärer nicht ausgeschlossen, denn der Humanismus hat seine Wurzlen ja auch in den christlichen Denkern.

Und also üben wir uns in Zukunftsvisionen..., warum auch nicht.

Novas
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#102 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Novas » Mi 16. Dez 2015, 21:27

Thaddäus hat geschrieben:[...]die teilweise absurden Theorien der Chruchlands oder Daniel Dennetts, den eliminativen Materialismus, die Neurowissenschaften und jede Neurophilosophie, die rationalistische Bewusstseinsphilosophie usw. Dabei ist er nicht etwa (natur-)wissenschaftsfeindlich oder antievolutionär etc. Er kritisiert vor allem die philosophisch absolut naive Ideologie, die hinter diesen Ansätzen steckt.

:thumbup:

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Queequeg
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#103 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Queequeg » Mi 16. Dez 2015, 21:30

Hemul hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Hähä, ein PDF mit Namen folge mir nach - in die Dummheit, in die engültige Verblödung des Menschen im Namen eines kindermordenden Götzen.
Bunte und infantile Bildchen, dazu jede Menge biblischer Schmonzetten als Beweis dafür, das es die Arche wirklich gab!

Das du selbst keine Worte findest und feigerweise einmal wieder diesen esoterisch sektiererischen Sektenwahn in das Forum wuchtest, das ist dann Helmul, wie er leibt und schwebt.

Liebes Kindchen aus und von Schmerzen, auch wenn du noch einmal 50 Jahre lang die Bibel liest, so wird das daran nichts ändern, das du die Bibel, die biblischen Aussagen überhaupt, nicht einmal im Ansatz begreifen wirst.
Wie kommt es- wenn ich Dich lese mir immer ein pickliges pubertierendes -Bübchen vorstelle? :roll:

Vielleicht solltest du an diesem Punkt endlich einmal begreifen, das ich weder für deine sexuellen Neurosen zuständig bin, noch das ich irgendeinen Rat für deine sektiererisch fundierte Bigotterie hätte, die sich in sehnsuchtsvollen Vorstellungen hinsichtlich pubertierender Bübchen äußert.

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#104 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Hemul » Mi 16. Dez 2015, 21:36

Thaddäus hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Deine außerbiblischen Beweise kann ich leider nicht gelten lassen.
Nun, dann bist du nicht zu retten und JHWH wird dich mit den Füßen in die Feuer der Hölle stoßen,.........
Wo haste denn diesen Höllenunsinn nun wieder aufgegabelt? Gibt es hier auch Funde? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#105 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Hemul » Mi 16. Dez 2015, 21:48

Thaddäus hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Deine außerbiblischen Beweise kann ich leider nicht gelten lassen.
Nun, dann bist du nicht zu retten und JHWH wird dich mit den Füßen in die Feuer der Hölle stoßen, denn du trittst seine Weisheit und sein größtes Geschenk an die Menschen, nämlich ihre Vernunft, mit der allein sie die Wahrheit von der Lüge unterscheiden können, ebenfalls mit Füßen. Ich habe mein Bestes getan, um dich zu erretten. Aber nur dem, der Gottes Weisheit liebt, kann dieses Angebot gemacht werden.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Du es hier bist die Gottes Weisheit liebt? ;) Dann verstehe ich nicht, dass Du Gott unterstellst mich mit den Füßen in die Hölle zu stoßen. :shock: Kann es sein, dass Du diese eigenartige Weisheit als Dein Wunschbild erfunden hast? 8-)
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 16. Dez 2015, 21:51, insgesamt 2-mal geändert.
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#106 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von closs » Mi 16. Dez 2015, 21:49

Queequeg hat geschrieben:Ich weiß nun nicht, wie man überhaupt Houllebecq so überschätzen kann, oder gar in den Rang eines Schriftstellers erheben könnte, der in irgendeinen Kanon gehört.
Ich spreche nicht von sprachlicher Raffinesse eines Thomas Mann, sondern von der kulturellen Signalwirkung - also nicht ästhetisch, sondern historisch.

Queequeg hat geschrieben: den deutschsprachigen Literaturbetrieb kenne ich aus dem ff
Unter welchen Gesichtspunkten? - Wissenschaftlich, ästhetisch, merkantil?

Queequeg hat geschrieben:Ich weiß ja nun nicht was du da für Rezensionen gelesen hast, aber im allgemeinen ist Houllebecqs "Unterwerfung" durchgefallen
Bspw. die ZEIT. - Eher gesellschaftlich als literarisch orientierte Medien.

Queequeg hat geschrieben:dann wird vielleicht eine Rückbesinnung auf die wirklichen Werte der Aufklärung erfolgen,
Hier lese ich befriedigt heraus, dass Du unterscheidest.

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#107 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Novas » Mi 16. Dez 2015, 22:30

Novalis hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:[...]die teilweise absurden Theorien der Chruchlands oder Daniel Dennetts, den eliminativen Materialismus, die Neurowissenschaften und jede Neurophilosophie, die rationalistische Bewusstseinsphilosophie usw. Dabei ist er nicht etwa (natur-)wissenschaftsfeindlich oder antievolutionär etc. Er kritisiert vor allem die philosophisch absolut naive Ideologie, die hinter diesen Ansätzen steckt.

:thumbup:

Wichtig ist mir persönlich die Erkenntnis: unsre Gedankensysteme sind mehr oder weniger hilfreiche Modelle oder Landkarten der Realität, aber die Realität selbst ist bedeutend mehr. Alfred Korzybski sagte mal: “the map is not the territory” - da wir mit der Wissenschaft - die nichts anderes, als ein Modell ist - Technologie kreieren können, sagt man sich: die Wissenschaft scheint zu funktionieren, also muss sie die Wahrheit sein. Tatsächlich beschreibt sie nur Modelle.Ich stimme den Worten von Deepak Chopra zu:

Consciousness imparts reality to all models of reality including science.A model of reality is not reality, only consciousness is
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#108 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von 2Lena » Mi 16. Dez 2015, 22:34

Thaddäus hat geschrieben: an Hemul: Deinen fundamentalistischen Glauben kannst du dir nun schon damit bewahren, dass du diese Entwicklung hin zum Monotheismus ab der exilischen Zeit und der Trennung JHWH's von AÅ¡erā richtig und dem Willen Gottes entsprechend bewertest. Du kannst das historische Faktum akzeptieren, dass JHWH und AÅ¡erā lange Zeit zusammen verehrt wurden, weil du daran glaubst, dass die Geschichte des Volkes Israel hin zum monotheistischen Glauben und ohne AÅ¡erā von Gott genau so gewollt war.
Beruhigt dich das etwas?
Bei deinem angelernten Krampf (ich muss es so nennen, weil du auf deiner Seite das gleiche machst wie Hemul mit der Bibel) sind logische Widersprüche.

Du nennst eine Entwicklung zum Monotheismus, was du aus Literatur kennst und tust damit, als wäre es das Richtigste der Welt. Entwicklung ... als ob der Prototyp falsch gewesen wäre und ein paar Scherben mit der Aufschrift "Aschera" (heißt Wohlstand) eine Gottheit entstehen lassen.

Es ist nun schon mal witzig, weil es genau in die heutigen Möchtegernköpfe geht, aber andere Bezüge überhaupt nicht. Schon allein von der Abdeckung der Möglichkeiten steht das krauss da.

Wenn schon eine Analyse, so müsstest du eine Fülle von Büchern, Überlieferungen auf die Seite bringen, von Leuten, die Gott erlebt, beschrieben haben. Welche Folgen da kamen. Diese Berichte gibt es. Du müsstest nachweisen, was mit der Scherbe los war oder was die Symbole der Figur ausmachen und was damit getan wurde. Das kannst du nicht - aber Behauptungen aufstellen... Es gab falsche Vorstellungen zu allen Zeiten, auch richtige, halbrichtige. Wie willst du dieses oder jenes als richtig oder falsch beurteilen?

Ich finde es einfach doof: Alte Inschrift gefunden, irgendwas gereimt ... nun ist es bewiesen, weil soundsoalt.

SilverBullet
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#109 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von SilverBullet » Mi 16. Dez 2015, 22:42

Thaddäus hat geschrieben:Mit entsprechender Zeitverzögerung rücken nun auch in Deutschland Philosophen in Professorenstellen auf, die nicht mehr dezidiert analytische Philosophen sind, wie z.B. in Bonn der junge Markus Gabriel. Gabriel übernimmt zwar die filigrane Argumentationsmethodik der analytischen Philosophie (in gewisser Weise), aber er kritisiert sehr vehement die teilweise absurden Theorien der Chruchlands oder Daniel Dennetts, den eliminativen Materialismus, die Neurowissenschaften und jede Neurophilosophie, die rationalistische Bewusstseinsphilosophie usw. Dabei ist er nicht etwa (natur-)wissenschaftsfeindlich oder antievolutionär etc. Er kritisiert vor allem die philosophisch absolut naive Ideologie, die hinter diesen Ansätzen steckt.
In wieweit umfasst diese „vehemente Kritik“ verwendbare Sachargumente?

In wieweit wird ein „Markus Gabriel“ derart konkret, dass seine Existenzfestlegungen à la „alles was wir denken, existiert innerhalb einzelner Sinnfelder“ oder „Gedanken gehören zur Welt der Dinge und sind genauso real“ eine nachvollziehbare Verbindung zur Virtualität der Bedeutungszusammenhänge (aus elektrischen Impulsen und Milliarden neuronaler Übergänge) erlangen?

In wieweit beweissen diese Philosophen den Anspruch der absoluten Gültigkeit ihres Denkens, ihres Verständnisses von Realität?

In wieweit wird das Verwenden von Wörtern wie „absurd“, nachvollziehbar und sachbezogen gerechtfertigt?

Du, als Anhänger dieser neuen Philosophiebewegung, müsstest es eigentlich wissen...

Novas
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#110 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)

Beitrag von Novas » Mi 16. Dez 2015, 23:01

SilverBullet hat geschrieben:In wieweit beweissen diese Philosophen den Anspruch der absoluten Gültigkeit ihres Denkens, ihres Verständnisses von Realität?

Unsre Gedankensysteme besitzen keine absolute Gültigkeit, es sind einfach verschiedene Modelle.

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