Undogmatischer Atheismus

Philosophisches zum Nachdenken
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Queequeg
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#211 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Di 15. Dez 2015, 15:32

ThomasM hat geschrieben:
Der dogmatische Atheismus, der hier diskutiert wird, hat keine Antwort, außer "es ist halt so", was sich ziemlich ähnlich zu "Gott hat es so gemacht" anhört. Diese Antwort ist Resignation, ist Aufgabe des Versuches, die Natur des Menschen zu verstehen. Insofern "verbietet" der Atheismus jegliche Forschung an dem Thema, so ähnlich wie das die Kreationisten bei anderen Themen machen.

Wo und wie verbietet der Atheismus jegliche Forschung zum Thema - die Natur des Menschen zu verstehen?

Resignation, der Atheisten? Ein großes Wort gelsassen ausgesprochen oder..., oder auch - in dem Moment wo manche Leute Christen werden, scheinen sie den Verstand an der Garderobe der Verunuft abzugeben.

Wobei wir gerade bei der Vernunft sind und dem Thema des "religiös Entrinnbaren" aus dem Dulaismus. Keine Religion erscheint in ihrem Mythos grausamer, ja pervertierter und mordversessener als das Christentum.
Religiöse Perversionen im christlichen Glauben, darf man das so einfach behaupten? Man darf natürlich, an Hand dieser Beispiele "gelebter Nächstenliebe":

"Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden."
(Hosea 14,1)

ein wahrlich liebender Gott! Oder hier dann:

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben."
(4. Mose 31,17-18)


selbstverständlich, die Liebe Gottes ist eben "grenzenlos".

"Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!"
(Psalm 137,9)


ja, gut, Kinder scheint der Gott der Liebe nicht so unbedingt zu mögen, aber ein Gott darf das...

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben."
(4. Mose 31,17-18)


und natürlich die verbösten Gottlosen, die Ketzen und Heiden gehören abgeschlachtet, das war schon immer ein Herausstellungsmerkmal der "Relgion der Liebe".

"Bleibe fromm und halte dich recht; denn einem solchen wird es zuletzt gut gehen. Die Übertreter aber werden miteinander vertilgt, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet."
Psalm 37, 37-38


die Mordwut des "ewig liebenden Gottes" scheint wirklich vor nichts haltzumachen.

"So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel."
(1. Samuel 15,3)


wie darf man nun, ehrlichen Herzens, religiöse Menschen nennen, die diesen blutigen Mordgötzen anbeten?
Wie darf man Menschen nennen, die in diesem "Göttlichen Massenmörder" einen Gott der Liebe sehen?
Und dabei habe ich nur einen Teil des alttestamentarischen Versgutes angegeben, das diesen grausamen und pervertierten Götzen als das zeigt, was er wirklich ist.

Wie wollen sich überhaupt so Leutchen als Gralshüter der christlicher Vernunft aufspielen, als religiöse Übermenschen und alleinige Hüter der Moralien gar, die diese abartige und pervertierte Theologie als "Vernunftglauben" auf ihre Fahnen geschrieben haben?

Nietzsche wird hier wieder einmal ausdrücklich bestätigt:

Um Christ zu sein, muss man krank genug sein.
(Nietzsche, Der Antichrist)

Ich darf hinzufügen: schöner morden mit Gott und natürlich - im Namen Gottes.

Novas
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#212 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Novas » Di 15. Dez 2015, 16:46

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:ein Märchen ists, erzählt
Von einem Blödling, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.
Wenn es auch ein Märchen ist, so mag's doch eine Botschft haben...

Märchen enthalten die tiefsten Weisheiten, wie wir am Kleinen Prinzen erkennen können. Kinder brauchen soetwas und ich würde sagen: Erwachsene brauchen diese Phantasie desto mehr. ;) Ich lerne dahingehend sehr viel von meinem kleinen Neffen.
Aber Märchen wissen auch um die enormen Gefährdungen, dem Weg der Liebe zu folgen. Es sind Abenteuer zu bestehen: gegen Riesen Zwerge, Untiere, Zauberer, Verwunschenes aller Art. Das alles spielt in der Seele der Menschen und muss bestanden werden. Insofern schildern die Märchen die Liebe und die Reifung dazu als einen Erlösungsweg von Ängsten und Zwängen, die uns seit Kindertagen in die Seele gelegt wurden. Eugen Drewermann
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/kultu ... 08,1937000

Ich verstehe nicht, welche Aussagekraft es haben soll, wenn man das Christentum als „Märchenerzählung“ oder „Phantasie“ bezeichnet und meint, man hätte es damit widerlegt.

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#213 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Pluto » Di 15. Dez 2015, 17:20

Novalis hat geschrieben:Märchen enthalten die tiefsten Weisheiten..., wie wir am Kleinen Prinzen erkennen können. Kinder brauchen soetwas und ich würde sagen: Erwachsene brauchen diese Phantasie desto mehr. ;) Ich lerne dahingehend sehr viel von meinem kleinen Neffen.
Du lenkst ab. Es geht hier nicht um den kleinen Prinz, und schon gar nicht um Kinder.
In diesem Fall ists kein Märchen mit Happy End, sondern die [d]Verdammung[/d] Verdummung der Menschen. Eine Geschichte wie es zur Erbschuld aller Menschen gekommen sein soll — ein wahrhaft nihilistisches und sinnloses Märchen.

Novalis hat geschrieben:Ich verstehe nicht, welche Aussagekraft es haben soll, wenn man das Christentum als „Märchenerzählung“ oder „Phantasie“ bezeichnet und meint, man hätte es damit widerlegt.
Du irrst. Man meint nicht es widerlegt zu haben.
Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#214 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Novas » Di 15. Dez 2015, 17:22

Pluto hat geschrieben:Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.

Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

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#215 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Di 15. Dez 2015, 17:27

Novalis hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:ein Märchen ists, erzählt
Von einem Blödling, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.
Wenn es auch ein Märchen ist, so mag's doch eine Botschft haben...

Märchen enthalten die tiefsten Weisheiten, wie wir am Kleinen Prinzen erkennen können. Kinder brauchen soetwas und ich würde sagen: Erwachsene brauchen diese Phantasie desto mehr. ;) Ich lerne dahingehend sehr viel von meinem kleinen Neffen.
Aber Märchen wissen auch um die enormen Gefährdungen, dem Weg der Liebe zu folgen. Es sind Abenteuer zu bestehen: gegen Riesen Zwerge, Untiere, Zauberer, Verwunschenes aller Art. Das alles spielt in der Seele der Menschen und muss bestanden werden. Insofern schildern die Märchen die Liebe und die Reifung dazu als einen Erlösungsweg von Ängsten und Zwängen, die uns seit Kindertagen in die Seele gelegt wurden. Eugen Drewermann
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/kultu ... 08,1937000

Ich verstehe nicht, welche Aussagekraft es haben soll, wenn man das Christentum als „Märchenerzählung“ oder „Phantasie“ bezeichnet und meint, man hätte es damit widerlegt.

Warum sollte man das Christentum widerlegen? Es widerlegt sich selbst, und das nun schon seit 2000 Jahren.

Wenn man deine, teils missionarisch fundamentalistischen Verortungen so liest, dann fällt mir immer das hier ein;

Es war einmal ein Mann, der saß jeden Tag vor einem großen Bretterzaun und blickte durch eine Öffnung, die durch ein fehlendes Brett zustande gekommen war. Auf der anderen Seite des Zaunes kam jeden Tag ein wilder Wüstenesel vorbei: zuerst seine Nase, dann der Kopf, die Vorderläufe, sein länglicher brauner Rücken, seine Hinterläufe, und am Ende der Schwanz.

Eines Tages nun sprang der Mann mit der Erleuchtung eines Entdeckers in den Augen auf und schrie allen zu, die in Hörweite waren: "Es ist ganz klar! Die Nase ist die Ursache des Schwanzes!"

(Frank Herbert)

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#216 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Di 15. Dez 2015, 17:28

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.

Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

Das ist das Märchen von Schneewittchen auch...

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#217 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 18:20

Queequeg hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.

Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

Das ist das Märchen von Schneewittchen auch...

Noch besser passt "Des Kaisers neue Kleider".

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#218 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Di 15. Dez 2015, 18:25

Münek hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

Das ist das Märchen von Schneewittchen auch...

Noch besser passt "Des Kaisers neue Kleider".

Passt.

Ideal allerdings wäre, auf so manch herrenmschlichen Christenmenschen bezogen, Wilhelm Hauff's - Kaltes Herz.
Denn mich dünket, hier schleichet so manch edelchristlicher Holländer-Michel durch die Hallen und Katakomben dieses feinen Forums.

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#219 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Münek » Di 15. Dez 2015, 18:27

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.

Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

In der Tat. Manche Sachen halten sich...

Man denke nur an die "Paradiesgeschichte" oder an die "Sintflut mit der Arche"...

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#220 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Di 15. Dez 2015, 18:41

Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Geschichte ist einfältig und passt nicht in unsere Zeit.

Das ist deine Sicht der Dinge. Ich denke, dass die Osterbotschaft zeitlos ist.

In der Tat. Manche Sachen halten sich...

Man denke nur an die "Paradiesgeschichte" oder an die "Sintflut mit der Arche"...

Apropos, manche Dinge ändern sich nie:

Das mehr als berüchtigte Forum der eisern Evangelikalen - Livenet im Kreuzfeuer geharnischter Kritik:

Livenet missioniert mit Ausrottung Gottloser

http://hpd.de/artikel/12503

http://www.blick.ch/news/schweiz/evange ... 19471.html

Auf dem Portal dieser menschenverachtenden Christenseite war dann zu lesen:

"Harre auf den Herren und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst Du zusehen."

ein Psalm so recht nach dem Geschmack derer, die nicht müde werden, bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas von "Nächstenliebe" zu säuseln.

Einen wirklichen Unterschied zum militanten Islam kann ich im Christentum einfach nicht erkennen.

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