closs hat geschrieben:Doch - man macht sich eine Vorstellung
Nein, nichts davon ist vorhanden.
Wenn Künstler, also die Meister der Vorstellung, sich „Gott ausmalen“, dann ist es ein „Wolkenschweber mit weissem Rauschebart“, der von oben herabschaut.
Und genau dieser Ansatz ist vermutlich die klarste und ursprünglichste Variante.
Da dies aber im Laufe der Zeit (einschliesslich Wind, Luft und Atem) immer mehr als „nicht zutreffend“ erkannt wurde, verlegte man den Verdacht weiter ins Unsichtbare.
closs hat geschrieben:Ich kann mir auch SilverBullet vorstellen als Schwan mit Froschaugen.
Wo ist da die Schwierigkeit?
Natürlich weisst du, was ein Schwan ist.
Natürlich kannst du dies mit deiner Erfahrung rund um Froschaugen kombinieren.
Kein Problem.
Vorstellung von „Gott“: ---nichts---
Das Konkreteste ist das, was wir vermutlich über die Funktion der Spiegelneuronen zustande bringen: das Hineinversetzen in eine, uns beobachtende Perspektive.
Selbst das ist aber nur eine Denktäuschung, weil es auch in dieser Vorstellung nur wieder um die einfach vorhandenen Erfahrungen von uns, über unsere Welt geht.
D.h. wir verwenden nur das, was wir sowieso zur Verfügung haben. Daraus kann sich aber keine Vorstellung für eine Nicht-XXXX-Konstellation ergeben.
Der Ablauf:
Am Anfang ist der Verdacht, dass es „jemand“ geben könnte,
am Ende ist der Verdacht, dass es „jemand“ geben könnte.
Dazwischen versucht man sich über Denktäuschungen „abzusichern“.
closs hat geschrieben:Das Entscheidende ist etwas ganz anderes: Ist meine Vorstellung dem Objekt gegenüber authentisch oder nicht?
Du hast gar keine Vorstellung.
Du hast nur einen Verdacht, der leicht in eine unvollständige Vermutung umgewandelt und mit einem Wort versehen wurde.
Ich habe über Island gehört, dass die Leute dort aus den Umweltzusammenhängen die verrücktesten Wesen entworfen haben – alles nur Handlungsvermutungen, aber keinerlei konkrete Erfahrungen.
closs hat geschrieben:"Authentisch" heisst dabei: Ist die Vorstellung aus Sicht des Objekts in Übereinstimmung mit dem Objekt
Ich staune, so eine Formulierung ist eigentlich nicht mehr nachvollziehbar.
Du verwendest das Wort „Objekt“, das eindeutig in die wahrnehmbaren Zusammenhänge gehört, für eine nicht festlegbare Nicht-XXXX-Welt und suggerierst die, von mir angesprochene „beobachtende Perspektive“ (siehe oben).
Ich vermute, diese „kindliche Vorstellung“ einer „(über-)wachenden Präsenz an deiner Seite“ (geboren aus reiner Suggestion) ist der gesamte „Umfang an Ideen“, was „Gott“ sein soll.