Verhängnisvoller Missionsbefehl

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#331 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 10:55

sven23 hat geschrieben:Dogmen sind Ausdruck argumentativer Hilflosigkeit. Wären sie rational begründbar, müßten sie erst gar nicht postuliert werden.
Vollkommen falsch - umgekehrt geht genauso:

Wären Dogmen nicht rational begründbar, könnten sie erst gar nicht aufgestellt werden.

sven23 hat geschrieben:Kubitza, Dogmenwahn
Kubitza spricht vom Christentum wie ein Himalaja-Jeti von Wüstenbewässerung. - Der Mann ist komplett daneben. - Wenn er wenigstens anspruchsvolle Kritik hätte - oder zitiert Ihr ihn nur unfair?

sven23 hat geschrieben:Schauen wir uns mal ein paar der 245 Dogmen mit dem Status "de fide" an
Spontan wären die genannten Dogmen bei entsprechender Interpretation absolut sinnvoll. - Das Problem sehe ich eher darin, dass man Kraut und Rüben in solche Sätze interpretieren kann - auch seitens der Christen.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#332 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Pluto » Sa 28. Nov 2015, 11:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dogmen sind Ausdruck argumentativer Hilflosigkeit. Wären sie rational begründbar, müßten sie erst gar nicht postuliert werden.
Vollkommen falsch - umgekehrt geht genauso:

Wären Dogmen nicht rational begründbar, könnten sie erst gar nicht aufgestellt werden.
Versuch doch mal eines der Glaubensdogmen RATIONAL zu begründen!
Hatten wir schon am Beispiel der jungfräulichen Geburt Jesu Christi. Es geht nicht.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Kubitza, Dogmenwahn
Kubitza spricht vom Christentum wie ein Himalaja-Jeti von Wüstenbewässerung. - Der Mann ist komplett daneben. - Wenn er wenigstens anspruchsvolle Kritik hätte - oder zitiert Ihr ihn nur unfair?
Ich denke hier liegt ein Fehlurteil deinerseits vor. Was ist denn an Kubitzas Kritik substanziell "daneben"?

closs hat geschrieben:Spontan wären die genannten Dogmen bei entsprechender Interpretation absolut sinnvoll.
Mir ist kein einziges rational begründbares Dogma bekannt. Kannst du Beispiele nennen?
Wenn es Welche gäbe, so wäre die Bezeichnung "Dogma" überflüssig.

Was meinst du mit "entsprechender Interpretation"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#333 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von sven23 » Sa 28. Nov 2015, 11:16

closs hat geschrieben: Wären Dogmen nicht rational begründbar, könnten sie erst gar nicht aufgestellt werden.
Zum Beispiel?
Wie die Erfahrung zeigt, können zu jedem noch so großen Unsinn Dogmen postuliert werden.

closs hat geschrieben: - Wenn er wenigstens anspruchsvolle Kritik hätte - oder zitiert Ihr ihn nur unfair?
Welches Zitat ist denn unfair?

closs hat geschrieben: Das Problem sehe ich eher darin, dass man Kraut und Rüben in solche Sätze interpretieren kann - auch seitens der Christen.
Sag das mal der RKK. Kubitza spricht ja nicht umsonst vom Dogmenwahn.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#334 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 11:24

Pluto hat geschrieben:Versuch doch mal eines der Glaubensdogmen RATIONAL zu begründen!
Das macht erst Sinn, wenn man den Begriff "rational" begründet (Merke: Theologie versteht sich genauso als rationale Disziplin wie Naturwissenschaft) - wik:

"Mit Rationalität (von lateinisch rationalitas ‚Denkvermögen‘, abgeleitet von ratio ‚Berechnung‘, ‚Vernunft‘) wird ein vernunftgeleitetes und an Zwecken ausgerichtetes Denken und Handeln bezeichnet. Der Begriff beinhaltet die absichtliche Auswahl von und die Entscheidung für Gründe, die als vernünftig gelten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.[1] Er kann je nach Anwendungsbereich und je nachdem, was man als vernünftig betrachtet, unterschiedliche Bedeutungen haben. Man spricht in der Moderne deshalb auch von verschiedenen Rationalitäten der einen Vernunft"

Pluto hat geschrieben: Was ist denn an Kubitzas Kritik substanziell "daneben"?
sven23 hat geschrieben:Welches Zitat ist denn unfair?
Kubitza hat geschrieben:Professoren der Theologie, vor allem Dogmatiker, haben ein Identitätsproblem.
Kubitza hat geschrieben:dass die Theologie also „aus Prinzip“ am modernen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit scheitern muss
Kubitza hat geschrieben: In solch einer Situation bleiben nur noch Ausweichstrategien
Noch Fragen?

Pluto hat geschrieben:Mir ist kein einziges rational begründbares Dogma bekannt.
Sven hat eben einige genannt. - Alle diese Dogmen sind rational begründbar, WENN man "Ratio" so definiert wie wiki.

sven23 hat geschrieben:Zum Beispiel?
Du hast selbst welche gebracht.

sven23 hat geschrieben:Sag das mal der RKK. Kubitza spricht ja nicht umsonst vom Dogmenwahn.
Das betrifft aus meiner Sicht AUCH die RKK, weil es jeden betrifft.

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#335 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 11:37

"Begründen" steht ja auch nur bei Wikipedia.
Ich denke, der Begriff ist falsch. Nirgendwo auf den theologischen Seiten habe ich diesen Begriff gefunden.

Dogmen werden wissenschaftlich nicht begründet - und das tut auch niemand auf wissenschaftliche Weise.
Sondern der Umgang mit ihnen und ihr Wesen wird mit wissenschaftlicher Methodik beschrieben.

So einfach ist das.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#336 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Pluto » Sa 28. Nov 2015, 13:12

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Versuch doch mal eines der Glaubensdogmen RATIONAL zu begründen!
Das macht erst Sinn, wenn man den Begriff "rational" begründet (Merke: Theologie versteht sich genauso als rationale Disziplin wie Naturwissenschaft) - wik:

"Mit Rationalität (von lateinisch rationalitas ‚Denkvermögen‘, abgeleitet von ratio ‚Berechnung‘, ‚Vernunft‘) wird ein vernunftgeleitetes und an Zwecken ausgerichtetes Denken und Handeln bezeichnet. Der Begriff beinhaltet die absichtliche Auswahl von und die Entscheidung für Gründe, die als vernünftig gelten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.[1] Er kann je nach Anwendungsbereich und je nachdem, was man als vernünftig betrachtet, unterschiedliche Bedeutungen haben. Man spricht in der Moderne deshalb auch von verschiedenen Rationalitäten der einen Vernunft"
Das haben wir alles schon durchgekaut, aber egal — versuch mal ein beliebiges Dogma zu begründen — es geht nicht.


closs hat geschrieben:
Kubitza hat geschrieben:dass die Theologie also „aus Prinzip“ am modernen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit scheitern muss
Kubitza hat geschrieben: In solch einer Situation bleiben nur noch Ausweichstrategien
Noch Fragen?
Ja. — Was ist daran so daneben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#337 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 13:36

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Versuch doch mal eines der Glaubensdogmen RATIONAL zu begründen!
Das macht erst Sinn, wenn man den Begriff "rational" begründet (Merke: Theologie versteht sich genauso als rationale Disziplin wie Naturwissenschaft) - wik:

"Mit Rationalität (von lateinisch rationalitas ‚Denkvermögen‘, abgeleitet von ratio ‚Berechnung‘, ‚Vernunft‘) wird ein vernunftgeleitetes und an Zwecken ausgerichtetes Denken und Handeln bezeichnet. Der Begriff beinhaltet die absichtliche Auswahl von und die Entscheidung für Gründe, die als vernünftig gelten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.[1] Er kann je nach Anwendungsbereich und je nachdem, was man als vernünftig betrachtet, unterschiedliche Bedeutungen haben. Man spricht in der Moderne deshalb auch von verschiedenen Rationalitäten der einen Vernunft"
Das haben wir alles schon durchgekaut, aber egal — versuch mal ein beliebiges Dogma zu begründen — es geht nicht.
Wenn Du clossens Erläuterung für "begründen" als Basis nimmst, geht das schon.
closs liebt es nur, extra nebelhafte Begriffe zu benutzen, um unverstanden bleiben zu dürfen. ;)
Damit treibt er die Leute in den Naturalismus, leider.

"Begründen" heißt einfach: Analysieren.
Und die Dogmen kann man wissenschaftlich analysieren.
Genauso wie man dieses Forum wissenschaftlich analysieren kann. Und sei es noch so unwissenschaftlich.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#338 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 14:46

Pluto hat geschrieben: versuch mal ein beliebiges Dogma zu begründen — es geht nicht.
Ohne Begründung würden Dogmen gar nicht entstehen - dementsprechend lassen sich Dogmen auch in Nachhinein begründen. - Was glaubst Du denn, was die Fundamental-Theologen in Vatikan und Universitäten unterm Tag machen?

Pluto hat geschrieben: Was ist daran so daneben?
Alles: Theologie ist mit dem modernen Wissenschafts-Begriff vereinbaren - deshalb gibt es auch keinen Grund, auszuweichen. - Kubitza ist selbst Ideologe/Dogmatiker.

Savonlinna hat geschrieben:Dogmen werden wissenschaftlich nicht begründet
Würde ich schon so sehen. - Oder welches Wort würdest Du nehmen, wenn es darum geht, die Gründe :oops: zu untersuchen, warum es dieses oder jenes Dogma gibt? - Diese "Gründe" sind meistens fundamental-theologischer Natur, können aber auch politisch-historischer Natur sein (Kulturkampf/Unfehlbarkeit).

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#339 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von sven23 » Sa 28. Nov 2015, 15:05

closs hat geschrieben:- Was glaubst Du denn, was die Fundamental-Theologen in Vatikan und Universitäten unterm Tag machen?
Ach so, die begründen den ganzen Tag. Dann sind sie wohl ihr Geld wert. :lol:

closs hat geschrieben: Alles: Theologie ist mit dem modernen Wissenschafts-Begriff vereinbaren - deshalb gibt es auch keinen Grund, auszuweichen.
"Einige Wissenschaftstheoretiker sprechen jeder (christlichen) Theologie aufgrund ihrer Bekenntnisgebundenheit die Wissenschaftlichkeit ab und kritisieren ihre Präsenz und Finanzierung an staatlichen Universitäten in Form von theologischen Fakultäten"
Quelle: Wikipedia

2 Kritikpunkte unter vielen anderen:
"eine fehlende Ergebnisoffenheit: „Gott“, „der Glaube“, „die Offenbarung“ und dergleichen würden vorausgesetzt und seien nicht falsifizierbar. Ein solcher Anspruch auf absolute Wahrheit sei in anderen Wissenschaften ausgeschlossen

eine fehlende Freiheit der Lehre: Theologische Lehrstühle würden im Einvernehmen mit der Kirche besetzt und zumindest an katholischen Fakultäten sei eine Lehrerlaubnis erforderlich; damit sei eine Freiheit der Lehre nicht mehr garantiert."

Quelle: Wikipedia

Und auch die Bitte an dich: lies dir nochmal die Begründung von Thaddäus durch und laß es sacken. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#340 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 15:43

sven23 hat geschrieben:Und auch die Bitte an dich: lies dir nochmal die Begründung von Thaddäus durch und laß es sacken. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Die Begründung von Thaddäus ist in sich schlüssig - dem ist innerhalb des zugrundeliegenden Modelles nichts hinzuzufügen.

Die Frage ist: Ist das Modell ausreichend? - Nach meinem Verständnis von hoyningen-hüne ist ihr Modell NICHT ausreichend. - Wir führen hier einen wissenschafts-theoretischen Stellvertreterkampf.

Gewinnt die eine Seite, sollte man "Wissenschaft" streng auf Naturwissenschaft beschränken, also auf Fragestellungen, deren Objekt falsifizierbar ist. - Gewinnt die andere Seite, ist "Wissenschaft" weit gefasst, da dort die akademische Vorgehensweise im Vordergrund steht. - Reine Definitionssache.

Antworten