Verhängnisvoller Missionsbefehl

Pluto
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#201 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Pluto » Di 24. Nov 2015, 16:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dann sind sie reine Erfindungen einer Obrigkeit die ihre Untertanen bei der Stange halten will und sie absichtlich betrügt und belügt.
Das ist eine dieser säkular-atheistischen Urban Legends, von denen es viele gibt. - Daran hat sich die Kirche gewöhnt.
Ach wirklich?
Woher kommen die Dogmen? Und wozu und wem dienen sie?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Meine Frage war, wie sind sie entstanden?
Meines Wissens wie s.o.
Du meinst also eine Gruppe alter Männer sitzen zusammen in einem schummrigen Raum und denken sich was aus?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#202 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Di 24. Nov 2015, 17:21

Pluto hat geschrieben:Woher kommen die Dogmen? Und wozu und wem dienen sie?
Diese Dogmen kommen (nach meinem Verständnis) aus spiritueller Erkenntnis vieler. - Diese Erkenntnisse werden zusammengefasst und in komprimierter Form als Dogma verkündet.

Pluto hat geschrieben:Du meinst also eine Gruppe alter Männer sitzen zusammen in einem schummrigen Raum und denken sich was aus?
Eher nicht. - Das kann über Generationen und Jahrhunderte gehen, bis man glaubt, daraus ein Dogma verkünden zu können.

2Lena
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#203 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von 2Lena » Di 24. Nov 2015, 18:32

closs hat geschrieben:Es geht nicht um wissenschaftliches Erfinden, sondern um wissenschaftliches Begründen.
Begründe mal, um ein Beispiel zu nennen, eine Astralreise.
Du kannst keine Fahrkarte vorweisen, warst aber fort.

So eine Szene hat den wissenschaftlich arbeitenden Kant, der ein Werk über die Vernunft schrieb, außer Rand und Band gebracht. Beim Besuch Swedenborgs, des schwedischen Hellsehers und Naturwissenschaftlers, erfuhr dieser von einem Brand in seiner Heimat. Obwohl Kant beide Beweise "sah" nannte er Swedenborg einen Erzbetrüger. Was ist schon fester verriegelt als ein Hirnkastl?

Pluto, du fragtest nach der Entstehung der Dogmen:
Ein Teil ist uralt, stammt aus früheren Religionen, aus ältesten Mythen und den Zeiten als Gott selbst mit den Menschen sprach. Ein großer Teil kann erschlossen werden aus den Texten der Bibel. Das ist bisher nicht erfolgt. Man kennt die äußere Hülle, hat nur die Tradition mit immer gleichen Worten gewahrt. Mit anderen Ausdrücken haben zum Teil neuere Propheten die Angaben bestätigt - mit ihnen gegebenen Schauungen. Manche von ihnen konnten in die Vergangenheit reisen, andere erklärten durch "das innere Wort" erstaunliche Dinge.

http://kath-zdw.ch/maria/245.dogmen.html beschreibt 245 Dogmen mit Status "de fide" (höchste Glaubensgewissheit der katholischen Kirche). Die lassen sich hier nicht alle erklären. Zum Teil enthalten sie eine Reihe von Mystik. Sie entziehen sich also einer "wissenschaftlichen" Messbarkeit. Manches davon wurde missbraucht, verkehrt gehandelt. Die Leute wurden in Unwissenheit und Schrecken versetzt, mit erdrückenden Vorstellungen irritiert.

Wenn ich das "Gesetz Mose" vom inneren Inhalt her sehen kann, so bringt das viel mehr. Beim Lesen geht das Herz auf. Schritt für Schritt wird deutlich gemacht. Man versteht dann auch die Seele, lernt die Reaktionen, hat Lektionen zum Üben, die auch im Alltag gehen. Bei so einer Formulierung jedoch ... scheitert der heute versuchte "wissenschaftliche" Ansatz. Freud macht da nicht mit ...

(Aus obigen Dogmen) Um 6. Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes.
Inder schreiben über die Beherrschung von Kundali. Das ist ein Chakra (Energiezentrum im Körper). Wenn es schneller in Bewegung ist - dann sehr, sehr hell wird, berichten die von einer "Erleuchtung". Es kann passieren, dass sie die Zeitschranke ignorieren. In der Mahabharata gibt es Lehren über Seelenkunde. Die Mystik kennt sie nicht in dieser Art mit gleichen Formulierungen.

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#204 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Di 24. Nov 2015, 18:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie sollte eine dem Papst zuteil gewordene "Gottesoffenbarung" wissenschaftlich begründet werden können?
Stellst Du Dir das so vor, dass dem Papst nachts ein Engel erscheint und ihm was zuflüstert, was der Papst dann am nächsten Morgen nach dem Zähneputzen als Dogma verkündet?

Ich stelle mir diesbezüglich gar nichts vor.

Bei der Verkündigung seines Dogmas hob der Papst klipp und klar die Quelle seiner Erkenntnis hervor: Eine Offenbarung Gottes.

Ob ihm ein Engel die göttliche Offenbarung zugetragen hat oder Gott höchstpersönlich oder er ein "Traumgesicht" hatte, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass kirchliche Dogmen an den Fakultäten den Studierenden als unhinterfragbare Wahrheiten gelehrt werden - allerdings ohne "wissenschaftliche Begründungen." Das wäre mir neu.

Der Glaube an übernatürliche Wesen ist mit Wissenschaft unvereinbar.

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#205 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Di 24. Nov 2015, 18:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kannst du mir konkret ein Beispiel eines Dogmas nennen, welches aus wissenschaftlich Arbeit entstand, und nicht nur Ergebnis einer Offenbarung war?
Es wäre mir neu, dass Dogmen Folge einer "Offenbarung" in dem Sinne seien, dass irgendein göttliches Wesen die Wahrheit in Form eines Dogmas auf die ERde bringt - so meinst Du es doch?

Was soll diese Ignoranz? Der Papst selbst sprach von einer "Offenbarung Gottes", die ihm zuteil geworden ist.

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#206 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von closs » Di 24. Nov 2015, 18:55

Münek hat geschrieben:Der Glaube an übernatürliche Wesen ist mit Wissenschaft unvereinbar.
Glaube ist keine Wissenschaft - ganz recht. - Aber darum geht es hier nicht.

Münek hat geschrieben:Der Papst selbst sprach von einer "Offenbarung Gottes", die ihm zuteil geworden ist.
Wie eine Traumerscheinung nachts? - Und die lässt er dann spontan raus ("Heusreka")? - Und die Kurie weiß nichts davon? - Und da wird nicht jahrelang drüber gesprochen?

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#207 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Di 24. Nov 2015, 19:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Auch das kannst Du natürlich nicht wissen.
"Wissen" kann der Mensch absolut gar nichts. - Der eine setzt, dass es Gott als absolutes Wesen gibt, und "weiss" deshalb, dass Gott der Ursprung unseres Daseins ist.

Die Gedanken sind frei...

Jeder darf sich in seinen Vorstellungen (s)eine geistig-reale Glaubenswelt errichten ("Setzung"),
die seinen Wünschen entspricht und seine geistig-emotionalen Bedürfnisse befriedigt.


Der Fantasie des Menschen und seinen Wünschen sind keine Grenzen gesetzt.

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#208 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Pluto » Di 24. Nov 2015, 19:47

closs hat geschrieben:Diese Dogmen kommen (nach meinem Verständnis) aus spiritueller Erkenntnis vieler. - Diese Erkenntnisse werden zusammengefasst und in komprimierter Form als Dogma verkündet.
Also doch eine Art Offenbarung, oder?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du meinst also eine Gruppe alter Männer sitzen zusammen in einem schummrigen Raum und denken sich was aus?
Eher nicht. - Das kann über Generationen und Jahrhunderte gehen, bis man glaubt, daraus ein Dogma verkünden zu können.
Dann sind es halt Generationen.
Aber sag mal... wen meinst du hier mit "man"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#209 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Di 24. Nov 2015, 19:55

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Papst selbst sprach von einer "Offenbarung Gottes", die ihm zuteil geworden ist.
Wie eine Traumerscheinung nachts? - Und die lässt er dann spontan raus ("Heusreka")? - Und die Kurie weiß nichts davon? - Und da wird nicht jahrelang drüber gesprochen?

Ich habe nicht die geringste Ahnung, auf welche Art und Weise sich Gott dem Papst geoffenbart hat.

Wir haben nur den unfehlbaren Ausspruch von Pius XII., dass diese Gottesoffenbarung stattgefunden hat,
die zu dem neuen Marien-Dogma (leibliche Überführung Marias in den Himmel) führte.

Und jetzt begründe das mal wissenschaftlich. Kannst Du das?

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#210 Re: Verhängnisvoller Missionsbefehl

Beitrag von Münek » Di 24. Nov 2015, 20:29

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Glaube an übernatürliche Wesen ist mit Wissenschaft unvereinbar.
Glaube ist keine Wissenschaft - ganz recht. - Aber darum geht es hier nicht.

Doch doch - genau darum geht es hier.

Du hattest gestern aus "Kathpedia" die Aussage zitiert: "Dogmatik heißt die WISSENSCHAFTLICHE Darlegung und BEGRÜNDUNG von DOGMEN". Auf diese Aussage bin ich dann in meinen folgenden Beiträgen eingegangen. Nun dürfte allgemein bekannt sein, dass in dem Lehrfach "Dogmatik" die "Glaubenswahrheiten" der katholischen Kirche vermittelt werden.

Zu diesen "Glaubenswahrheiten" gehört z.B. auch das Dogma der "leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel." Dieses Dogma wird wie allen anderen Dogmen den Studierenden gegenüber natürlich nicht WISSENSCHAFTLICH begründet, weil es sich bei
den Dogmen um Lehrsätze über den Glauben handelt.

Hast Du es jetzt verstanden?

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