Münek hat geschrieben:Wenn Du Gründe hast, die gegen meine Auffassung sprechen, dann trage sie bitte vor und belege sie.
Kalter Kaffee. - Wir sprachen bereits ausführlich über dieses Theme (siehe von Halman eingestellter Vortrag). - Dort war zu hören, dass nach heutiger wissenschafts-theoretischen Auffassung die von Dir und Pluto verfochtene Meinung die Stufe 4 von inzwischen 6 Stufen darstellt - im Sinne von: "Wissenschaft ist das, was kritisch-rationalistisch nachweisbar ist".
Diese Auffassung ist ja nicht falsch und wird für die Physik (lassen wir mal die QM außen vor) so bleiben. - "Wissenschaft" kann aber AUCH die Art des Umgangs mit einer Thematik sein - also sauber dargestellte Argumentation und logische Konsistenz. - So gesehen ist es selbstverständlich "Wissenschaft", wenn eine Setzung/ein Modell dementsprechend durchgearbeitet wird.
Dazu gerne einige schnell rausgegoogelten Zitate:
"Es gibt also nicht eine undogmatische und eine dogmatische Wissenschaft, sondern nur eine ihrer dogmatischen Grundlagen bewußte und eine dieser Grundlagen nicht bewußte Wissenschaft." (William Stern, Person und Sache, Bd. III, Leipzig 1924, Seite 29)
Dogmatik heißt die wissenschaftliche Darlegung und Begründung der Dogmen (Kathpedia)
"Dogmatik ist als theologische Disziplin die wissenschaftliche Selbstprüfung der christlichen Kirche" (Karl Barth)
"Dogmatik kann daher bestimmt werden als ... wissenschaftliche Darstellung und geistige Durchdringung des geglaubten ... Wort Gottes". (H. Filser, Dogma, Dogmen, Dogmatik. München. 2000. S. 746)
Im Grunde gilt dies für die gesamte systematische Theologie. - Aber wollen wir uns gar nicht auf die Theologie kaprizieren - die eigentliche, fach-unabhängige Begründung kommt von der Wissenschafts-Theorie - siehe den anfangs erwähnten und hier irgendwo eingestellten Vortrag.