Attentate in Paris

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#211 Re: Attentate in Paris

Beitrag von sven23 » Sa 21. Nov 2015, 14:27

Savonlinna hat geschrieben: Nein. Die historisch-kritische Wissenschaft hat längst aufgezeigt, dass die Erzählung von Abraham und Isaak anderes erreichen soll: dass die Menschenopfer aufhören. Isaak wird nicht geopfert, nicht wahr?
Hatte Gott denn vorher Menschenofper gefordert?
Wenn er wollte, daß es keine Menschenopfer mehr gibt, warum fordert er dann noch eines?
Zum anderen hat Abraham ja den festen Willen, seinen Sohn zu opfern, wie Gott von ihm fordert. Wenn man das ernst nimmt, was Jesus sagte, nämlich daß die Absicht zählt, dann war Abraham zumindest in moralisch-ethischer Hinsicht ein (verhinderter) Kindsmörder. Es war nicht sein Verdienst, wenn der Mord nicht "gelang". Es geht aber gar nicht so sehr um Menschenopfer, als vielmehr um Gehorsam. Absoluter, blinder Gehorsam, auch Kadavergehorsam genannt.

"Viele Geschichten aus dem Alten Testament sind aus ethischer Sicht mehr als bedenklich. In Gen 22 soll Abraham seinen Sohn Isaak opfern, wie zu hören ist, weil Gott ihn auf die Probe stellen will. Abraham ist festen Willens zu gehorchen, erst am Schluss erklärt Gott das Geschehen quasi als göttlichen Aprilscherz. Diese realiter religiösperverse Geschichte wird dennoch gerne in den Kirchen als Beweis für große Glaubensstärke gewertet. Soll aber ein Vater, der bereit ist, seinen Sohn auf religiöses Geheiß abzuschlachten, wirklich ein Vorbild sein? Oder zeigt sich darin nicht eher Fanatismus und religiöser Wahn? Auch eine solche Geschichte wird Kindern zugemutet."
Kubitza, Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
NIS
Beiträge: 2677
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 15:01
Kontaktdaten:

#212 Re: Attentate in Paris

Beitrag von NIS » Sa 21. Nov 2015, 14:34

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Nein. Die historisch-kritische Wissenschaft hat längst aufgezeigt, dass die Erzählung von Abraham und Isaak anderes erreichen soll: dass die Menschenopfer aufhören. Isaak wird nicht geopfert, nicht wahr?
Hatte Gott denn vorher Menschenofper gefordert?
Wenn er wollte, daß es keine Menschenopfer mehr gibt, warum fordert er dann noch eines?
Zum anderen hat Abraham ja den festen Willen, seinen Sohn zu opfern, wie Gott von ihm fordert. Wenn man das ernst nimmt, was Jesus sagte, nämlich daß die Absicht zählt, dann war Abraham zumindest in moralisch-ethischer Hinsicht ein (verhinderter) Kindsmörder. Es war nicht sein Verdienst, wenn der Mord nicht "gelang". Es geht aber gar nicht so sehr um Menschenopfer, als vielmehr um Gehorsam. Absoluter, blinder Gehorsam, auch Kadavergehorsam genannt.

"Viele Geschichten aus dem Alten Testament sind aus ethischer Sicht mehr als bedenklich. In Gen 22 soll Abraham seinen Sohn Isaak opfern, wie zu hören ist, weil Gott ihn auf die Probe stellen will. Abraham ist festen Willens zu gehorchen, erst am Schluss erklärt Gott das Geschehen quasi als göttlichen Aprilscherz. Diese realiter religiösperverse Geschichte wird dennoch gerne in den Kirchen als Beweis für große Glaubensstärke gewertet. Soll aber ein Vater, der bereit ist, seinen Sohn auf religiöses Geheiß abzuschlachten, wirklich ein Vorbild sein? Oder zeigt sich darin nicht eher Fanatismus und religiöser Wahn? Auch eine solche Geschichte wird Kindern zugemutet."
Kubitza, Jesuswahn
Die Bibel wurde von den Ägyptern geschrieben, denn sie wollten, dass der Mensch für sie die Natur unterwirft.
Als Ihre Raumschiffe aus Antimaterie, die Pyramiden, in den Wüsten unserer heutigen Welt, zu Sand zerfielen, fürchteten sie den Menschen und seine Natur.
Die Ägypter saßen auf der Erde fest, und konnten nicht mehr weg, da ihre Raumschiffe zu Sand zerfallen waren.
Daher kämpfen Sie seit tausenden von Jahren auf dem Planten Erde, den sie Eden nannten, gegen den Menschen und seine Natur.
Man darf die Bibel nicht zu hoch halten, denn die Bibel ist eine Kriegserklärung an den Menschen und seine Natur.
"Spalte den Geist des Menschen in Gut und Böse und herrsche über den Menschen." (Die Weisheit der Bibel)
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#213 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Novas » Sa 21. Nov 2015, 14:42

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was die Menschenopfer angeht, mangelte es aber offenbar an der Konsequenz, denn Gott selbst 1000 Jahre später das Opfer Christi geplant. Und da war dann kein rettender Engel in Sicht.
Ah, ich verstehe. Du liest die Bibel ebenfalls kanonisch.
Und dann wunderst Du Dich, dass für Dich lauter Widersprüche in der Bibel sind?
Der erste Schritt wäre: dass man in dem Fall den Sprung zur Epoche der Aufklärung schafft.
Wer den nicht schafft, der kann die Bibel auch nicht qualitativ kritisieren.

Dazu empfehle ich diesen Text.
Das Kreuz: Warum wurde ein Folterwerkzeug zum Symbol des Christentums?
http://www.taize.fr/de_article297.html

Wenn Gott nicht einmal möchte, daß böse Menschen leiden und sterben (Ezechiel 33,11), wie sollte er dann beim Leiden seines geliebten Sohnes, des Ersten aller Unschuldigen, Genugtuung empfinden? Das Leiden als solches hat in den Augen Gottes keinerlei Wert. Mehr noch, der Schmerz, der das Lebendige abtötet, steht in vollkommenem Widerspruch zu einem guten Gott, der will, das alle Menschen in Fülle leben (Johannes 10,10).

Woher kommt also diese Zweideutigkeit? Unter anderem von einer zu oberflächlichen Lesart biblischer Texte, die ihrerseits Zusammenfassungen sind. Bei dieser Lesart tritt nicht zutage, worum es im Letzten geht. Im Letzten geht es nämlich um die Liebe. Denn nur die Liebe kann Leben schenken, kann retten. Das Leiden hat zwar keinen Wert in sich, ist meistens nichts als zerstörerisch, aber es gibt Augenblicke, in denen man unbegreifliches Leid auf sich nimmt, um der Liebe treu zu bleiben. Die Texte im Neuen Testament, die das Leiden zu verherrlichen scheinen, feiern in Wirklichkeit die Liebe Gottes, der um des geliebten Menschen willen in der vollkommenen Hingabe bis zum Äußersten geht. Daran erinnert uns Johannes ausdrücklich: „Es gibt keine größere Liebe, als sein Leben für die Freunde zu geben“ (Johannes 15,13).

Im Satz „Christus hat für uns gelitten“ (1 Petrus 2,21) beispielsweise ist es das „Für uns“, worum es im letzten geht, die Gegenwart der Liebe. In seinem Sohn hat Gott das Menschsein angenommen und dabei aus Liebe den letzten Platz erwählt. So ist das Kreuz Ausdruck einer vollkommenen Solidarität (vgl. Philipper 2,6-8). Und wenn Paulus schreibt, daß er die Leiden Christi teilt ( z. B. 2 Korinther 1,5; Philipper 3,10; Kolosser 1,24), bringt er damit seine Sehnsucht zum Ausdruck, sich in der Nachfolge Jesu ohne Einschränkungen für die anderen zu verausgaben. Weil Christus die Leiden unseres Menschseins aus Liebe auf sich genommen hat, können diese Leiden nicht mehr als verdiente Strafe oder blindes und absurdes Schicksal erfahren werden, sondern als eine Begegnung mit der Liebe und als ein Weg zum Leben.
Brief aus Taizé 2004/3

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#214 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Savonlinna » Sa 21. Nov 2015, 14:45

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ah, ich verstehe. Du liest die Bibel ebenfalls kanonisch.
Das ist doch ein Gebot der Vernunft.
Denn... dass die Bibel nicht historisch ist, das lehrt uns doch die HKM.
Die HKM lehrt nichts, lieber Pluto. "M" steht für Methode.
Es handelt sich also um die historisch-kritische Methode.

Dazu schreibt Wikipedia:
Wikipedia hat geschrieben:Die Historisch-kritische Methode ist ein im 18. und 19. Jahrhundert entwickelter Methodenapparat zur Untersuchung von historischen Texten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode
Das Wort "historisch" steht für: Texte haben eine Historie, und diese Historie wird untersucht. Siehe hier im selben Artikel ->

Wikipedia hat geschrieben:Historisch ist diese Methode, weil sie davon ausgeht, dass die zu untersuchende Textgestalt eine Geschichte hat. So kann z. B. eine Sage über Jahrhunderte mündlich überliefert worden sein und dabei zahlreiche Veränderungen erlebt haben. Diese Sage wird vielleicht von zwei verschiedenen Schriftstellern notiert. Die Drucklegung erlebt mehrere Auflagen, bei denen korrigierend oder aus anderen Gründen in den Text eingegriffen wurde. Der Text, der aktuell in einer Sagensammlung erscheint, ist nicht in dieser Form ursprünglich, sondern er hat eine Geschichte.

Die Methode untersucht also Texte, und die haben immer eine Historie.
Du hingegen liest die Bibel unhistorisch, indem Du so tust, als ob alle ihre Texte vom Himmel gefallen sind, und zwar als Ganzes, und wahrscheinlich bereits gebunden. Denn sonst wären die Texte ja zerflattert.

Benutzeravatar
NIS
Beiträge: 2677
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 15:01
Kontaktdaten:

#215 Re: Attentate in Paris

Beitrag von NIS » Sa 21. Nov 2015, 14:48

Die Liebe ist die Natur des Menschen, im Guten wie im Bösen.
(Das Hohelied der Liebe - Die Bibel)
Zuletzt geändert von NIS am Sa 21. Nov 2015, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#216 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Savonlinna » Sa 21. Nov 2015, 14:50

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Nein. Die historisch-kritische Wissenschaft hat längst aufgezeigt, dass die Erzählung von Abraham und Isaak anderes erreichen soll: dass die Menschenopfer aufhören. Isaak wird nicht geopfert, nicht wahr?
Hatte Gott denn vorher Menschenofper gefordert?
Gegen Deinen Gottesglauben bin ich machtlos.
Lies einfach auf bibelwissenschaft.de die entsprechenden Texte. Ich habe sie früher zitiert, inzwischen weiß ich, dass man als Neu-Atheist lieber dumm bleiben will.
Insofern, um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Man kann das Pferd nur zur Tränke führen, saufen muss es selber.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#217 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Novas » Sa 21. Nov 2015, 14:54

sven23 hat geschrieben:Oder zeigt sich darin nicht eher Fanatismus und religiöser Wahn?

Den möchtest Du natürlich überall erkennen :D

Benutzeravatar
NIS
Beiträge: 2677
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 15:01
Kontaktdaten:

#218 Re: Attentate in Paris

Beitrag von NIS » Sa 21. Nov 2015, 14:57

Novalis hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Oder zeigt sich darin nicht eher Fanatismus und religiöser Wahn?

Den möchtest Du natürlich überall erkennen :D
Hey, Novalis!
Versuchs mal mit, "Den kannst Du natürlich nicht überall erkennen, oder?"
:)
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#219 Re: Attentate in Paris

Beitrag von sven23 » Sa 21. Nov 2015, 15:01

Kingdom hat geschrieben: Sven23 ich habe in diesem Zusammenhang mal eine Frage, verstehst Du warum gewisse Christen sagen, einer solch Weltlichen Kirche und deren Oberhaupt, werden wir nie den Ring küssen? Lieber wollen wir sterben als Christus und seine Werte zu verleugnen?
Dann schau dir mal folgendes Bild an.
papst_484552a-1024x576.jpg
Quelle
In Lateinamerika erfreut sich der Papst großer Beliebtheit.
Sind die Menschen alle verblendet?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#220 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Novas » Sa 21. Nov 2015, 15:17

sven23 hat geschrieben:Dann schau dir mal folgendes Bild an
Ich habe Dir schon mal gesagt, dass die Kirche der Leib Christi ist, Die Glieder des Leibes Christi sind untereinander im Geist verbunden (Eph 5,30 EU).
https://de.wikipedia.org/wiki/Leib_Christi damit ist keine starre Institution gemeint, sondern die Menschen selbst in ihrer Beziehung zueinander. Sie ist somit ein lebendiger, atmender, pulsierender, beweglicher und lernfähiger Körper.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 21. Nov 2015, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten