Hatte Gott denn vorher Menschenofper gefordert?Savonlinna hat geschrieben: Nein. Die historisch-kritische Wissenschaft hat längst aufgezeigt, dass die Erzählung von Abraham und Isaak anderes erreichen soll: dass die Menschenopfer aufhören. Isaak wird nicht geopfert, nicht wahr?
Wenn er wollte, daß es keine Menschenopfer mehr gibt, warum fordert er dann noch eines?
Zum anderen hat Abraham ja den festen Willen, seinen Sohn zu opfern, wie Gott von ihm fordert. Wenn man das ernst nimmt, was Jesus sagte, nämlich daß die Absicht zählt, dann war Abraham zumindest in moralisch-ethischer Hinsicht ein (verhinderter) Kindsmörder. Es war nicht sein Verdienst, wenn der Mord nicht "gelang". Es geht aber gar nicht so sehr um Menschenopfer, als vielmehr um Gehorsam. Absoluter, blinder Gehorsam, auch Kadavergehorsam genannt.
"Viele Geschichten aus dem Alten Testament sind aus ethischer Sicht mehr als bedenklich. In Gen 22 soll Abraham seinen Sohn Isaak opfern, wie zu hören ist, weil Gott ihn auf die Probe stellen will. Abraham ist festen Willens zu gehorchen, erst am Schluss erklärt Gott das Geschehen quasi als göttlichen Aprilscherz. Diese realiter religiösperverse Geschichte wird dennoch gerne in den Kirchen als Beweis für große Glaubensstärke gewertet. Soll aber ein Vater, der bereit ist, seinen Sohn auf religiöses Geheiß abzuschlachten, wirklich ein Vorbild sein? Oder zeigt sich darin nicht eher Fanatismus und religiöser Wahn? Auch eine solche Geschichte wird Kindern zugemutet."
Kubitza, Jesuswahn