Münek hat geschrieben:Wenn die Dogmatik meint, Jesus sei der Sohn des allmächtigen Gottes, dann interessiert diese Glaubensaussage die Exegese nicht, weil eine solche Aussage nicht Gegenstand ihrer historischen Forschungen ist und auch nicht sein kann.
Auch das brauchen wir nicht zu diskutieren, weil es schon immer klar war - allerdings: Es scheint erhebliche Unterschiede in der Definition von Exegese und Hermeneutik zu geben - das hatten wir ja auch mal schon.
Münek hat geschrieben:Hat sie jemals den Anspruch erhoben, diese haben zu wollen?

Ganz bestimmt nicht!
Wenn im Namen der Wissenschaft (!!) gesagt wird, Jesus habe eine Naherwartung gehabt - also nicht in Bezug auf Text-Quellen, sondern in Bezug auf Jesus selbst - ist das ein weltanschaulicher Eingriff. - Nicht, dass man das nicht dürfte - aber man darf es nicht im Namen der Wissenschaft.
Münek hat geschrieben:Kononische Schriftauslegung - "Ratzinger-Exegese".
"Die Kanonische Exegese (Kanonische Bibelexegese oder Kanonische Schriftauslegung) ist ein hermeneutischer Zugang zur Bibel, der die einzelnen Bibeltexte primär im Kontext des gesamten Bibelkanons interpretiert" - diese wik-Aussage finde ich gut - nur so kann es gehen. - Alles andere ist Untersuchung historischer Texte und gehört in die Geschichts-Wissenschaften.
Warum, frage ich Dich, besteht eigentlich die historisch-kritische Bibelforschung darauf, Teil der Theologie zu sein? - Warum geht sie nicht in die Geschichts-Wissenschaften? - Aus meiner Sicht wäre dies besser, weil dann erst gar nicht der Eindruck entstehen könnte, dass es hier um eine "Lehre von Gott ("Theologie") geht. - Vielleicht wären damit viele Probleme gelöst.