Richtig. Das Hochgefährliche an den politisch Verantwortlichen ist deren Unkenntnis oder Missachtung längst bekannter menschlicher Eigenschaften. Geschieht einem Menschen Unrecht, leitet er daraus den Anspruch auf Bestrafung des Schädigers ab. So lange sich die Gesellschaft diesen Ansprüchen verweigert, werden viele der Betroffenen Befriedigung in der Rache suchen. Die Religion dient wie zur Zeit der Bauernkriege oder des Dreißigjährigen Kriegs lediglich noch der Erlangung einer erhabeneren Position.Novalis hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Glaubst du im Ernst, Kingdom, mit dieser Politik der Einigelung, (die andere Backe hinhalten), können wir uns vor der islamistischen Aggression schützen?
Was ist eigentlich mit der Aggression des Westens, die eine Mitschuld an der Ausbreitung des Terrorismus hat? Die wird auffällig selten erwähnt.
Die Regierungen haben die Medien selbstverständlich fest im Griff. So werden die Folgen von Bombardierungen selten gezeigt. Doch gelegentlich sieht man, wie sehr die “feindlichen†Völker mit militärischer-technisch weit überlegenen Waffen gedemütigt werden.
Das biblische Prinzip, die Rache Gott zu überlassen, befolgen weder Christen noch die Angehörigen anderer Religionen. Schuld an den vielen Toten in Paris haben nicht zuletzt westliche Politiker wie auch die Führer der Christenheit. Aber auch die Bürger, die selbst um den Preis der Unmenschlichkeit am Status quo festhalten möchten.
Man sollte sich, wenn man sich über die Brutalität islamistischer Gruppen entrüstet, mal an gewisse Episoden der deutschen Geschichte erinnern. Nicht weit von meinem Wohnort entfernt bot die Obrigkeit während den Bauernkriege 1524/25 den aufständischen Bauern Verhandlungen an. Die Bauern - fünfhundert an der Zahl - versammelten sich im Hof einer Burg und warteten auf die Verhandlungsführer der Gegenseite. Plötzlich strömte ein Tross aller-christlichster Ritter in den Hof, die die Bauern allesamt totschlugen. Ähnlich im elsässischen Zabern (franz. Saverne), als ca. 2.500 nur mit Dreschflegeln u.ä. “bewaffneten†Bauern vom Herzog von Lothringen - selbstverständlich auch ein Christ - und seinen mit Schwertern und Spießen bewaffneten Streitkräften niedergemacht wurden. Die Überlebenden mussten mit ansehen, wie ihre jungen Frauen und Töchter von den siegreichen Lothringern mitgenommen wurden.