Im August hatte ich in diesem Beitrag die Kritik von Prof. Erich Zenger zu Ratzingers Jesus-Buch verlinkt und daraus zitiert.Savonlinna hat geschrieben:Vielleicht kaufe ich mir zumindest Band 1.
Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
#261 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
#262 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Ja - aber es muss doch jemanden geben, der dieses Leid nicht nur beschreibt, sondern tatsächlich erleidet - oder nicht?Savonlinna hat geschrieben:Eine literarische Figur drückt eine historische Figur aus, die konkret leidet.
OK - das wären dann diejenigen, die ich als "tatsächlich leidend" meine.Savonlinna hat geschrieben: Unter der literarischen Figur stelle ich mir alle konkret Leidenden vor.
Auch das habe ich Dir schon oft genauso geschrieben: Religion als Chiffre, deren Couleur speziell, aber deren Substanz universal ist. - Warum liest Du so oft das Gegenteil von dem heraus, was ich schreibe? - Liegt das ausschließlich an mir?Savonlinna hat geschrieben:Zum Glück gibt es Tillich und andere, die mich darin bestätigen, dass dazu kein Glaube an eine bestimmte Religion oder gar Konfession notwendig ist.
Logisch. - Die Frage ist, ob bzw. wann man diese Rezeption als authentisch in Bezug auf Jesus verstehen darf.Savonlinna hat geschrieben: Es wird die geistige Rezeption der jungen Gemeinde mitreflektiert.
#263 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Wie soll das gehen?Hemul hat geschrieben:damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist
Moment - "historisch-kritisch" und "Leben-Jesu-Forschung" sind nicht dasselbe.Münek hat geschrieben:Theißen/Merz ("Der historische Jesus") "ist im deutschsprachigen Raum DAS STANDARDWERK für Studierende bzgl. Fragen zur Leben-jesu-Forschung und neutestamentlichen Umwelt".
Nein - das ist nach wie vor nicht geplant. . Die Rede war davon, dass es nicht mehr in katholischen Unis prüfungs-relevant ist - so war die Info, die ich weitergegeben habe. - Ich weiss leider wirklich nicht mehr, in welchem Organ ich das gelesen habe. - Der Artikel handelte generell von einer Maßnahme Ratzingers, den Stellenwert der historisch-kritischen Theologie in die gesamte Theologie neu zu justieren.Münek hat geschrieben:Und dann will uns Kurt hier weismachen, dass dieses Lehrbuch laut einer aktuellen "katholischen Veröffentlichung" (?) auf dem Index steht.
Kommentiert wird dies bspw. folgendermaßen: "Joseph Ratzinger verabschiedet die historisch-kritische Schriftauslegung! Anmerkungen zu seinem Jesus-Buch, dritter Teil" (M.Theobald in: Bibel und Kirche 1/2013). - Natürlich ist das genauso parteiisch wie manche destruktive Exegese - aber man sieht, dass hier sehr gegensätzlich gedacht wird. - Theißen/Merz sind meines WIssens NICHT betroffen - deren Arbeit ist meines Wissens gar nicht in Frage gestellt. - Es geht um etwas ganz anderes: Den Stellenwert der HKM innerhalb er Theologie.
#264 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
DIESER Groschen war schon gefallen, bevor wir überhaupt über dieses Thema gesprochen haben. - Wir reden aneinander vorbei.Münek hat geschrieben:Na endlich scheint bei Dir der Groschen gefallen zu sein.
So bescheuert sind die Leute nicht. - Schau mal Ostern an, das jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt: Meinst Du ernsthaft, die Christen meinten, Jesus sei jedes Jahr an einem anderen Tag am Kreuz gestorben?Münek hat geschrieben:Wenn theologische Forscher beispielweise die Weihnachtsgeschichten historisch als fromme Legenden - also pure Erfindungen - entlarven, dann könnten Gläubige schon einen "mehr als dicken Hals kriegen"

#265 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Einfach innehalten, wenn man die Antwort auf eine Frage nicht weiß.closs hat geschrieben:Wie soll das gehen?Hemul hat geschrieben:damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist

Was ändert das an Müneks Aussage, Theißen/Merz ("Der historische Jesus") sei DAS STANDARDWERK über Jesus deutschsprachigen Raum?closs hat geschrieben:Moment - "historisch-kritisch" und "Leben-Jesu-Forschung" sind nicht dasselbe.Münek hat geschrieben:Theißen/Merz ("Der historische Jesus") "ist im deutschsprachigen Raum DAS STANDARDWERK für Studierende bzgl. Fragen zur Leben-jesu-Forschung und neutestamentlichen Umwelt".
Aha!closs hat geschrieben: Es geht um etwas ganz anderes: Den Stellenwert der HKM innerhalb der Theologie.
Und wie hat sich dieser Stellenwert in den letzten Jahren verändert?
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Aussage eines Wikipedia-Autors:
Wieso soll das nicht mehr gelten?Wikipedia hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist bis heute in der evangelischen und katholischen Kirche die Standardmethode der Bibelauslegung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#266 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Es scheint unterschiedliche Auffassungen zu geben, was "Bibelauslegung" ist. - Allem Anschein nach sehen die einen darin den historisch-kritischen Anteil (so verstehe ich meine katholischen und evangelischen Gesprächspartner), die anderen scheinen darin die umfassende Auslegung zu sehen. - Konkretes Beispiel - nehmen wir ein eingeführtes Beispiel (ohne Diskussion desselben):Pluto hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist bis heute in der evangelischen und katholischen Kirche die Standardmethode der Bibelauslegung.
Die mir bekannten Gesprächspartner/Theologen UND auch Ratzinger scheinen bei der Parusie-Frage zu meinen:
"Ja - es gibt eine äußere Naherwartung bei den Urchristen sowie bei einzelnen Textverfassern - dies ist historisch-kritisch nachweisbar/nachvollziehbar. - Auf dieser Ebene ist die HKM unsere Standard-Methode. - Was Jesus darüber selbst gedacht hat, erschließt sich über ein gesamt-biblisches Verständnis und ein geistiges Verständnis - eine Gleichsetzung von Jesus und Jesus-Rezeption ist nicht zulässig".
Atheistisch motivierte Interpretatoren verstehen unter HKM, dass Jesus selber eine ("äußere") Naherwartung hatte. - Im Grunde ist es wie bei einem Haus: Beide Seiten akzeptieren die HKM als Fundament der Bibel-Auslegung. - Aber die eine Seite (christlich) sagt: "Das ist das Fundament - darauf bauen wir das Haus" - die andere Seite sagt (atheistisch): "Das Fundament IST das Haus". - Die HKM selbst ist beidseitig unbestritten - ihre Bewertung ist unterschiedlich.
#267 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
closs hat geschrieben:Moment - "historisch-kritisch" und "Leben-Jesu-Forschung" sind nicht dasselbe.Münek hat geschrieben:Theißen/Merz ("Der historische Jesus") "ist im deutschsprachigen Raum DAS STANDARDWERK für Studierende bzgl. Fragen zur Leben-jesu-Forschung und neutestamentlichen Umwelt".
Ich verstehe nicht, was dieser Satz jetzt hier soll.
Im Übrigen ist die "historisch-kritische Methode" eine wissenschaftliche Methode, die bei der Exegese sämtlicher antiker Texte, also nicht nur der biblischen Schriften, Anwendung findet.
#268 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
closs hat geschrieben:Es scheint unterschiedliche Auffassungen zu geben, was "Bibelauslegung" ist.Pluto hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist bis heute in der evangelischen und katholischen Kirche die Standardmethode der Bibelauslegung.
Nö - eine solche verquere Auffassung scheint nur bei denjenigen vorzuliegen, die unzulässigerweise die theologisch-wissenschaftliche Forschung mit sog. "Glaubenswahrheiten" (Dogmen) kontaminieren (verunreinigen) wollen.
Gottes- und Glaubensvorstellungen (kirchliche unhinterfragbare Dogmen) haben in der Wissen-
schaft nichts verloren. Die Dogmatiker sollen mal hübsch bei ihren Leisten, sprich: in ihrem
Sandkasten bleiben. Hier können sie soviel spielen, wie der Tag lang ist. Der wissenschaftliche
Sandkasten ist für sie tabu.

#269 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Dem Argument kann ich nicht folgen.closs hat geschrieben:Die mir bekannten Gesprächspartner/Theologen UND auch Ratzinger scheinen bei der Parusie-Frage zu meinen:
"Ja - es gibt eine äußere Naherwartung bei den Urchristen sowie bei einzelnen Textverfassern - dies ist historisch-kritisch nachweisbar/nachvollziehbar. - Auf dieser Ebene ist die HKM unsere Standard-Methode. - Was Jesus darüber selbst gedacht hat, erschließt sich über ein gesamt-biblisches Verständnis und ein geistiges Verständnis - eine Gleichsetzung von Jesus und Jesus-Rezeption ist nicht zulässig".
Woher soll man wissen, we Jesus selbst darüber gedacht hat, wenn nicht aus den Berichten der Bibel (NT)?
Atheistisch...? — Das halte ich für eine Vernebelungstaktik deinerseits.closs hat geschrieben:Atheistisch motivierte Interpretatoren verstehen unter HKM, dass Jesus selber eine ("äußere") Naherwartung hatte.
Außer dem NT gibt es doch überhaupt keine Anhaltspunkte, wie Jesus dachte, oder?
In den Evangelien wird berichtet, er predigte eine Naherwartung. Woher will man also etwas anderes behaupten, geschweige denn wissen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#270 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.
Wer wollte das bestreiten?Münek hat geschrieben:Im Übrigen ist die "historisch-kritische Methode" eine wissenschaftliche Methode, die bei der Exegese sämtlicher antiker Texte, also nicht nur der biblischen Schriften, Anwendung findet.
Ganz genau so ist es. - Danach bemisst sich der Stellenwert der HKM innerhalb der Theologie.Münek hat geschrieben:Gottes- und Glaubensvorstellungen (kirchliche unhinterfragbare Dogmen) haben in der Wissenschaft nichts verloren.