seeadler hat geschrieben:auf dem Mond ist die Zeit gedehnt, da müssen die Gegenstände langsamer fallen?. So ist es doch, Clausadi?
Der Einfluss der Zeitdilatation ist wirklich sehr gering und hier meiner Meinung nach eine vernachlässigbare Größe, wenn es um die Frage geht:
Der Hammer und die Feder: Was fällt schneller?
Bitte schaue Dir das Video im Link an. Dass diese Testmassen deutlich langsamer als auf der Erde zu Boden fallen, hängt damit zusammen, dass die Schwerkraft auf dem Mond nur etwa ein Sechstel der irdischen beträgt (gemessen an der Oberfläche).
Übrigens, dass Gegenstände unabhängig von ihrer Beschaffenheit gleich schnell von einem hohen Turm herunterfallen, wird in der ART als Notwendigkeit vorausgesetzt.
In der newton'schen Mechanik unterschied man zwischen "träger Masse" und "schwerer Masse". Diese Unterscheidung gilt jedoch seit der ART als veraltet.
Die Ursache dafür, wie sich Masse bewegt, liegt nicht in der Masse begründet, also darin, ob sie schwer oder träge ist, sondern in der Raumzeit selbst, und zwar
lokal, d. h. dort, wo sich die Masse befindet.
Solange man zwischen
träger - und
schwerer Masse unterscheidet, wäre es ja denkbar, dass unterschiedliche Stoffe, bspw. Holz und Stahl, ein abweichendes Verhältnis von träger und schwerer Masse haben könnten.
Die ART sagte aber voraus, dass diese Massearten ein und dasselbe sind und ihre Bewegegung durch die Raumzeit selbst bestimmt wird. Damit bot sie eine Möglichkeit, sie zu falsifizieren, falls es doch Unterschiede zwischen den Massearten geben sollte (eine Möglichkeit, die Newtons Theorie nie bot).
Um dies zu überprüfen, könnte man einfach Gegenstände, die aus unterschiedlichen Stoffen bestehen, von einem Turm fallen lassen, wie es - einer historisch nicht bestätigen Anekdote zur Folge - Galileo Galilei tat. Es liegt auf der Hand, dass das Messergebnis um so genauer wird, je länger die Fallzeit ist.
Baron von Eötvös fand eine geniale Methode, bei der er unbegrenzt Zeit hatte, die Vorhersage der ART zu überprüfen. Der Baron experimentierte über 30 Jahre in Budapest - eine ideale Lage.
Er testete den Auslenkungswinkel unterschiedlicher Körper, die er an seinem
Torsionspendel aufhängte.
Bei einem Körper, der
nur träge Masse hätte, sollte die Erdrotation dafür sorgen, dass der Faden von dem Messobjekt straf von der Drehachse weggezogen wird.
Hingegen sollte ein Körper, der
nur schwere Masse besitz, senkrecht nach unten hängen. Das Verhältnis von
träger - und
schwerer Masse konnte also bestimmt werden.
Der Standort in Budapest war deshalb ideal, weil hier, 45° Nord, der Auslenkungswinkel mit etwa 1/10 Grad am größten war.
Konnte die ART falsifiziert werden? Ganz im Gegenteil. Mit einer Genauigkeit von 5:10^
9 konnte bestätigt werden, dass der Auslenkungswinkel bei allen Messobjekten, egal aus welchen Stoffen sie nun bestanden,
immer der selbe war. Es bestand kein Unterschied zwischen träger - und schwerer Masse.