Wiki hat geschrieben:Der Geist ist nicht ein immaterieller Teil unserer selbst, sondern eine Weise, die Anwendung bestimmter Fähigkeiten, die wir haben, zu beschreiben. Diese überlagern (supervenieren) die Gehirnakivitäten und können nicht durch Reduktion erklärt werden (Putnam)
Ich habe mir angewöhnt, bei Aussagen rund um das Verhältnis zwischen Bewusstsein und Gehirn nachzufragen, was das Bewusstsein sein soll.
Wenn „Putnam“ schreibt, dass das Mentale die neuronalen Vorgänge überlagern soll und dafür das Wort „Supervenienz“ einsetzt, dann stellt er im Grunde eine halbfertige Behauptung auf:
Er vergleicht aus der Perspektive eines Wahrnehmungssystems, die Eigenschaften der neuronalen Vorgänge mit den „Eigenschaften des Mentalen“.
Das kleine Problem dabei ist:
Er kann das Mentale nicht vergleichbar zu den neuronalen Vorgängen betrachten.
Er „ist“ ein Wahrnehmungssystem und kann somit
keine Überblicksposition zu sich selbst einnehmen.
(Merke: Ein Wahrnehmungssystem kann sich nicht selbst, über seine Inhalte (Denken), analysieren - der elektrische Impuls verhindert dies)
Die Anzahl der Blickwinkel, die wir (von aussen) zu den neuronalen Vorgängen einnehmen können, ist sehr gross. Daraus folgt, dass unser Verständnis von hoher Qualität ist. Wir können einschätzen, was wir im Umfeld von materiellen Objekten davon erwarten können.
Die Anzahl der Blickwinkel, die wir auf das Mentale einnehmen können, ist gleich Null.
Unser Verständnis „von uns selbst“ hat sich ohne Einblicksmöglichkeiten in die Vorgänge entwickelt – daraus kann sich kein Expertenwissen ergeben haben.
Unser Verständnis ist von absolut schlechter Qualität -> eher nur eine relativ praktische Fantasie.
Hier können wir nicht einschätzen, worum es im Vergleich zu materiellen Zusammenhängen gehen soll.
Wenn „Putnam“ nicht konkret und nachvollziehbar aufzeigt, was das Mentale, das Bewusstsein, sein soll, dann baut er lediglich eine Denktäuschung auf.
Die Behauptung einer „Nicht-Reduzierbarkeit“ ist ganz nett, aber zuerst muss er festlegen, was das Mentale sein soll.
Ich behaupte, genau das kann er nicht.
Ich bin der Meinung:
wenn man die Aussagen von Philosophen (oder generell Persönlichkeiten) in die Argumentation rund um Bewusstsein einbringt, dann sollte man exakt auf den Punkt achten, wie konkret das Bewusstsein festgelegt wird.
Pluto hat geschrieben:In der modernen Philosophie nennt man eine Menschen ohne Bewusstsein, einen "philosophischen Zombie"
Es gibt niemanden, der jemals einen „Menschen ohne Bewusstsein“ konstruiert hat.
Die philosophische Behauptung, dass ein Mensch, bei gleichen Fähigkeiten, auch ohne Bewusstsein, als „möglich gedacht“ werden kann, betrachte ich als hilflosen Schabernack.
Es ist typisch für die Philosophie, dass man ohne jegliche Kenntnisse, mitten in einen Zusammenhang hineinspringt und den Umgang mit diesem Thema in eine völlig sinnlose Richtung treibt.
Pluto hat geschrieben:Anders formuliert, kann eine Maschine mit der Intelligenz eines Menschen ohne Bewusstsein sein?
Ich sage: Nein.
In meiner Vermutung ist das Bewusstsein ein notwendiger Koordinations- und Verrechnungsvorgang im Gehirn („Verstehanimation“).
Lässt man diesen Vorgang weg, machen die einzelnen Aktivitäten im Gehirn „wilde Parallelarbeit“ und es kommen keine sinnvollen Resultate mehr heraus.