Pluto hat geschrieben:Lena hat geschrieben:Hemul hat geschrieben:Bei Gott gibt es keine "NOTLÜGEN".

Mir kommt die Geschichte in den Sinn, wo David Schaubrote gegessen hat und Jesus findet es in Ordnung.
Und mir kommt dabei der berühmte Satz des Dietrich Bonhoeffer in den Sinn.
- Etsi deus non daretur - So leben als gäbe es keinen Gott.
Das hat Bonhoeffer sicher nicht so gemeint, wie es da steht. Er war nicht Atheist, so war auch dieser Satz eine Notlüge.
Bonhoeffer hat den Satz sicher nicht ohne Kontext gesagt.
Wer Sätze aus dem Kontext reißt, ist unterwegs, um zu verfälschen.
Man kann jedem alles - zu Unrecht - vorwerfen, indem man seine Sätze aus dem Kontext reißt. Das ist dann wohl auch der Sinn der Verfälschung.
Ich habe auf die Schnelle diesen Satz nicht im Kontext gefunden, aber es sieht so aus, als ob er aus dem Gefängnis geschrieben worden ist und eine Analyse der heutigen Zeit sei. Man lebe heute, als "gäbe es Gott nicht".
Das wäre dann schon ein ganz anderer Sinn.
Ein anderer Satz von ihm ist mir bekannter:
"Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht." Und auch hier muss man den Kontext betrachten, eventuell den Kontext seiner Gesamtansicht.
"Lüge" ist im allgemeinem Sprachgebrauch ziemlich klar definiert: die Unwahrheit sagen, wo man die Wahrheit weiß.
Frage ist, ob man auch das als "Lüge bezeichnen kann, wenn jemand die Unwahrheit verbreitet, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, die Wahrheit herauszufinden?
Also zum Beispiel ein Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen und nicht zu überprüfen, wie der Autor insgesamt drauf war und das Zitat also gemeint ist?
Lena hat geschrieben:
Die Liebe ist etwas lebendiges. Gesetze und Gebote sind gut und richtig. Manchmal muss die Liebe sich darüber hinwegsetzen, wenn es um den Menschen geht, anstelle einer Gesetzeserfüllung.
So würde ich das Christentum ebenfalls verstehen.