Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#1541 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 22. Okt 2015, 20:55

SilverBullet hat geschrieben:Was soll ein „Vorstellender“ sein?
Bspw. Du.

SilverBullet hat geschrieben:Was sollen diese „Ebenen“ sein?
Die gleiche Ebene wäre, wenn Du auf derselben Ebene bist, in der Du Dir etwas vorstellst (materieller Mensch - Materie).

SilverBullet hat geschrieben:Und jetzt stell dir „Gott“ vor… - nichts Vergleichbares
Richtig - weil Gott, wenn es ihn gibt, nicht auf derselben Ebene ist wie ich im Dasein.

SilverBullet hat geschrieben:Bei den inhaltsleeren Begriffen gibt es diese Art des Verständnisses nicht.
Daraus müsste man schließen, dass Gott nicht inhaltsleer ist.

SilverBullet hat geschrieben:Du stellst hier deinen Anspruch relativ harmlos dar, aber tatsächlich geht es darum, dass du ein unsichtbares Welt-Konzept behaupten möchtest.
"Für möglich halte" reicht schon. - Meinst Du, dass das Thematisieren den Thematisierenden zum Zentrum des Thematisierten macht? - Man muss doch etwas verbalisieren, damit es diskutierbar ist - ist DAS für Dich mangelnde Demut?

Davon abgesehen: Es gibt aus Sicht geistiger Menschen in der Tat seit Jahrtausenden die Wahrscheinlichkeit, dass unsere materielle Welt eingebunden ist in etwas Höheres - dies drückt man dann jeweils zeitgemäß aus.

SilverBullet hat geschrieben:Dabei steht rein dein Denken im Mittelpunkt.
Das "Cogito" ist auch Zentrum DEINES Bewusstsein und somit jeglicher Deiner Reflexionen. - Dass die naturwissenschaftliche Welt, da auf gleicher Ebene wie wir in unserer materiellen Existenz, methodisch so gut verarbeitetbar ist, hat nichts mit Demut oder Nicht-Demut zu tun, sondern eben damit, dass es geht, weil es auf gleicher Ebene ist und somit von uns methodisch gut gefasst werden kann.

SilverBullet hat geschrieben:einen Demutsvergleich gewinnt der, der zwar eine Vermutung aufstellt, aber dann bescheiden zur Seite tritt und sich der Wirklichkeits-Prüfung stellt: Naturwissenschaft und Technik
Du setzt, dass diese eine Ebene der einzige Maßstab für Wirklichkeit/Realität sein müsse, weil sie naturwissenschaftlich fassbar ist - das ist nicht sehr demütig.

SilverBullet hat geschrieben:Wieso sollte unser „Seins“-Begriff korrekt sein, wenn es sich nur um eine Interpretation handelt?
Eben. - Wir können es nicht wissen, weil wir (im besten Fall) nur den Teil vom Sein interpretieren können, den wir wahrnehmen. - Im schlechteren Fall können wir Sein überhaupt nicht wahrnehmen, somit nur indirekt thematisieren (wenn überhaupt), somit nur über Bande interpretieren.

Was das Sein selbst angeht, ist darüber bisher nichts verbindlich gesagt, außer dass es zwar mit unserer Wahrnehmung koinzidieren kann, aber nicht muss.

SilverBullet hat geschrieben: von der du der Erfinder bist
Deine Gratulation kann ich nicht annehmen, weil Du mir damit alle geistigen ERkenntnisse der letzten 3.000 Jahre zuschreiben würdest - das ist nicht zu vermuten. :)

SilverBullet hat geschrieben:Wir können somit nicht behaupten, dass Licht das eigentliche „Sein“ ist, sondern nur, dass wir die Datenzusammenhänge erkennen. Letztlich können wir nicht sagen, was hinter dem Wort „Licht“ steht.
Jetzt sind wir nah dran.

Man nimmt etwas wahr, dessen Dahinter nicht wahrnehmbar ist - das ist in geistigen Dingen ähnlich.

SilverBullet hat geschrieben:Haben diese sogenannten „geistigen Fragen“ auch eine Verbindung zur nachvollziehbaren Wahrnehmung
"Normale" geistige Menschen, die als solche nicht über "Geist" philosophieren, spüren in sich eine Anbindung an "etwas", was sie als über der materiellen Welt glauben identifizieren zu können.

Dieses Spüren ist überhaupt nicht dramatisch, sondern eine nachhaltige innere Gewissheit. - Du wirst von der Hausfrau bis zum Universitätsprofessor Leute finden, die sich darüber unmittelbar, fast achselzuckend, unterhalten können - es ist einfach da.

SilverBullet hat geschrieben:Gibt es für diese „Fragen“ ein beweisbares Fundament?
Innerhalb dieser Gruppe ist es intersubjektiv nachweisbar - da aber, wie ich mir habe sagen lassen, Intersubjektivität nur geht, wenn es alle betrifft, ist dieses Argument relativ (wobei ich nicht verstehe, warum der Satz "Ich sehe einen Baum" intersubjektiv sein soll, wenn es auch Blinde gibt - so ähnlich ist es hier nämlich auch).

SilverBullet hat geschrieben:Dein „Hineinfühlen“ beruht aus meiner Sicht rein auf diesen „inneren Vorstellungen“, wobei ich es selbst darin eher in den unteren Qualitätsbereich einordnen würde – Autosuggestion.
Das ist dann das, was einem bleibt, wenn man nicht zu dieser Gruppe gehört.

SilverBullet hat geschrieben:„Du verstehst die Zusammenhänge, die IMMER eine Rolle spielen“
Im geistigen Zusammenhang ist es halt so - egal ob man daran glaubt oder nicht: Die Theologie ist eine ziemlich disziplinierte Disziplin.

SilverBullet hat geschrieben:Die „Strahlkraft deiner Demut“ ist aber nun wirklich beeindruckend.
Demut würde ich nicht auf geistige Wahrnehmung anwenden, sondern wie man sich selber als Ich dazu stellt. - Wenn man meint, man sei der King, ist das undemütig. - Wenn man Zusammenhänge darzustellen versucht, ist das etwas ganz anderes.

SilverBullet hat geschrieben:Den Anspruch also, dass irgendein unsichtbarer grösserer Zusammenhang bestehen soll, den man aber natürlich nicht „begreifen“ kann.
Entweder dieser Anspruch ist durch "Realität" gedeckt oder nicht - wenn er gedeckt ist, besteht Gültigkeit - wenn nicht, nicht. - Mit methodischer Nachweisbarkeit hat das nichts zu tun, weil es sich am Objekt und nicht am Zustand der Wahrnehmung orientiert.

Dieser Fehler wird oft gemacht: Man meint, etwas sei gültig, wenn man eine Methodik findet, durch die etwas erklärbar ist. - Richtig wäre, den Maßstab von Gültigkeit aus der Hand zu geben und zu sagen: "Ich hoffe, dass mein Denken/Spüren gültig ist, kann es aber nicht im Dasein nachweisen". - Gültigkeit ist eine Sache aus Sicht des Objekts und nicht des Subjekts.

SilverBullet hat geschrieben:Hauptsache ist dabei, dass man zur Elite gehört, die festlegt, wie die „Schafe“ zu denken haben.
Du wirst keinen authentischen Christen finden, der sich triumphierend über andere stellt. - Allerdings ist es gelegentlich eine Herausforderung, sich nicht durch durch diejenigen provozieren zu lassen, die meinen, sie seien Elite, weil sie die Welt materialistisch erklären können und Geistiges als Autosuggestion entlarven können - dann sind die Schafe die anderen.

SilverBullet hat geschrieben:Unter deinem Begriff „geistig“ kann ich mir gar nichts vorstellen, du hattest keine Antwort, was es sein soll.
Keine Antwort, mit der Du was anfangen kannst. - Auf den Menschen bezogen ist das Geistige die aktivierte Anlage im Menschen, Dinge über das Materialistische hinaus fühlen, denken, ahnen zu können - "Geist" macht nur Sinn, wenn es über Transzendenz definiert ist. - Alles andere mag man kognitiv oder gar intellektuell nennen.

SilverBullet hat geschrieben:Du musst erst einmal nachvollziehbar aufzeigen, dass eine „geistige Orientierung“ für ein Wahrnehmungssystem mit der uns bekannten Technik, überhaupt sinnvoll ist.
Wenn Du "bekannte Technik" auf materielle Dinge beziehst, ist dies ein falscher Ansatz.

SilverBullet hat geschrieben:„Die Hineinfühl-Experten helfen Irrwege zu vermeiden“
Ja - wenn Ansätze von vorne herein falsch angelegt sind, sollte man das tun. - Die Wissenschaft ist für die Beobachtung der naturalistischen Welt zuständig - der methodische Atheismus der Wissenschaft besteht zu Recht.

SilverBullet hat geschrieben:Ich verstehe, es sei denn, man „fühlt“ in eine Nicht-XXXX-Welt hinein, dann wird die Beschränktheit zur Methode und man erhält „super Ergebnisse“
Kann sein - ist aus geistiger/christlicher Sicht sogar wahrscheinlich - aber es gibt keine Garantie. - Es heisst nicht umsonst, dass uns Hoffnung und Glaube bleibe, bis man erkennen kann, wie man selbst erkannt ist.

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Münek
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#1542 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Do 22. Okt 2015, 23:09

closs hat geschrieben:Davon abgesehen: Es gibt aus Sicht geistiger Menschen in der Tat seit Jahrtausenden die Wahrscheinlichkeit, dass unsere materielle Welt eingebunden ist in etwas Höheres - dies drückt man dann jeweils zeitgemäß aus.

WAHRSCHEINLICHKEIT??? :o :o :o

Diese angebliche "Wahrscheinlichkeit" gab und gibt es nicht. Diese völlig aus der Luft
gegriffene Behauptung entspricht nicht der Wahrheit, sondern entspringt lediglich Dei-
ner subjektiven Wunschvorstellung. Ein Pseudo-Argument.


Bei nüchterner Betrachtung (einer Fähigkeit, die Gläubigen punktuell abzugehen scheint)
gibt es nicht den leisesten Hinweis darauf, dass ein "Allmächtiger Gott" existiert, der das
Universum geschaffen hat und einer Spezies auf einem kleinen Planeten in der Unendlich-
keit des Weltalls nach deren physischen Tod "aus Versöhnungsgründen" :o die "ewige Se-
ligkeit verheißt" - unter der Voraussetzung, dass "sein himmlischer Sohn" in völligem Gehor-
sam am Kreuz unter Schmerzen sein Leben aushaucht.

Im Gegenteil, es spricht alles dafür, dass "dieses glücksbringende göttliche Wesen" eine rein
menschliche Projektion
ist und nur in den Köpfen der daran unbedingt Glaubenden existiert.

Durchaus nachvollziehbare Gründe, sich eine solche Projektion zu schaffen, gibt es genügend.
Für diese (für Gläubige) existenziellen (Wunsch)vorstellungen habe ich als Atheist großes Ver-
ständnis. Nur hat dies eben nichts mit Realität und Wahrheit, sondern mit Illusionen zu tun.

closs
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#1543 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 22. Okt 2015, 23:37

Münek hat geschrieben:WAHRSCHEINLICHKEIT???
Ja - aus den Erfahrungen der betroffenen Menschen UND den Gedanken, die sich Philosophen dazu gemacht haben von Augustinus bis Gödel, ist es wahrscheinlich. - Notabene: "Wahrscheinlichkeit" ist immer ein Größe in Bezug zu den Parametern, die hinzugezogen werden - das ist überall so.

Münek hat geschrieben:Im Gegenteil, es spricht alles dafür, dass "dieses glücksbringende göttliche Wesen" eine rein menschliche Projektion ist
Unter naturalistischen Parametern kann das gut sein. - Aber das ist keine ontologische Aussage, sondern ebenfalls eine System-Aussage.

Lies dazu mal die Ausführungen des Physik(!)-Professors Peter Hägele. "Würfelt Gott? Naturgesetze, Zufall und Gottes Handeln".

Novas
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#1544 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Fr 23. Okt 2015, 00:58

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Wie Gott erahnt werden kann, darauf hatte ich doch schon was geschrieben. :wave:
Erahnen ist NICHT gleich wissen.
Es gibt nun mal keine Evidenzen für die Existenz einer lenkenden Intelligenz.
Und doch ist der ahnende Mensch ein wesentlicher Teil der Existenz, und nur er kann dafür sorgen, dass ein schlimmes Jetzt in eine positivere Zukunft überführt werden kann.

Wer unsensibel ist, "ahnt" nicht, was mit seinem Kind los ist, wenn es seit Tagen weint.
Wer sensibel ist, kann dem Kind helfen.

Es sind immer die Sensiblen und Ahnungsvollen, die neue Wege erspürt haben, wenn etwas in der Sackgasse war.

So ist es. :thumbup: diese Fixierung auf den Verstand ist nicht selten ein Ausdruck von Angst. Angst vor der Möglichkeit sich auf eine wirkliche emotionale Berührung einzulassen, vom Leben überwältigt und erschüttert zu werden. Die Angst des Ego die Kontrolle zu verlieren; und diese Angst wird dann vielleicht noch in das Gewand der "Vernunft" gekleidet und gibt sich den Anstrich überheblicher Abgeklärtheit, obwohl es nur eine Rationalisierung des inneren Widerstandes und der Abwehr gegen das Leben ist.
"Mir kann keiner etwas vormachen, ich kenne die Realität usw." und natürlich: wenn man an nichts mehr glaubt und nichts mehr wagt, dann kann man auch nicht mehr enttäuscht werden.
Doch das führt früher oder später in den geistigen Stillstand, innere Leere, Zynismus, Negativität, denn die menschliche Seele braucht Visionen - "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe diese drei", 1. Korinther 13 - wie der Körper die Luft zum atmen.
Sind wir hier um "vernünftig" zu sein? Werden wir in der Stunde unsres Todes bereuen, dass wir nicht vernünftig genug gewesen sind? Nein, wir werden bedauern, dass wir unsre Wünsche und Visionen nicht gelebt haben. Dass wir keinen Glauben und Mut hatten. Dass wir auf unsre innere Stimme, Intuition und Wahrheit nicht gehört haben. Dass wir ein mittelmäßiges Leben gelebt haben, unser Licht unter den Scheffel stellten, anstatt es der Welt zu schenken und mit anderen zu teilen, anstatt einzigartige und außergewöhnliche Originale zu sein, inidividuelle Widerspiegelungen des Einen, Bilder Gottes, als welche wir geboren wurden.
Verdammt noch mal.... das ist unser Geburtsrecht... wir sind freie schöpferische Wesen und viel mehr, als alle unsre begrenzten Ideen und wir können viel mehr erreichen, tun, erschaffen, bewegen, als uns bewusst ist!!!!

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#1545 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Fr 23. Okt 2015, 05:05

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:WAHRSCHEINLICHKEIT???
Ja - aus den Erfahrungen der betroffenen Menschen UND den Gedanken, die sich Philosophen dazu gemacht haben von Augustinus bis Gödel, ist es wahrscheinlich. - Notabene: "Wahrscheinlichkeit" ist immer ein Größe in Bezug zu den Parametern, die hinzugezogen werden - das ist überall so.

Welchen realen Erkenntniswert haben "Erfahrungen" von "mystisch
Betroffenen" und "Gedanken von Philosophen"
?

KEINEN - zumindest wenn es um die angebliche Existenz eines all-
mächtigen Gottes geht.


Du weißt ja: Die Setzung Gottes erschafft diesen nicht,
allenfalls in Deiner Vorstellung. Da ist der Allmächtige
ganz gewiss "real".

"Diese Realität" würde ich niemals bestreiten. :)

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#1546 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Fr 23. Okt 2015, 06:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Im Gegenteil, es spricht alles dafür, dass "dieses glücksbringende göttliche Wesen" eine rein menschliche Projektion ist
Unter naturalistischen Parametern kann das gut sein. - Aber das ist keine ontologische Aussage, sondern ebenfalls eine System-Aussage.

Nö nö - meine Feststellung ist eine Aussage, die von der Vernunft getragen wird.
Worauf beruht Deine Aussage? Auf Gefühlen; die Vernunft scheinst Du hier bewusst
auszuklammern!

Leere Worthülsen wie "Ontologie" (= Seinslehre) oder "System-Aussage" (= keine Ah-
nung) - von Dir vollmundig präsentiert - sind für mich Zeichen argumentativer Hilflo-
sigkeit...

Sagen wir es deutlich: FLOSKELN. Du gaukelst Dir was vor ...und willst uns was vorgaukeln.

Dass man "spirituell" (also gedanklich) ins "Jenseitige" abdriften kann und vor allem auch
unbedingt will, ist ein allseits bekanntes Phänomen bei Menschen, die so etwas unbedingt
brauchen
. Für solche Gedanken und Wünsche habe ich großes Verständnis...

Aber was ist mit der Realität? Wünsche kollidieren schon mal mit der Wirklichkeit.

Aber Gottseidank gibt es ja noch (jetzt werde ich bewusst polemisch) - wenn die als schmerzhaft empfundene Rea-
lität der eigenen Endlichkeit partout nicht wahrgenommen werden will - die schützende Höhle der Kirche und der Selbsttäuschung (emotionaler Selbstschutz, Aufrechterhaltung einer Illusion, sanftes Kissen, Ruhekissen, Amen,
so sei es, ...und wenn sie nicht gestorben sind, dann...)
... ;)


Alles in Ordnung! ;) :thumbup:

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#1547 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Fr 23. Okt 2015, 06:58

Münek hat geschrieben:Aber was ist mit der Realität? Wünsche kollidieren schon mal mit der Wirklichkeit.

Wir sind geistige Wesen und haben nun mal Wünsche; und basierend auf diesen Wünschen gestalten wir mit-schöpferisch die Realität. Die Realität ist kein totes Ding, starr und in sich abgeschlossen, sie ist lebendig und entwickelt sich. Wie durch diesen Beitrag, den ich nur schreibe, weil ich den Wunsch dazu verspüre und einen Gedanken mitteilen möchte.

die schützende Höhle der Kirche und der Selbsttäuschung (emotionaler Selbstschutz, Aufrechterhaltung einer Illusion, sanftes Kissen, Ruhekissen, Amen,
so sei es, ...


Wenn der Körper der Tempel des Geistes ist, dann ist das miteinander geteilte Herz der Menschen die Kirche, und die gelebte Liebe ihr Ausdruck, nichts anderes. Oder christlich gesprochen: sie ist der geistige Körper, der Leib Christi und somit kein Gebäude, keine äußere Institution. Sie sollte viel mehr auf die Straßen getragen und in unsrem direkten Umfeld gelebt werden. ;)
Das Bewusstsein ist also wichtig.

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#1548 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Fr 23. Okt 2015, 07:30

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:WAHRSCHEINLICHKEIT???
Ja - aus den Erfahrungen der betroffenen Menschen UND den Gedanken, die sich Philosophen dazu gemacht haben von Augustinus bis Gödel, ist es wahrscheinlich..

Ist das Dein Ernst? :o

Du misst den Erfahrungen und Gedanken dieser Menschen einen so großen Stellenwert bei?
Ich glaube es einfach nicht!
:o

Die haben doch nicht einen Millimeter mehr Zugang zu "Gottes Dimension" (wenn es sie gäbe) als
Du und ich und die 54jährige dazuverdienende Käthe Schabulke von der Kasse 4 bei NETTO.

Auf menschliche Äußerungen und Gedanken anderer kannst Du Deine persönliche Gottes-
these mit Sicherheit nicht stützen. Bringe doch mal was Eigenes, was Substanzielles, vor
allem was Plausibles.


Das wäre doch mal was. Erkläre doch mal, warum der Gott Jahwe nach Deiner Auffassung existiert.

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#1549 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » Fr 23. Okt 2015, 07:56

Novalis hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Aber was ist mit der Realität? Wünsche kollidieren schon mal mit der Wirklichkeit.

Wir sind geistige Wesen und haben nun mal Wünsche; und basierend auf diesen Wünschen gestalten wir mit-schöpferisch die Realität. Die Realität ist kein totes Ding, starr und in sich abgeschlossen, sie ist lebendig und entwickelt sich. Wie durch diesen Beitrag, den ich nur schreibe, weil ich den Wunsch dazu verspüre und einen Gedanken mitteilen möchte.

Ach so ist das! Jetzt - wo Du es sagst, sehe ich es genauso!

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#1550 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 23. Okt 2015, 08:36

Münek hat geschrieben:Du weißt ja: Die Setzung Gottes erschafft diesen nicht
Sehr richtig erkannt - Wahrnehmung ist entweder authentisch zum Objekt oder nicht. - Das heisst aber auch: Wenn es Gott gibt, sollte man ihn auch thematisieren. - Ansonsten sind wir machtlos.

Münek hat geschrieben:Welchen realen Erkenntniswert haben "Erfahrungen" von "mystisch Betroffenen" und "Gedanken von Philosophen"?
Nur insofern, dass man "real" auch verstehen kann im Sinne von Plato und dem Universalienstreit: Die Wirklichkeit des Transzendenten - oder platt gesagt: Wenn es es gibt, ist es wirklich.

Münek hat geschrieben: meine Feststellung ist eine Aussage, die von der Vernunft getragen wird.
Eine sehr eingeschränkte Vernunft, weil sie sich innerhalb EINES festgelegten Weltbildes (Materialismus/Natutalismus) bewegt.

Münek hat geschrieben:Aber Gottseidank gibt es ja noch (jetzt werde ich bewusst polemisch) - wenn die als schmerzhaft empfundene Realität der eigenen Endlichkeit partout nicht wahrgenommen werden will - die schützende Höhle der Kirche
Gerade weil die eigene Endlichkeit wahrgenommen wird, macht man sich Gedanken um die geistige Existenz. - Und übrigens: Ich kenne eigentlich keinen authentischen Christen, der groß ans Jenseits denkt - die Leute sind im Diesseits bestens beschäftigt.

Es wird von Atheisten verkannt, dass Glaube so etwas wie eine sanfte "Naturgewalt" ist - eine persönliche Erkenntnis ist da, die einen trägt - oft ohne dass man es merkt. - Andererseits: Ich schreibe ja immer: "authentische" Christen. - Will heißen: Auch ich sehe sehr viel Aberglauben im Christentum.

Münek hat geschrieben:Du misst den Erfahrungen und Gedanken dieser Menschen einen so großen Stellenwert bei?
Das hat mehr mit "Wiedererkennen" zu tun - gilt übrigens auch für die Bibel. - Will heißen: Man merkt, dass die Leute etwas sagen oder in der Bibel etwas steht, das in einem selbst ist. - Auch hier gibt es viel Aberglauben - nicht wenige glauben von der Bibel ab, so wie ein koreanischer Pilot seine Ausbildungs-Bücher ab-lernt.

Münek hat geschrieben: Bringe doch mal was Eigenes, was Substanzielles, vor allem was Plausibles.
Da musst Du Dir wirklich keine Sorgen machen - wenn ich die Bibel zitiere, dann deshalb, weil ich etwas von mir darin wieder-erkenne.

Münek hat geschrieben:Das wäre doch mal was. Erkläre doch mal, warum der Gott Jahwe nach Deiner Auffassung existiert.
Ich bin überzeugt, dass es eine Aufhebung meiner selbst gibt (das "spürt" man) - und zwar durch etwas, was "ist" und Person ist (= Übersetzung von "Jahwe"). - Allerdings:

Ich kann Dir genau so wenig sagen, was das konkret ist, wie Du mir sagen kannst, was die 11. Dimension ist - man kann es sich nur begrifflich machen.

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