Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#601 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 9. Okt 2015, 08:35

Münek hat geschrieben:Ich denke eher, er hat sich diesen "pneumatischen Körper" "ausgedacht" (zusammengesponnen, konstruiert, gebastelt, erfunden).
Paulus hätte es Deiner Meinung nach also nicht "ge-funden", sondern "er-funden" - klare Statement Deinerseits.

Münek hat geschrieben:Pauli Auffassung widerspricht allerdings dem jüdisch-echatologischen Glauben und dem Glauben Jesu und des Johannesapokalyptikers, die von einer (unpneumatischen) konkret-leiblichen Auferstehung aus den Gräbern ausgehen.
Kann es nicht sein, dass Paulus in seiner intellektuellen Art einfach nur etwas feiner chiffriert hat? - Aber das wäre jetzt wirklich ein anderes Thema.

Münek hat geschrieben:Wieso "und (sich) zu prüfen?"
Um mal Abstand von der eigenen Weltanschauung zu bekommen und für EINEN Moment zu überlegen, was man auf "der anderen" Seite machen würde, würde man sie kennen.

Münek hat geschrieben:ewige Isolation des Geistwesens und unaufhörliche spirituelle Selbstbeschäftigung
Ja - das wäre in der Tat ein eigenes Thema - sorry, dass ich mich auf "mein" Thema beschränkt habe. - In Bezug auf Deinen Ansatz müsste man wieder einsteigen in Fragestellungen zum Thema "Zeit" und "Über-Zeitlichkeit" - was wäre also vom Feeling her ein solche geistiger Zustand? - Das wissen wir nicht - wir können lediglich erkennen, dass wir dimensional höhere Lebensformen aus unserer Sicht nicht (ausreichend) analysieren können.

"Isolation" verstehe ich gar nicht - bei einem "Alles in Einem" gibt es keine Isolation.

Münek hat geschrieben:dass der Verstorbene als Geistwesen seinen Tod bewusst feststellt, weil er z.B. seinen (nicht mehr vorhandenen) Bauch nicht sieht
Das war als Hilfe für einen Mitforisten, der sich damit herausreden wollte, er könne nicht tot sein, wenn er denkt - es könne ja nur eine Narkose gewesen sein. - Hier gibt es einen Ausflucht nach dem anderen, den man irgendwie entkräften muss - MEINE Argumentations-Ebene ist das NICHT.

Münek hat geschrieben: bereits geschrieben, dass Dein Gedankenexperiment nichts bringt. Seinen Sinn und Zweck hast du auch trotz Nachfragen nicht offengelegt.
Den Sinn und Zweck habe ich wiederholt offengelegt - so oft, dass ich ihn eigentlich nicht mehr wiederholen will.

Münek hat geschrieben:Was geschieht dann mit Dir, mit Deinem ICH, mit Deiner Persönlichkeit? Kannst Du das mal beschreiben?
Dazu könnte ich aufgrund meines eigenen Verständnissen in Zusammenhang mit Bibel und den Weisheiten vergangener Menschen eine persönliche Meinung abgeben, die sowohl fundiert als auch un-falsifizierbar im Dasein ist.

Aber darum geht es nicht: Es geht darum (jetzt wiederhole ich es doch wieder), wie ein Naturalist, für den es nach seiner heutigen Auffassung keine Ich-Identität ohne körperliche Gehirn geben KANN, reagieren würde, wenn er feststellen würde, dass er trotz körperlichem Tod noch ich-existent ist. - Das ist das Gedanken-Experiment.

Münek hat geschrieben: Wie machst Du als "verstorbener Wiedergänger Kurt" ... einem Menschen die "jenseitige Wirklichkeit" verständlich, wenn es sie gäbe?
Das ist genau meine Frage an die naturalistische Fraktion. - Für die spirituelle Fraktion ist diese Frage ja bereits aktuell.

PS: "Wiedergänger" gibt es übrigens in christlicher Lesart NICHT (nicht dass wir etwas mit "Reinkarnation" verwechseln).

closs
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#602 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Fr 9. Okt 2015, 08:41

Queequeg hat geschrieben: mich verwundert es nun nicht mehr, das Themen mit deiner erhöhten Präsenz immer in einem "perfectamente " Chaos enden.
Ich habe meine Frage nochmal überprüft: Sie erscheint mir immer noch, sehr klar zu sein.

Queequeg hat geschrieben:Der Sinn eines Satzes sollte in der Methode seiner Verifikation bestehen, also ein minimal ansätziges, empiristisches Sinnkriterium aufweisen.
Woher kommt dieses Postulat? - Du sagst nichts anderes, als das jeder Satz naturalistischer Natur sein müsse.

Weisst Du was? Mein Eindruck, dass der Naturalismus als Weltanschauung dogmatisch ist, verhärtet sich inzwischen bei mir zu Beton-Qualität. - Denn mir entgeht nicht, dass die Antworten auf meine Frage tatsächlich hilflos zu sein scheinen - man meint WIRKLICH, was man sagt (will also nicht nur provozieren).

Queequeg hat geschrieben: aber ein bisschen sollten wir uns doch auf Wittgenstein besinnen
.. welcher nur darüber reden wollte, was kritisch-rational nachweisbar wäre?

Queequeg hat geschrieben:Werde einfach wieder Mensch, closs, denn hier darfst du es sein.
Wir können gerne über Pilze und Würste sprechen - da kann ich Deinen Wünschen entsprechen. ;)

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#603 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Fr 9. Okt 2015, 09:28

Novalis hat geschrieben:Eigentlich verstehe ich mich selbst nicht als „andere“ Seite. Ich spreche hauptsächlich für mich und nicht gegen jemanden.
Das behaupten die meisten spirituellen Menschen von sich, aber ob das richtig ist, ist eine ganz andere Frage.
Es kommt ohnehin nicht darauf an, wie DU dich dir vorstellst, sondern wie DU bei anderen ankommst, und welchen Eindruck DU auf andere machst.

Novalis hat geschrieben:Mir ist es wichtig, dass verschiedene Denkansätze möglich sind. Man kann ein und dieselbe Realität aus ganz verschiedenen „Linsen“ betrachten, aber man kann sie niemals auf eine einzige reduzieren.
Klar kann man das.
Aber man muss immer überlegen mit welcher Wahrscheinlichkeit die unterschiedlichen Sichten behaftet sind.

Novalis hat geschrieben:Mich stört es nur, wenn man mir eine Linse auftischen will, die ich gar nicht möchte oder eben nicht bevorzuge. ;)
Mich auch.
Aber Vorstellungen sind oft irreführend, deshalb legt man in der Naturwissenschaft auch so großen Wert auf empirische Überprüfung. Ich meine es geht nichts über eine sachliche Gründung solcher Sichten in der Empirie.

Wie soll Lenin gesagt haben? — Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Novalis hat geschrieben:Ich glaube etwa an eine unsterbliche Seele und das Leben verstehe ich, als eine kontinuierliche mystische Reise. Bin ich dann schon 'abgerutscht' oder was sind die Kriterien?
Welche rationalen Gründe gibt es für die Existenz einer vom Körper unabhängigen Seele?
Woher kommt die Seele, wenn nicht aus dem lebendigen (materiellen) Menschen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Queequeg
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#604 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » Fr 9. Okt 2015, 09:37

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: mich verwundert es nun nicht mehr, das Themen mit deiner erhöhten Präsenz immer in einem "perfectamente " Chaos enden.
Ich habe meine Frage nochmal überprüft: Sie erscheint mir immer noch, sehr klar zu sein.

Queequeg hat geschrieben:Der Sinn eines Satzes sollte in der Methode seiner Verifikation bestehen, also ein minimal ansätziges, empiristisches Sinnkriterium aufweisen.
Woher kommt dieses Postulat? - Du sagst nichts anderes, als das jeder Satz naturalistischer Natur sein müsse.

Weisst Du was? Mein Eindruck, dass der Naturalismus als Weltanschauung dogmatisch ist, verhärtet sich inzwischen bei mir zu Beton-Qualität. - Denn mir entgeht nicht, dass die Antworten auf meine Frage tatsächlich hilflos zu sein scheinen - man meint WIRKLICH, was man sagt (will also nicht nur provozieren).

Deine ableitende Hinleitung zur Wegleitung ist manchmal schon bewundernswert...

Mehr oder weniger spielen wir hier nur noch: Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, allerdings willst du hier nur mitspielen, wenn du den Würfel bekommst, der ausschließlich nur "Sechsen" würfelt.
Wenn die Anderen diesen Würfel auch beanspruchen wirst du zum christlichen X-Worlder und flüchtest dich in wortbreiige Kaskaden frühkindlicher Wahrnehmungen, wie hier dann:

Stelle Dir vor, Du würdest nach Deinem leiblichen Tod feststellen, dass Du als Queequeg noch existierst. - Wie würdest Du einem Naturalisten (für den prämisse-mäßig nur eine leibliche Existenz denkbar ist) vermitteln, was Du dann weisst?

das ist nur noch narrative Willkür als Beleg für deinen Sophismus, nach dem Motto: wenn man nicht hinschaut, hört Mona Lisa auf zu lächeln..., oder - Romulus und Remus sind Primzahlzwillinge..., danach schaust du dann beifallsheischend in die Runden, in der Meinung, es den bösen und seelenlosen Materialisten einmal wieder so richtig "gegeben" zu haben.

Ist dir schon einmal eingefallen, das diese Argumentation hart an den Grenzen des Infantilen klöpfert?
Nein, nein, das ist jetzt nich böse gemeint, aber ich denke das dein immer mehr sinnenleererÅ› und sinnenfernes Walten und Schalten, in diesem Thread, schon seit einiger Zeit nur noch aus einem - episodenhaften Dispositionalanalysmus besteht.

Wir können gerne über Pilze und Würste sprechen - da kann ich Deinen Wünschen entsprechen.

Hähä, nee, könntest du hier noch weniger als dorten!

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#605 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Lena » Fr 9. Okt 2015, 10:57

Novalis hat geschrieben: Eigentlich verstehe ich mich selbst nicht als „andere“ Seite. Ich spreche hauptsächlich für mich und nicht gegen jemanden. Mir ist es wichtig, dass verschiedene Denkansätze möglich sind. Man kann ein und dieselbe Realität aus ganz verschiedenen „Linsen“ betrachten, aber man kann sie niemals auf eine einzige reduzieren.

Das gefällt mir.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#606 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Lena » Fr 9. Okt 2015, 11:08

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Dass wir alle aus einer Quelle gespeist sind, die wir nicht kennen und nicht verstehen, ist für mich selbstverständlich.
Damit gehörst Du zu einer Minderheit, zu der ich ebenfalls gehöre.

Gott der Schöpfer - verborgen - die Quelle - das Leben - Sein

Der Mensch - sichtbar - der Empfänger - lebt - im Dasein

Wär ich selber die Quelle so wäre ich das Leben und unsterblich. Ich bin es jedoch nicht.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#607 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Fr 9. Okt 2015, 11:16

Du bist es, Mädchen! ;) :Herz:
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#608 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Lena » Fr 9. Okt 2015, 11:24

Pluto hat geschrieben: Es kommt ohnehin nicht darauf an, wie DU dich dir vorstellst, sondern wie DU bei anderen ankommst, und welchen Eindruck DU auf andere machst.

Im ersten Moment hört sich das richtig an. Doch mit dieser Einstellung gibt sich der Mensch in Menschenhände und ist von ihnen abhängig. Verhält er sich so, dass die Mehrheit nickt, fühlt er sich auf der sicheren Seiten. Aber wehe ihm, die Gunst vergeht und anstelle von Jubel Buhrufe wehn...

Wem will ich es recht machen - der Welt oder Gott? Die Bibel nennt es zwei verschiedene Reiche mit unterschiedlichen Vorstellungen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#609 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Lena » Fr 9. Okt 2015, 11:26

Das ist Grössenwahn, was Du schreibst, lieber NIS.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#610 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Fr 9. Okt 2015, 11:27

Du erkennst Gott durch Deinen Glauben, denn DU weißt, was Du glaubst, oder?
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