closs hat geschrieben:
Im Grunde steckt hinter Deinen Anmerkungen die Frage: "Ist es überhaupt möglich, über Sprache etwas nahezubringen, was nicht im Repertoire des Adressaten ist?".
Macht es Sinn, mit einem Blinden über Farbe, einem Tauben über Musik, einem Fisch über Wolken, einem Harems-Besitzer über Zölibat zu sprechen? - Meine Antwort ist am Ende JA.
Weit gefehlt, guter closs.
Im Grunde geht es um deinen, mit Verlaub, immer etwas quengeligen und völlig uferlosen Sophismus.
Du nimmst eine eigentlich bunte Worthure wie den Begriff des Seins und knetest und rührst diesen unter christlichen Zutaten solange, bis dieser deinem (determinierten) Glaubens-Kuchen entspricht. Der Seins-Begriff steht immer und grundsätzlich im Spannungsverhältnis desjenigen Menschen, der dieses Wort für sich und seinen Glauben/Weltanschauung zu einseitig okkupiert und gerade beim Seinsbegriff ist hier die Katastrophe vorprogrammiert. Jedenfalls nach deiner immer etwas vergeistert verphilosophierten Metaphysik.
Und nichts anderes machst du hier. Deshalb schrieb ich ja auch, du bist eigentlich das Abbild eines begeisterten Scholastikers. Du führst deine Mitdiskutanten in von dir bepflanzte und üppig wuchernde Wortdschungel, hier dann in der Hoffnung, das diese sich dort in deinen Sätzen und Definitionen vom "ausgeschlossenen Vierten" hoffnungslos verirren.
Du bist also, mal einmal etwas verwegen formuliert - ein disziplinloser Ontologiker, der sich nur und erst in der von dir geschaffenen Un-Systematik wirklich heimisch fühlt.
Oder abschließend gesagt: wenn man den Glauben an sich und als Ur-Wert (auch im Mythos), oder wenn man eine Religion grundsätzlich in die Niederungen des Sophismus entführt, dann endet das immer in einem argumentativen Cannae.