
Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
#221 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Meine Güte wie ihr das Florett ins Ziel bringt ist wirklich eine Wonne. Ihr könnt euch die Schultern aufpolstern. 

denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
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#222 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Die Naturwissenschaft akzeptiert die Existenz nicht greifbarer Dinge und bezeichnet solche Dinge als sogenannte "Utopien" (griech. ou = nicht; topos = der Ort, die Gegend, das Gebäude).closs hat geschrieben:Die Naturwissenschaft sollte für möglich halten, dass es "Sein" gibt, das naturalistisch nicht greifbar ist
Zu finden gibt es die Quelle, aus der Philosophen und Esoteriker ihre Information über nicht greifbare Dinge beziehen. Eine mögliche Hypothese wäre beispielsweise, dass solche Menschen einfach etwas kreativer sind als der Rest der Menschheit. In diesem Fall könnte man anschließend die Ursachen dieser Kreativität erforschen.und gar nicht erst suchen, wo es für sie nichts zu finden gibt.
Das ist ja der Vorteil von Worten ohne klare Definition. Sie passen in jeder Situation und verhindern den Aufwand, der entstünde, wenn man den korrekten Fachbegriff erst im Fremdwörterbuch nachschlagen müsste.SilverBullet hat geschrieben:Ist er sich sicher, dass man alles, was man mit „Geist“ bezeichnet in einen Topf werfen darf?
Dies lässt sich bedauerlicherweise nur noch mit Hilfe eines spirituellen Mediums bewerkstelligen.closs hat geschrieben:Sprich mit Dürr und urteile danach.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Di 29. Sep 2015, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.
#223 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Tja... Heidegger war schon immer schwer verständlich.closs hat geschrieben:hier eine Zitaten-Folge, die aus meiner Sicht logisch ist (ich meine aus "Sein und Zeit"):
„Das Sein ist die Voraussetzung für das Seiende“
„Das Sein bleibt also stets das Sein eines Seienden, weshalb eine Differenz zwischen Sein und Seiendem besteht“
„Das Sein kommt auf der Ebene des Seienden ohne ein Seiendes nicht vor.“
„Da deshalb Sein und Seiendes niemals getrennt auftreten, wird das Sein nicht als solches thematisiert.“
„Daher ist das Sein zwar das Nächste, weil es im Umgang mit der Welt immer schon vorausgehend und mitgängig ist; andererseits erweist es sich als das Fernste, da es als Unthematisches nie explizit wird.“
Ich kann seine Texte noch so oft lesen; sie ergeben für mich überhaupt keinen Sinn.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#224 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Moooment: DIE Griechen gibt es erst mal gar nicht. - Und wenn Heraklit damit das "Dasein" gemeint hat, hat er auch unter platonischen Gesichtspunkten recht.Pluto hat geschrieben:Schon die alten Griechen glaubten nicht daran.
Nichts ist so beständig wie der Wandel.
Man muss sich in sein System einlesen - das ist richtig. - Aber was ich da von ihm zitiert habe, ging mir beim ersten Lesen wie Öl runter. - Da steht mehr drin, als wir hier auf die Reihe kriegen wollen.Pluto hat geschrieben:Ich kann seine Texte noch so oft lesen; sie ergeben für mich überhaupt keinen Sinn.
Das, was Du erklärt hast, war wirklich einfach und verständlich - aber jetzt: Wo ist die Schlussfolgerung? Und da habe ich versucht, eine zu ziehen.Savonlinna hat geschrieben:Bezogen auf das, was ich thematisiert habe: "um etwas ganz Selbstverständliches zu erklären."
Es fällt mir schwer, meine Denkmuster in ein übliches Verständnis zu übersetzen - da habe ich wirklich Probleme. - Wie verstehst Du meine Heidegger-Zitate? - Für mich sind sie glasklar - selbst wenn es meine eigene Klarheit sein sollte und er nicht das selbe meint, was ich verstehe.Savonlinna hat geschrieben: Insofern ist Sprache ein Kleisterer
Sprache im Allgemeinen nicht, aber Deine Sprache.
#225 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Du nennst also Utopien als "existent" - demnach gäbe es Existenz, die nicht real (in Deinem Sinne) ist?JackSparrow hat geschrieben:Die Naturwissenschaft akzeptiert die Existenz nicht greifbarer Dinge und bezeichnet solche Dinge als sogenannte "Utopien"
Kreativ sein, heisst selbst erschaffen. - Dir scheint der Gedanke fremd zu sein, dass man nicht nur er-finden, sondern auch finden könnte, nicht wahr?JackSparrow hat geschrieben:Eine mögliche Hypothese wäre beispielsweise, dass solche Menschen einfach etwas kreativer sind als der Rest der Menschheit.
Der Begriff "Geist" ist derart heterogen besetzt (fängt beim Alkohol an, geht über ein Gespenst mit Betttuch, das "Huhu" macht, und endet beim Satz "Gott ist Geist"), dass dieser Weg nichts bringt (es sei denn, man schreibt eine Dissertation zum Thema "Bedeutungen von 'Geist' seit 1000 v. Chr. bis heute").JackSparrow hat geschrieben: Sie passen in jeder Situation und verhindern den Aufwand, der entstünde, wenn man den korrekten Fachbegriff erst im Fremdwörterbuch nachschlagen müsste.
Mit "Geist" ist hier - wie mehrfach erwähnt - das gemeint, von dem das Dasein Ableitung/Ableger/Ebenbild ist. - Lässt man sich nicht auf dieses Modell ein, sollte man bei Alkohol und einem Gespenst mit Betttuch, das "Huhu" macht, bleiben - aber das passt dann nicht zum Thread.
Vielen Dank für den Hinweis - ich dachte, er lebt noch. - Aber vielleicht hat er ja Bücher hinterlassen, die erklären, was hinter den etwas holzschnittartigen Zitaten hier auf dem Forum steckt.JackSparrow hat geschrieben:Dies lässt sich bedauerlicherweise nur noch mit Hilfe eines spirituellen Mediums bewerkstelligen.
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#226 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Hast Du schon einmal wahrgenommen, closs, dass Erfinden und Finden dasselbe ist?closs hat geschrieben:Kreativ sein, heisst selbst erschaffen. - Dir scheint der Gedanke fremd zu sein, dass man nicht nur er-finden, sondern auch finden könnte, nicht wahr?JackSparrow hat geschrieben: Eine mögliche Hypothese wäre beispielsweise, dass solche Menschen einfach etwas kreativer sind als der Rest der Menschheit.
#227 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Nein.Savonlinna hat geschrieben:Hast Du schon einmal wahrgenommen, closs, dass Erfinden und Finden dasselbe ist?
Ist es aus Deiner Sicht zu naiv, zu sagen:
1) Ich erfinde einen Motor im Labor.
2) Ich finde einen Ball im Gebüsch.
???
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#228 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Ach so, Du meintest mit Deinem Spruch, dass man nicht nur erfinden, sondern auch finden solle, immer Motor und Ball.closs hat geschrieben:Nein.Savonlinna hat geschrieben:Hast Du schon einmal wahrgenommen, closs, dass Erfinden und Finden dasselbe ist?
Ist es aus Deiner Sicht zu naiv, zu sagen:
1) Ich erfinde einen Motor im Labor.
2) Ich finde einen Ball im Gebüsch.
???
#229 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Falls ich recht verstehe, ja.Savonlinna hat geschrieben:Ach so, Du meintest mit Deinem Spruch, dass man nicht nur erfinden, sondern auch finden solle
Wenn ich Dich in Deiner Stadt besuchen will, dann suche ich Dich - und wenn ich Glück habe, finde ich Dich. - Er-finden kann ich Dich nicht. - Mir ist nicht ganz klar, worauf Du raus willst.
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#230 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Entschuldigung, ich muss aus Versehen in meinem Satz ein oder zwei Wörter gelöscht haben.closs hat geschrieben:Falls ich recht verstehe, ja.Savonlinna hat geschrieben:Ach so, Du meintest mit Deinem Spruch, dass man nicht nur erfinden, sondern auch finden solle
Wenn ich Dich in Deiner Stadt besuchen will, dann suche ich Dich - und wenn ich Glück habe, finde ich Dich. - Er-finden kann ich Dich nicht. - Mir ist nicht ganz klar, worauf Du raus willst.
Ich korrigiere:
"Ach so, Du meintest mit Deinem Spruch, dass man nicht nur erfinden, sondern auch finden solle, immer nur Naturalistisches."
Und wollte damit sagen, dass ich bisher immer geglaubt habe, Dein Spruch beziehe sich auf Erkenntnis, in Deiner Sprache: "geistige" Erkenntnis.
Nachtrag:
Ich hatte ja doch vollständig meinen Satz gebildet, Du hast ihn beim Zitieren nur abgehackt.
Das hier hatte ich geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ach so, Du meintest mit Deinem Spruch, dass man nicht nur erfinden, sondern auch finden solle, immer Motor und Ball.